Spezial- und Interessensgebiete
Auf dieser Seite finden Sie meine Vorworte zu den Seiten:
* medizinische Diagnose – psychiatrische Diagnose
* Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation
auf diesen Seiten behandle ich Themen, die mich besonders interessieren.
Vorwort zur Seite Medizinische Diagnose – psychiatrische Diagnose:
Die Medizinische Diagnostik hat mich seit Beginn meiner medizinischen Ausbildung besonders interessiert. Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zum praktischen Arzt (Arzt für Allgemeinmedizin) im Jahr 1985 kam ich an das Landesnervenkrankhaus Rankweil, welches sich heute LKH Rankweil nennt. Ich war dort zuerst kurze Zeit an der Neurologischen Abteilung und dann auf der Psychiatrischen Abteilung.
Im LKH Rankweil gibt es zwei Psychiatrische Abteilungen, zuerst war ich auf der einen und dann auf der anderen Abteilung. Auf den psychiatrischen Abteilungen machte ich alsbald die Erfahrung, dass es manchmal vorkam, dass ein Patient, welcher zuvor auf der einen Psychiatrischen Abteilung in Behandlung war, nach der Verlegung auf die andere Abteilung unter einer anderen Diagnose geführt wurde. Dies gab mir zu denken und beschäftigte mich nachhaltig. Wie konnte es sein, dass ein und derselbe Krankheitszustand auf der einen Abteilung so – und auf der anderen Abteilung anders diagnostiziert wird? Wie sich herausstellen sollte, hatte dies unter anderem damit zu tun, dass der leitende Psychiater der einen Abteilung seine Ausbildung in Wien absolviert hatte und der andere leitende Psychiater seine Ausbildung in der Schweiz. Auf der einen Abteilung kam also die “Wiener Schule” zur Anwendung und auf der anderen die “Schweizer Schule”. Dabei bemerkte ich auch, dass – wenn unterschiedliche Diagnosen festgestellt worden waren – letztlich nicht objektiv gültig entschieden werden konnte, welche der Diagnosen die “richtige” ist, die „Wiener“ – Diagnose oder die „Schweizer“ – Diagnose. Es stand fachliche Meinung gegen fachliche Meinung. In den Schriften von Immanuel Kant, welche ich damals in meiner Freizeit mit Interesse studierte, fand ich die Lösung und Erklärung für dieses “Rätsel”. Es stellte sich nämlich heraus, dass die psychiatrischen Diagnosen, die auf der Grundlage von charakteristischen psychopathologischen Phänomenen und deren Verlauf diagnostiziert werden dogmatisch definiert sind. Wenn also ein Patient unter Anwendung der “Wiener Schule” diagnostiziert wurde, so gelangte man unter Umständen zu einer anderen Diagnose als wenn die Schweizer-Kriterien angewandt wurden. Je nach (dogmatischer) Definition der psychiatrischen Idee – (gr. dogma (-> siehe Wikibeitrag) – Meinung, Denkart, Lehrsatz) gelangten die Ärzte zu unterschiedlichen Ergebnissen.
Im Jahr 1980 ist im deutschen Sprachraum der psychiatrische Teil der Internationalen Klassifikationen ICD-9 eingeführt worden, dieser wurde überarbeitet und sodann von der ICD-10 Version ersetzt. Dieses Klassifikationsschema ist während meiner Assistentenzeit im LKH Rankweil eingeführt worden und hat die früher verwendete ”Wiener” bzw. “Schweizer” Klassifikation abgelöst.
Grundsätzlich hat sich am psychiatrischen Diagnostizieren bzw. Klassifizieren dadurch jedoch nichts geändert. Psychiatrische Diagnosen gründen sich nach wie vor auf psychische Merkmale (psychopathologische Phänomene) aus denen die psychiatrischen Diagnosen abgeleitet werden. Das heißt die psychiatrischen Diagnosen sind weiterhin dogmatisch definiert.
Dementgegen sind viele medizinische Diagnosen durch körperliche Merkmale bestimmt, die ihrerseits objektiv gültig bestimmt werden können. Das heißt die somatischen Diagnosen, die sich auf objektive Merkmale gründen – sind nicht dogmatisch definiert – sondern sind solche Diagnosen durch physische Befunde allgemein gültig bestimmt– und können daher diese Einheiten von jeder Fachperson weltweit gleich erkannt werden. Mit anderen Worten eine solche Einheit kann objektiv gültig und damit allgemein gültig bestimmt werden. Diese grundsätzlichen Unterschiede und die daraus resultierenden Konsequenzen werden unter der Anwendung des Kant`schen Gedankengutes auf der Seite: medizinische Diagnose – psychiatrische Diagnose und auf diversen Beiträgen auf dieser website (siehe Navigationsleiste links) eingehend behandelt.
Die Ergebnisse meiner früheren Beschäftigung mit dieser Thematik und den Schriften von Immanuel Kant fand im Jahr 1994 in der deutschen Fachzeitschrift: Fundamenta Psychiatrica in der Veröffentlichung des Artikels:
Eine Untersuchung über das Erkennen in der Psychiatrie, in Bezug auf Immanuel Kant
ihren Niederschlag.
Aus den zahlreichen Zugriffen auf meine website , insbesondere auf die Seite: medizinische Diagnose – psychiatrische Diagnose und die einzelnen blogs kann ich sehen, dass die Anwendung des Gedankengutes von Immanuel Kant auf das medizinische und psychiatrische Erkennen bzw. Diagnostizieren auf reges Interesse stößt. Dies hat mich dazu motiviert die Thematik auf dieser website weiter zu entwickeln.
Seit August 2009 ist auch die englische Version der Seite medical diagnosis – psychiatric diagnosis und einige Beiträge auf dem blog medical diagnostics online.
Meine sämtlichen Veröffentlichungen zu dieser Thematik finden Sie hier.
Vorwort zur Seite Hypnotherapie:
Bald nach dem Beginn des Medizinstudiums im Jahr 1975 ergab es sich, dass ich in einem Kurs für Studenten das Autogene Training kennenlernte. Den frei zugänglichen Kurs für Studenten gab damals der schon ältere Oberarzt Psychiatrischen Klinik der Universität Innsbruck Dr. Nowak. Ein kleiner, für sein Alter noch sehr vitaler, wendiger Herr mit langem grauem Vollbart. Die Sache begann mich zu interessieren und das Autogene Training erwies sich mir als nützlich. Ich praktizierte das AT regelmäßig und besorgte mir auch Literatur dazu. Bekanntlich hat der Berliner Nervenarzt J. H. Schultz anfangs des letzten Jahrhunderts, also noch zu Sigmund Freud`s Zeiten, die Formeln des Autogenen Trainings aus Erfahrungen mit der Hypnose abgeleitet. I.H. Schultz hatte damals von Patienten die er hypnotisiert hatte wiederholt zu hören bekommen, dass sie über die Entwicklung eines “Schweregefühls” in den Armen und Beinen, eines “Wärmegefühls” usw. berichteten. Aus diesen Rückmeldungen der Patienten entwickelte er die Formel nach denen Patienten sich selbst – ”autogen” – (= gr. “selbst generiert”) in den Entspannungszustand versetzten konnten. Nach Abschluss des Medizinstudiums im Jahr 1981 wurde ich als junger Arzt Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Autogenes Training und Allgemeine Psychotherapie. In den legendären Badgasteiner Seminaren besuchte ich Kurse in der so genannten Oberstufe des AT und dann auch in klassischer Hypnose. In jener Zeit wurden im deutschen Sprachraum die moderneren Hypnose-Techniken nach Milton Erickson bekannt. Zuerst besuchte ich Kurse bei Burkhard Peter in München, bei Gunther Schmidt in Heidelberg. Nach der Begründung der österreichischen Milton-Erickson-Gesellschaft wurden auch in Wien Kurse angeboten, unter anderem war ich bei Kursen von Dirk Revenstorf, Ortwin Meiss, Hans Riebensam, Moris Kleinhautz. Schon früher durch das Autogene Training und später dann durch die Hypnosekurse – in denen die Kursteilnehmer in den Übungen sich paarweise abwechselnd, gegenseitig in Trance versetzten – hatte ich eigene Trance-Erfahrungen gesammelt. So begann ich vorerst mit Patienten mit dem Autogenem Training zu arbeiten und dann schrittweise auch mit der Hypnosetherapie. Im Jahr 1989 – es war dies schon gegen Ende meiner Fachausbildung in Psychiatrie / Neurologie – war ich über Literatur des Autogenen Tainings auf Yoga gekommen. Yoga begann mich zu interessierten und löste im weiteren meine tägliche Praxis des Autogenen Trainings ab. Von meinem späteren Yoga Lehrer Makwana Kishore hörte ich von Patanjali und ab dieser Zeit begann ich mich intensive mit Yoga und Meditation zu beschäftigen. Täglich mache ich am Morgen früh ein paar einfache Yoga-Übungen mit Meditation zum Abschluß. Mit dieser Praxis beginne ich den Alltag – wer den Wert einer solchen Praxix aus eigener Erfahrung kennt wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass man nur ungern am Morgen auf diese Übungen verzichtet.
Einige von mir verfasste Beiträge zum Themenkreis Hypnose bzw. Hypnotherapie finden Sie auf der Seite Hypnotherapie.
Vorwort zur Seite Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation:
Wie im vorangehenden Vorwort zur Seite Hypnotherapie beschrieben, bin ich über das Autogene Training auf Yoga gekommen. Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass nach einigen Jahren Praxis im Autogenen Training meine Fortschritte stagnierten. Mit dem Yoga und der Meditation eröffnete sich eine neue Dimension, – ein “weites Feld” – und erfreue ich mich weiterhin praktisch täglich dieser Praxis. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass wir infolge des immer hektischer werdenden Lebenswandels von dieser Praxis sehr profitieren können und eine Kultur der Ruhe, Erholung und körperlichen Betätigung dringend benötigen. In den Beiträgen auf der Seite: Medizin, Psychotherapie, Yoga, Meditation und dem zugehörigen blog möchte ich zum Brückenschlag zwischen der westlichen Medizin / Psychologie / Psychotherapie und dem Yoga und der Meditation beitragen und meine persönlichen Erfahrungen und Überlegungen einbringen.
Vorwort zur Seite Psychosomatische Störungen:
Als Medizinstudent und auch während meiner Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin haben mich die funktionellen Störungen (die Störungs- und Krankheitszustände, bei denen meist keine organischen Ursachen gefunden werden konnten) besonders interessiert. Als junger Arzt war ich auf der Internen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Dornbirn tätig. Ich hatte das Glück, dass der damals, kurz vor der Pensionierung stehende Primarius, so wie auch sein Nachfolger meinen psychotherapeutischen Ambitionen gegenüber positiv eingestellt waren – was damals in einem kleinen Allgemein-Spital noch nicht selbstverständlich war. Interessiert beschäftigte ich mich mit Patienten, bei denen die körperliche Abklärung keinen fassbaren organischen Befund ergeben hatte und wo die eingehendere Beschäftigung mit der Lebensgeschichte oftmals interessante Zusammenhänge aufzeigte. Als Folge des gewonnenen besseren Selbstverständnisses fanden die Patienten oftmals ihren “Weg” und wirkte sich dies auch auf ihre körperlichen Störungen und die psychischen Störungen günstig aus. Schon Asklepios, der berühmte griechische Arzt aus der Antike, sagte: “Zuerst heile durch das Wort, dann durch die Arznei und zuletzt mit dem Messer” (zitiert nach O. Univ. -Prof. Dr. Walter Pieringer). An dieser Stelle erinnere ich mich an einen Vortrag des berühmten Prof. Viktor Frankl den er ca. 1978 im Hörsaal der medizinischen Chemie an der Universität in Innsbruck vor uns Studenten gehalten hat. In diesem Vortrag ging es um das Zuhören, nämlich dass Zuhören noch wichtiger als Sprechen ist. Weiteres zum Thema Psychosomatik finden Sie auf der Seite psychosomatische Störungen.