Ein psychisches Phänomen ist ein Phänomen das als Folge der Aktivität der Psyche entsteht.
Es ist dies also eine Erscheinung der Psyche, die sich im Bewusstsein der Person als psychisches Phänomen manifestiert.
(griechisch phenomenon: das was erscheint, das Erscheinende).
Man kann auch sagen, dass dies eine Erscheinung der Seele im psychologischen Sinn ist, die sich im Bewusstsein der Person manifestiert, falls man das psychische Geschehen unter einem gewissen Gesichtspunkt betrachtet. (vgl. mit Jaspers Zitat und Jaspers Zitat 6b1)
So manifestiert sich das einzelne psychische Phänomen z. B. als Stimmung, die durch den treffenden psychologischen Begriff beschrieben wird, oder es handelt sich dabei um eine Manifestation der Psyche, das als solches nicht näher begrifflich benannt und beschrieben werden kann.
In einem derartigen Fall kann das psychische Phänomen sprachlich nur umschrieben werden, oder es wird der Gehalt des Phänomens durch eine Vorstellung, durch ein Bild oder durch sonst ein Kunstwerk zum Ausdruck gebracht.
Falls ich gewisse Dinge erlebe – die meine Psyche bewegen – dann erscheint der Begriff des psychischen Phänomens in meinem Bewusstsein etwa als Vorstellung / als Idee oder als einzelnes Wort oder als Satz (Beispiel: „Angst“, „ich habe Angst“, falls ich das psychische Phänomen beschreiben kann. Zum Beispiel: „ich spüre Freude“, „ich erlebe ein freudiges Gefühl“ etc.).
Dabei manifestiert sich die jeweilige Phänomen, falls ich den Sachverhalt infolge der einzelnen Merkmale vermittelt durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7 aus der Kritik der reinen Vernunft von Immanuel Kant).
Ansonsten handelt es sich um ein psychisches Phänomen das nicht in der Form des Begriffs der Idee im Bewusstsein der Person erscheint.
In einem derartigen Fall kann man das Phänomen nur umschreiben.
So kann das psychische Phänomen sich etwa auf eine nur unklar beschreibbare Stimmung beziehen, die vom Dichter etwa durch ein Gedicht verdeutlicht wird, oder die von einem Künstler etwa durch ein gemaltes Bild zur Darstellung gebracht wird, oder die durch eine Melodie, durch ein Geräusch, oder durch sonst etwas, das eine Aussage über den Zustand der Psyche macht verdeutlicht wird.
Dabei ist ein psychisches Phänomen ein Phänomen das vom Subjekt erlebt wird – somit ist es ein subjektiv wahrgenommenes Phänomen und damit ein ganz anderes Phänomen als etwa ein in der Natur vorkommendes, objektiv vorzeigbares natürliches Phänomen (Beispiel: Eisbildung bei einer Temperatur unter 0 Grad Celsius).
Ein geistiges Phänomen ist unter den psychischen Phänomenen eine besondere Form, insofern es infolge der Aktivität des Geistes der Person in deren Psyche entsteht.
Psychologisch betrachtet entsteht ein psychisches Phänomen infolge der Aktivität der Psyche. So entsteht es etwa infolge der Sinneswahrnehmung in Verbindung mit dem mentalen Prozess im Bewusstsein der Person.
Es kommt hier also neben den äußeren Gegebenheiten immer auch auf die Eigenheiten des Subjekts an; man kann auch sagen, dass es auf die des Lebewesens bzw. die des Individuums ankommt. Dabei wird das psychische Phänomen vom Subjekt unmittelbar erlebt. Aus der Sicht der betroffenen Person ist manch ein psychisches Phänomen daher ein psychisches Symptom.
Oder es wird das psychische Phänomen von einer anderen Person als Erscheinung der Psyche wahrgenommen, die für Jedermann sichtbar ist (Beispiel: ein Beobachter bemerkt, wie eine andere Person durch das Herkommen eines Hundes in Angst gerät). In diesem Fall wird das psychische Phänomen am Verhalten und der Mimik deutlich.
Zur Entstehung, zum Vorhandensein und zum Vergehen des psychischen Phänomens:
Zur Entstehung, zum Vorhandensein und zum Vergehen des psychischen Phänomens kann man sagen, dass dies ein natürliches Phänomen ist das beim Menschen und bei hoch entwickelten Tieren vorkommt. Man kann auch sagen, dass dies ein fluktuierendes Phänomen ist. Es besteht eine gewisse Zeit lang, unterliegt der Veränderung und geht schließlich in ein anderes Phänomen über – es also eine vorübergehende Erscheinung der Psyche.
Biologisch betrachtet entsteht ein psychisches Phänomen als Folge der neuronalen Funktion. Man kann daher auch sagen, dass das psychische Phänomen vom Lebewesen als Folge der neuronalen Aktivität erlebt wird. Dabei beginnt die charakteristische Aktivität im Nervensystem, die zu dieser Erscheinung der Psyche führt, irgendwann, erreicht den Höhepunkt und vergeht schließlich wieder. Man kann daher auch sagen: es entsteht zu einer gewissen Zeit in einem nicht näher bestimmbaren Teilbereich des zentralen Nervensystems in gewissen neuronalen Strukturen als neuronales Muster das mehr oder weniger stark das Erleben dominiert – um dann zu vergehen bzw. in ein anderes neuronales Muster überzugehen. So gesehen korreliert das psychische Phänomen mit der sich ändernden neuronalen Funktion.
Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird ein psychisches Phänomen als Ganzes durch den Begriff der Idee erkannt, der als systematische Einheit der Idee im Bewusstsein der erkennenden Person erscheint, wenn diese die Merkmale der Idee durch das Schema der Idee geistig auffasst (vgl. mit Kant Zitat 7).
Dabei kann ich dieses Ganze als Idee nicht geradezu erkennen – sondern, ich kann mich dem Ganzen als Idee durch das Schema der Idee nur nähern – wie dies treffend der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant realisiert hat (vgl. mit Jaspers Zitat).
Man erkennt somit das psychische Phänomen also nur auf Grundlage einer Idee, die in der Form des Begriffs der Idee als systematische Einheit der Idee im Bewusstsein der erkennenden Person erscheint uns zur Erkenntnis gegeben ist (vgl. mit Kant Zitat 7).
Unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet erkennt man, dass das psychische Phänomen aufgrund des menschlichen Denkens Bewusstsein der Person entsteht. Im Hinblick auf den neuronalen Vorgang gibt es nämlich keine scharfe Grenze zum nachfolgenden psychischen Phänomen. Es entsteht hier der treffende psychologische Begriff also infolge der natürlichen Dialektik im Bewusstsein der Person, falls ihr diese Erscheinung der Psyche als Wort bekannt ist.
Dabei wird das einzelne psychische Phänomen durch die Analyse des psychischen Sachverhalts bzw. des psychischen Geschehens erkannt.
In diesem Sinn kann man sagen, dass ein einzelnes psychisches Phänomen durch die Zergliederung des Symptomenkomplexes erkannt wird. Es wird das psychische Phänomen also durch die Zergliederung des psychischen Geschehens als einzelne psychischen Erscheinung erkannt.
Anders betrachtet kann man sagen, dass ein psychisches Phänomen durch die Synthese entsteht, in dem verschiedene andere psychische Phänomene unter dem Begriff der Idee als die systematische Einheit der Idee erfasst/aufgefasst werden (vgl. mit Kant Zitat 7), die hier das Ganze der (psychischen) Einheit nämlich das der Psyche bildet.
Es beruht die Erkenntnis des einzelnen psychischen Phänomens einerseits also auf der Analyse und andererseits auf der Synthese.
Weil man ein psychisches Phänomen nur auf Grundlage einer Idee und zwar nur auf der Grundlage einer bloßen Idee im Sinne von Immanuel Kant erkennen kann, kann man ein solches Merkmal der Seele bzw. der Psyche nur dialektisch – also nur durch den Gegensatz der Ideen erkennen. (vgl. mit Jaspers Zitat 6 und Jaspers Zitat 17a1).
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Man täuscht sich, wenn man glaubt, dass man ein psychisches Phänomen oder neuro-biologisch fassen und dadurch physisch begründet erkennen und bestimmen kann.
Durch den physischen Befund bzw. durch den körperlichen Befund – oder man kann auch sagen: durch einen biologischen Befund – kann man das psychische Phänomen unter Umständen zwar erklären – wenn man dies will – aber erkennen und in der (psychologischen oder in der psychiatrischen) Diagnostik bestimmen kann man es nicht.
Damit wird klar, dass man ein psychisches Phänomen nur mit der philosophischen Methode der Dialektik – also nur auf Grundlage der Phänomenologie – und im Hinblick auf eine psychische Störung – nur auf Grundlage der Psychopathologie – also nur psychopathologisch begründet (und in der Psychologie im Sinn der Normalpsychologie des psychisch Gesunden nur psychologisch begründet) erkennen kann.
Diesen Sachverhalt hat der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers auf der Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant erkannt bzw. realisiert (vgl. mit Jaspers Zitat) – wenn er schreibt, dass man in der Psychiatrie (Psychologie) die Sachverhalte unter den verschiedensten Gesichtspunkten betrachten und studieren kann, und dass diese sich gegenseitig nicht stören. (vgl. mit Jaspers Zitat 11)
In diesem Sinn erfassen wir in der Psychologie ein psychisches Phänomen durch den psychologischen Begriff auf Grundlage der passenden psychologischen Idee und in der Psychiatrie das einzelne krankheitswertige psychische Phänomen somit das psychopathologische Phänomen durch den Begriff der Idee respektive durch das Schema der Idee oder eben durch den jeweiligen Typ bzw. Typus (vgl. mit Jaspers Zitat).
In der Psychiatrie wird ein psychischer Befund (psychiatrischer Befund) bzw. psychopathologischer Befund erhoben durch den man die einzelnen psychopathologischen Phänomene erkennt und durch den man auch den ganzen psychischen Symptomenkomplex der psychischen Störung erkennt der letztlich die psychiatrische Diagnose liefert.
Man kann auch sagen: ein psychisches Phänomen erscheint im Bewusstsein der erkennenden Person in der Form des Begriffs der Idee, wenn diese die charakteristischen Merkmale dieser systematischen Einheit durch das Schema dieser Idee geistig auffasst. (vgl. mit Kant Zitat 7)
Weil es sich bei einem solchen Erkenntnisobjekt um ein Erkenntnisobjekt handelt, das nur auf der Ebene der Vorstellungen als (systematische) Einheit erscheint kann diese nicht auf der Ebene der „physischen“ Objekte bestimmt werden.
Es ist also nicht möglich, dass man ein psychisches Phänomen „physisch“ bzw. biologisch/neuro-biologisch diagnostisch bestimmt und man kann daher ein psychisches Phänomen bzw. dessen Vorhandensein auch nicht „physisch“ also nicht durch die neuronale Funktion überprüfen.
Das heißt man kann ein solches Erkenntnisobjekt, das lediglich als Gegenstand in der Idee im Bewusstsein der erkennenden Person erscheint, deswegen nicht am Probierstein der Erfahrung prüfen (vgl. mit Kant Zitat 10).
Das bedeutet man kann ein solches Erkenntnisobjekt nicht objektivieren.
Weil es sich bei einer solchen Idee um eine Idee handelt, die man „physisch“ nicht überprüfen kann, bezeichnet Immanuel Kant eine solche Idee treffend als bloße Idee (vgl. mit Kant Zitat 4 und mit Kant Zitat 8)
Man erkennt damit, dass in der Psychologie und in der Psychiatrie die psychischen Erscheinungen respektive die psychischen Phänomene nur auf der Grundlage von bloßen Ideen, die im Bewusstsein der erkennenden Person in der Form der Begriffe dieser Ideen erscheinen (vgl. mit Kant Zitat 4 und mit Kant Zitat 8) bestimmt werden können (griechisch: phenomenon – das was erscheint, das Erscheinende).
Wir erlangen also den Begriff einer solchen Idee auf der Grundlage der Erfahrung – also empirisch – durch unser psychologisches bzw. durch unser psychopathologisches Denken – oder man kann auch sagen, durch unser psychiatrisches Denken – aber wir können den Begriff der Idee nicht „physisch“ bestimmen und auch nicht „physisch“ überprüfen. (vgl. mit Kant Zitat 7)
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Der Begriff eines psychischen Phänomens ist ein regulativer Begriff:
Der Begriff eines psychischen Phänomens – oder der eines einzelnen psychopathologischen Phänomens – oder der eines ganzen psychischen Symptomenkomplexes ist ein regulativer Begriff (vgl. mit Kant Zitat 4).
Bei einem regulativen Begriff handelt es sich nämlich um den Begriff eine bloße Idee.
Und derartige Begriffe werden von Immanuel Kant treffend als regulative Begriffe bezeichnet, weil diese sich auf der „Ebene der Ideen“ gegenseitig „regeln“ bzw. weil sie in Bezug auf ihre Grenzen sich gegenseitig definieren. (vgl. mit Kant Zitat 4)
Unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet kann man sagen, dass diese Schemata sich gegenseitig definieren, eben weil sie auf bloßen Ideen beruhen.
Womit deutlich wird, dass man einen solchen Begriff nicht auf ein physisches Objekt zurückführen kann, weil er als Einheit bzw. als Erkenntnisobjekt nur auf der „Ebene der Ideen“ – eben als der Begriff der bloßen Idee bzw. als (bloße) Vorstellung existiert.
Auf der „Ebene der Objekte“ gibt es kein physisches Korrelat für dieses Erkenntnisobjekt das nur durch die systematische Einheit der Idee erkannt werden kann.
Man kann auch sagen: der Begriff einer psychologischen Idee und auch der Begriff einer psychiatrischen Idee hat kein Korrelat zu einer eventuellen körperlichen Ursache und man kann daher einleuchtend evident erkennen, dass man eine solche Einheit, die eine systematische Einheit ist, nicht auf der „Ebene der körperlichen Objekte“ bestimmen kann (vgl. mit Kant Zitat 7). (Weiteres dazu auf Poster 6: Diagnosis in Psychiatry – the Role of Biological Markers – an investigation in the light of Immanuel Kant`s philosophy)
Immanuel Kant schreibt deswegen, dass wir eine solche Idee nicht am Probierstein der Erfahrung prüfen können. (vgl. mit Kant Zitat 10)
Diesen Sachverhalt hat Karl Jaspers erkannt bzw. realisiert, wenn er darauf hinweist, dass eine Idee in der Psychiatrie eine Idee im Sinne von Immanuel Kant ist (vgl. mit Jaspers Zitat).
Und deswegen hat Jaspers in seiner „Allgemeinen Psychopathologie“ geschrieben, dass in der Psychiatrie Die Idee der Krankheitseinheit sich in irgendeinem einzelnen Fall niemals verwirklichen läßt. (vgl. mit Jaspers Zitat 6)
Was einleuchtend evident erkennbar ist.
Und selbstverständlich gilt dies nicht nur für die Psychiatrie sondern ebenfalls für die Psychologie und die Psychotherapie, also für die psychologischen Ideen in der Psychologie und für die unterschiedlichen Konzepte in der Psychotherapie.
Ungeachtet dessen wir eine solche Idee nicht „physisch“ bestimmen und auch nicht „physisch“ überprüfen können, sind solche Ideen bzw. die Begriffe von solchen Ideen sehr nützlich, falls man sie zutreffend relativistisch verwendet. (vgl. mit Kant Zitat 4)
Man sollte also beachten, dass psychologisches Wissen und auch psychiatrisches Wissen – und ebenso das Wissen in der Psychotherapie – relatives Wissen ist das auf der Grundlage von bloßen Ideen bzw. auf der Grundlage von Konzepten erkannt wird,und dass man solches Wissen nicht auf der „Ebene der Objekte“ überprüfen kann.
Man kann auch sagen: ein psychisches Phänomen ist ein Erkenntnisobjekt das man durch den Begriff dieser systematischen Einheit auffasst. Da ein solches Erkenntnisobjekt uns lediglich auf der Ebene der Vorstellungen als Erkenntnisobjekt gegeben ist, handelt es sich bei einer solchen Einheit um die systematische Einheit der Idee (vgl. mit Kant Zitat 7 ) bzw. um die systematische Einheit der bloßen Idee (vgl. mit Kant Zitat 8).
Tatsächlich findet man auf der Ebene der physischen Objekte, etwa auf der Ebene der neuronalen Funktion oder der Ebene der neuronalen Aktivität keine abgegrenzte Einheit, die der mental definierten Einheit entspricht.
Eine abgegrenzte, bzw. eine mental definierte Einheit gibt es in der Psychiatrie (Psychologie) lediglich auf der Ebene des menschlichen Denkens – eben, weil es sich dabei um die systematische Einheit der Idee handelt. (vgl. mit Kant Zitat 7 und Kant Zitat 8) (Weiteres dazu auf Poster 6)
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Diagnostik bzw. Erkennen eines psychischen Phänomens
Die Diagnostik eines psychischen Phänomens erfolgt durch den Bezug auf einen Typus.
Da man ein psychisches Phänomen nur auf der Ebene der Vorstellungen erkennen kann, erkennt man ein psychisches Phänomen in dem man das geistige Bild, das man gewinnt mit einem Ideal vergleicht. Man vergleicht also die gewonnene Idee mit einem Ideal, mit einem Typus und entscheidet sodann, ob das was man gefunden hat diesem Ideal hinreichend entspricht. Wenn dies der Fall ist, dann wird das Phänomen nach dem Ideal bzw. nach dem Typus benannt.
Das heißt es wird eine relative Erkenntnis in Bezug auf einen Typus erlangt. Auch diesen Sachverhalt hat Karl Jaspers erkannt. (vgl. mit Jaspers Zitat)
Man erkennt also ein psychisches Phänomen in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) immer nur relativ in Bezug auf einen Typus. Mit anderen Worten: man erkennt ein psychisches Phänomen nur relativ und nicht absolut. Ein psychisches Phänomen ist also mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden, je nach dem, das was man gefunden hat dem Ideal mehr oder weniger entspricht. Daher sollte man eine solche Erkenntnis immer relativieren! Das heißt man sollte in jedem einzelnen Fall prüfen in welchem Ausmaß der Begriff den man erlangt hat zutreffend ist – ob er mehr oder weniger zutreffend ist.
In diesem Sinn wird eine kritische Fachperson die Begriffe in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) relativistisch verwenden (vgl. mit Kant Zitat 3a). Auch in der Wissenschaft sollte man die Grundlagen der Erkenntisbasis und die daraus resultierende Beschränktheit der Erkenntnisse berücksichtigen.
In der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) ist also eine Erkenntnis immer nur relativ und nicht absolut gültig!
Daher gibt es auch den Übergang der Phänomene ineinander. Zum Beispiel kann eine Depression mit mehr oder weniger Angst getönt sein, oder es kann die Depression zur Gänze verschwinden und nur noch das Phänomen Angst vorhanden sein usf. In diesem Sinn gibt es in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) keine abgegrenzten Einheiten, sondern man findet überall die Übergänge der Phänomene ineinander, wie dies im Prinzip bereits Wilhelm Griesinger erkannt und treffend beschrieben hat. (-> vgl. mit Griesinger Zitat)
Psychische Phänomene können die Zeichen einer psychischen Störung sein
In der Psychiatrie gründet sich das Erkennen einer psychischen Störung auf das Erkennen von psychischen Phänomenen bzw. auf das Erkennen von psychopathologischen Phänomenen.
Karl Jaspers hat eine psychiatrische Systematik auf der Grundlage von psychopathologischen Phänomenen in seinem Lehrbuch der „Allgemeinen Psychopathologie“ beschrieben. Karl Jaspers schreibt, dass die psychischen Erscheinungen nach verschiedenen Gesichtspunkten gegliedert und systematisch studiert werden können. (vgl. mit Jaspers Zitat 11)
So ist ein psychisches Phänomen z.B. eine Vorstellung (etwa ein Gedanke), oder ein Gefühl, oder eine Erinnerung, oder ein geistiges Bild, oder ein Gedächtnisinhalt usf.
Physiologisch betrachtet ist ein psychisches Phänomen z.B. eine Sinneswahrnehmung (etwas was man sieht, hört, riecht, schmeckt, körperlich empfindet, spürt, … ), oder es handelt sich dabei um eine sonstige neuronale Aktivität, die als neuronales Muster im Nervensystem abläuft, das gleichzeitig subjektiv als psychisches Phänomen erlebt wird – falls es sich dabei um ein Phänomen handelt das man bewusst erlebt.
Bildgebend betrachtet ist ein psychisches Phänomen das Abbild der neuronalen Aktivität, wie sich dieses z.B. mittels der Funktionellen Magnetresonanztomographie (-> WikiBeitrag) durch die bildliche Darstellung der aktivierten Hirnareale in der Form von dynamischen farbigen Mustern als bildgebende Einheit darstellen lässt.
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Nachfolgend Beispiele für psychische Phänomene wie sie bei normaler Funktion der Psyche und bei gestörter Funktion der Psyche vorkommen:
Angst
ängstlich
neurotisch
psychotisch
Stimmung
Affekt
usf.
depressives Syndrom
schizoaffektive Störung
Borderlinepersöhnlichkeitsstörung
usf.
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(letzte Änderung 22.11.2024; abgelegt unter: Phänomen, Psychologie, Psychiatrie, Psychotherapie, Definition)
zuletzt pos 1 am 01.11.2022
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