neuronale Energie

Die neuronale Energie ist die Energie die die neuronale Funktion bewirkt.

Es ist dies nämlich die Energie die durch die Depolarisation der Nervenzellen freigesetzt wird und dadurch die Ausbreitung der Aktionspotenziale im Nervensystem zur Folge hat.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass dies die Energie ist, die infolge der Aktionspotenziale die neuronale Aktivität bewirkt.

Schließlich kann man auch sagen, dass dies die Energie ist, die durch die neuronalen Netzwerke fließt und dadurch diverse Lebenserscheinungen bewirkt.

Somit entstehen die körperliche Funktion, die psychische Funktion und auch die geistige Funktion als Folge der neuronalen Energie.

 

Die neuronale Energie wird durch das Bewusstsein gelenkt:

Die neuronale Energie wird durch das Bewusstsein gelenkt, weil die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf einen gewissen Bereich bzw. auf eine gewisse Aktivität dies steigert.

Auf der Ebene des Nervensystems kommt es dadurch zur verstärkten Konzentration der neuronalen Energie im entsprechenden Bereich was  seinerseits die entsprechende Funktion steigert und gleichzeitig diesbezüglich die Neuroplastizität anregt. Durch die entsprechende Übung und Praxis wird das diesbezügliche Lernen befördert bzw. fördert dies die entsprechende Entwicklung.

Dies scheint sowohl bei den Menschen wie auch bei den Tieren  für deren erfolgreiche Entwicklung im Leben wichtig und wesentlich zu sein.

Unter einem weiteren Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass die neuronale Energie diverse Phänomene zur Folge hat die Entwicklung des Lebewesens befördern.

Demgemäß beruhen die Manifestationen des Lebens bei Mensch und Tier wesentlich auf dem Fluss der neuronalen Energie.

In diesem Sinn ist der Begriff neuronale Energie ein nützliches Konzept durch das man diverse Erscheinungen des Lebens bei höher entwickelten Lebewesen bzw. körperlich betrachtet bei diesen Organismen neuro-biologisch begründet verstehen und erklären kann.

 

Anmerkungen zur Entstehung der neuronalen Energie:

Bekanntlich besteht bei Nervenzellen – so wie bei anderen lebenden Zellen an der Zellmembran eine elektrische Potenzialdifferenz. Diese wird durch aktive Stoffwechselvorgänge im Zellinneren erzeugt. Unter den Zellen des Organismus sind bekanntlich die Nervenzellen und die Muskelzellen zur Depolarisation fähig.

Dieser neuronale Vorgang liefert die Energie für die neuronale Aktivität bzw. bewirkt dieser Vorgang im Nervensystem den Fluss der neuronalen Energie. Man kann daher sagen, dass die neuronale Energie letztlich durch die biochemischen Vorgänge im Inneren der Nervenzellen entsteht. Insofern nach der Depolarisation durch diese biochemischen Vorgänge neuerlich das Potenzial an der Zellmembran aufgebaut wird, und für die nächste Depolarisation zur Verfügung steht. Man kann also festhalten, dass die neuronale Energie letztlich durch die Stoffwechselvorgänge im Inneren der Nervenzellen entsteht bzw. als Potenzial für die neuronale Aktivität und damit für den neuronalen Prozess zur Verfügung steht.

Die neuronale Energie findet ihren Ausdruck in den Lebenserscheinungen – Diskussion anhand von Beispielen:

Zum Beispiel manifestiert sich die mehr oder weniger ausgeprägte Harmonie in der äußeren Erscheinung des Lebewesens. Dies zeigt sich z. B. durch die natürliche Grazie in der Bewegung.

Die neuronale Energie ist die Energie die diverse Kräfte im Lebewesen in Bewegung setzt.

Zum Beispiel können gewisse sexuelle Reize (optische Eindrücke bzw. Reize, gewisse artspezifische spezielle Gerüche, gewisse artspezifische akustische Reize etc.) im tierischen Nervensystem und analog im menschlichen Nervensystem gewisse Energien mobilisieren, die infolge der Gattung des Lebewesen zu artspezifischen bzw. zu entsprechenden Verhaltensweise führen. Zum Beispiel kann dadurch der Sexualtrieb oder ein anderer Trieb in Gang gesetzt werden (Fütterungstrieb, Pflegetrieb usf.).

Oder andere Situationen können dank dieser Energie – die im Nervensystem fließt – andere Verhaltensweisen auslösen bzw. bedingen: Hunger bewirkt die Futtersuche. Der Anblick des Neugeborenen kann beim Muttertier oder beim Menschen gewisse triebhafte Verhaltensweisen in Gang setzen. Analoges kann man bezüglich dem Durst, der Pflege und sonstigen Verhaltensweisen sagen.

Die neuronale Energie liefert den Antrieb für die psychische Funktion:

Im Hinblick auf die Psyche kann man sagen, dass die neuronale Energie die Energie für die unterschiedlichen Aktionen der Psyche liefert. Man kann sich auf dieser Grundlage vorstellen, dass dadurch die psychische Funktion und infolge die unterschiedlichen psychischen Phänomene entstehen.

So kann es zum Beispiel sein, dass durch gewisse Reize von Außen ausgelöst ein gewisses Gefühl im Lebewesen entsteht und sich je nach der weiteren Situation weiter entwickelt.

Oder beim Menschen können etwa durch gewisse Eindrücke ausgelöst in diesem Individuum gewisse Assoziationen ausgelöst werden – die etwa bestimmte Erinnerungen aktiviert. So kann zum Beispiel ein bestimmter Geruch eine gewisse Erinnerung aus dem Gedächtnis aktivieren und kann infolge dadurch bedingt ein bestimmter Gedanke im Bewusstsein dieser Person erscheinen.

Es hängen also sowohl die psychische Funktion wie auch die geistige Funktion vom Fluss der neuronalen Energie ab, insofern diese Energie durch ihren Fluss gewisse Phänomene bewirkt. Man kann auch sagen, dass der Fluss der neuronalen Energie in gewissen neuronalen Netzwerken gewisse Phänomene hervorruft bzw. dass der jeweilige Vorgang im Nervensystem mit einem einem gewissen neuronalen Programm korreliert das seinerseits gewisse Wirkungen zur Folge hat.

Die neuronale Energie liefert den Antrieb für die körperliche Funktion:

Die neuronale Energie liefert so wie sie den Antrieb für die psychische Funktion liefert – auch den für die körperliche Funktion.

Man denke etwa an die Motorik bzw. an die diversen Bewegungsfunktion die als Folge des Flusses der neuronalen Energie durch gewisse Bereiche des Nervensystems entsteht.

Oder man denke an die Steuerung und Regelung der diversen Organfunktionen wie sie vom vegetativen Nervensystem durch die neuro-biologische Regelung geleistet werden.

Diskussion zur Wirkung der neuronalen Energie und der dadurch hervorgerufenen Effekte anhand von Beispielen:

Ein Raubvogel fliegt über der Landschaft und lässt seinen Blick auf den Erdboden gleiten. Er entdeckt dabei eine Maus fokussiert seinen Blick und geht in den Sturzflug über um seine Beute zu ergreifen. Dabei hat der Raubvogel die Aktivität seines Nervensystems durch die optischen Signale auf das Sehzentrum konzentriert und dadurch die enorme Sehleistung erbracht, die infolge die weiteren Leistungen ermöglicht. Dieser neurophysiologische Vorgang war nur kraft der neuronalen Energie möglich die im Nervensystem des Vogels geflossen ist und dadurch die weiteren Aktionen bzw. Leistungen möglich gemacht hat.

Oder ein Insekt nimmt über ihre beiden Fühler den Geruch einer Futterpflanze auf, folgt diesem Duftsignal und gelangt zur Blüte. Auch hier gilt analog dasselbe im Hinblick auf die Wirkung der neuronalen Energie.

Oder ein Hund erkennt sein Herrchen und reagiert entsprechend erfreut.

Oder ein Mensch erkennt einen anderen Menschen und erinnert sich sogleich an ein gemeinsames Erlebnis usf.

All diese Lebensvorgänge waren nur kraft der neuronalen Energie möglich, die im jeweiligen Nervensystem geflossen ist.

Man kann also sagen, dass die neuronale Energie wesentlicher Teil der Lebenskraft ist bzw. im neurophysiologischen Sinn die Lebenskraft und damit Lebensenergie in Bezug auf die Aktion des Nervensystem verständlich macht bzw. eine neuro-biologische Erklärung für die diversen Erscheinungen liefert.

Der Fluss der neuronalen Energie kann also durch die verschiedensten Reiz von außen oder von innen kommend angestoßen werden, und es können infolge durch diesen Energiefluss die unterschiedlichsten Effekte hervorgerufen werden.

Man kann auch sagen, dass die neuronale Energie durch irgendwelche Reize im Lebewesen angestoßen die Aktivität der Nervenzellen in Gang setzt bzw. die entsprechende neuronale Aktivität die jeweilige neuronalen Funktion zur Folge hat die ihrerseits eine gewisse Funktion bewirkt.

Der Begriff neuronale Energie liefert neuro-biologische Erklärungen für das Phänomen der Ermüdung:

Der Begriff neuronale Energie liefert eine neuro-biologische Erklärung für das Phänomen der Ermüdung. Man kann sich nämlich vorstellen dass infolge des Flusses der neuronalen Energie die Ermüdung entsteht, insofern der Fluss der neuronalen Energie auf die Übertragung der elektrischen Signale im Bereich der Synapsen angewiesen ist und dadurch ein Energieverbrauch entsteht. Dies bewirkt im Lauf der Zeit in Abhängigkeit von der Aktivität im wachen Zustand die Ermüdung.

Ebenso kann man die Ermüdung als Folge der Dysbalance der neuronalen Energie im Nervensystem – und zwar hier besonders im zentralen Nervensystem erklären. Man kann sich nämlich vorstellen, dass die neuronale Aktivität in unterschiedlichen Bereichen des Gehirns zur Dysbalance der neuronalen Energie zwischen den Bereichen des Nervensystems führt (Ein Beispiel dazu: das Denken und damit der mentale Prozess im frontalen und im parietalen Bereich des Kortex führt zu einem gewissen „Verbrauch“ von neuronaler Energie – was sich durch die entsprechend Ermüdung (Abfall der Konzentration, verminderte Gedächtnisleistung im Lauf des Tages etc.) zeigt.

An dieser Stelle sei angemerkt dass es auch noch eine weitere neuro-biologische Erklärung für die Ermüdung gibt. Und zwar kann man sich vorstellen, dass der „Verbrauch“ der Transmitter – im Bereich der Synapsen – der Grund für die Ermüdung ist.

Somit kann man festhalten, dass das Phänomen der Ermüdung durch zwei Theorien erklärt werden kann, die sich auf das Konzept der neuronalen Energie gründen. Und dass die Theorie, die sich auf den Verbrauch der Transmitter gründet ebenfalls eine mögliche Erklärung für die Ermüdung liefert.

Wie nachfolgend durch Zuhilfenahme der Philosophie von Immanuel Kant gezeigt werden kann – ist es jedoch in keinem Fall möglich das Zutreffen einer derartige Theorie zu beweisen – weil jede dieser Theorien auf einer bloßen Idee beruht (siehe den nachfolgenden erkenntnistheoretischen Abschnitt).

Der Begriff neuronale Energie liefert eine neuro-biologische Erklärung für das Phänomen der Entspannung:

Man kann sagen, dass die neuronale Energie vom Punkt der höheren Spannung zum Punkt der tieferen Spannung fließt.

Man macht nämlich die Erfahrung dass die Entspannung bzw. das natürliche Loslassen beim Einschlafen gewisse Phänomene bewirkt. Es können dabei spontan gewisse typische psychische Phänomene sich im Bewusstsein manifestieren, die bei großer Müdigkeit schnellen in tiefen Schlaf ohne Bewusstsein übergehen.

Gleichzeitig können auch körperliche Phänomene spontan auftreten.

Und unter Umständen treten spontan auch geistige Phänomene auf.

Es kann beim Einschlaf-Vorgang also auch eine Kombination von derartigen Phänomenen auftreten, wobei sich das Ganze – gemäß der eigenen Erfahrung – ohne Dazutun des Willens ereignet.

Im Hinblick auf den Körper können dies zum Beispiel in der Phase des Einschlafens unwillkürliche Muskelbewegungen in einzelnen Muskeln oder in Muskelgruppen sein. Oder es kann im Hinblick auf die Psyche eine Abfolge von Vorstellungen im Bewusstsein erscheinen, ohne dass diese konkret ausgestaltet sind. Schließlich können spontan irgendwelche Gedanken im Bewusstsein erscheinen, ohne dass man sagen kann warum dies geschieht.

Bei derartigen Vorgängen macht man die Erfahrung dass der natürliche Prozess sich entweder kontinuierlich oder in Schritten einem natürlichen Ende des Prozesses nähert. In Bezug auf das Nervensystem kann man bei Verwendung des Begriffs neuronale Energie deswegen sagen, dass dieser Prozess die Folge des Energieausgleichs ist, der zum natürlichen Spannungsabbau führt.

Es kommt dadurch also zum natürlichen Abbau der neuronalen Spannung die sich zuvor im wachen Zustand – also in der Phase der Aktivität – im Nervensystem aufgebaut hat.

Demgemäß korreliert dieser Energieausgleich mit der neuronalen Entspannung.

Und man macht dabei die Erfahrung, dass dieser Spannungsabbau bzw. dieser Energieausgleich im Nervensystem die Erholung bewirkt. Daher kann man diesen Prozess auch als natürliche Abreaktion bezeichnen.

Falls er sich in einem entspannten Zustand im Wachbewusstsein ereignet – etwa im Zustand den man als Trance bezeichnet – kann man auch von Katharsis sprechen.

.

Die Fokussierung begünstigt den Fluss der neuronalen Energie:

Im Anschluss an das zuvor gesagte kann man festhalten dass die Fokussierung – oder man kann auch sagen: die innere Aufmerksamkeit/die Achtsamkeit/die Konzentration den Fluss der neuronalen Energie in einen bestimmten Bereich des zentralen Nervensystems begünstigt – und dies infolge gewisse Effekte mit sich bringt.

.

Der Begriff neuronale Energie – aus erkenntnistheoretischer Sicht betrachtet:

Aus erkenntnistheoretischer Sicht betrachtet ist der Begriff neuronale Energie ein nützliches Konzept.

Es ist dies nämlich der Begriff der Idee bzw. ist dies die systematische Einheit der Idee durch die man diverse Erscheinungen in Bezug auf das Leben, und hier insbesondere in Bezug auf die Funktion des Nervensystems sinnvoll verstehen und erklären kann (vgl. mit Kant Zitat 7).

Mit anderen Worten kann man sagen, dass dies ein nützliches Konzept ist durch das man diverse Lebenserscheinungen als Folge der koordinierten Aktivität der Nervenzellen und des dadurch bedingten Flusses von neuronaler Energie etwa im Zusammenhang mit den Begriffen der neuronalen Spannung und der neuronalen Entspannung sinnvoll verstehen und erklären kann.

Damit erkennt man, dass dieser Begriff  neuronale Energie der Begriff einer transzendentalen Idee ist. Schließlich kann man auch sagen, dass dieser Begriff ein regulativer Begriff ist bzw. dass dies ein regulatives Prinzip im Sinne von Immanuel Kant das sich jeweils auf eine bloße Idee gründet, um dadurch Zusammenhänge in Bezug auf das Nervensystem und überhaupt in Bezug auf Erscheinungen des Lebens, wie sie bei höher entwickelten Lebewesen vorkommen, rational begründet verstehen und erklären zu können.

.

(letzte Änderung 10.01.2024, 12.12.2023, abgelegt unter: Definition, Nervensystem, Psyche)

zuletzt pos 1 am 12.12.2023

.

…………………………………..

weiter zum Beitrag: vegetative Funktion

……………………………………

weiter zum Beitrag: neuronale Aktivität

……………………………………

weiter zum Beitrag: neuronaler Prozess

…………………………………….