Stimmung

Die Stimmung ergibt sich aus der vorherrschenden Grundstimmung und den situativen Einflüssen.

Demgemäß ist die momentane Befindlichkeit wesentlich durch die gegenwärtige Stimmung bestimmt.

Oder im Hinblick auf das Gemüt ist die Grundstimmung der Person wesentlich.

Man kann auch sagen: das momentane Gefühl wird wesentlich durch die situative Stimmung bedingt.

Daher kann man berechtigt sagen dass die Stimmung wesentlich das gegenwärtige Befinden der Person – sowohl im Hinblick auf den Körper im Sinn der körperlichen Befindlichkeit, wie auch im Hinblick auf die Psyche im Sinn der psychischen Befindlichkeit bestimmt.

Ebenso kann man sagen, dass die Stimmung das psychische Phänomen ist, das wesentlich das momentane Erleben beeinflusst.

Man kann auch sagen: die Stimmung ist der Zustand des Fühlens auf dessen Grundlage die Befindlichkeit und in weiterer Folge auch die Gedanken entstehen.

Somit ist es zutreffend zu sagen, dass das Denken der Person wesentlich durch die vorherrschende Stimmung respektive die Grundstimmung beeinflusst wird. Damit wird deutlich, dass die Stimmung sowohl das Befinden und über das Denken auch die Inhalte des Erlebens wesentlich beeinflusst. Demgemäß kann ein und dieselbe Person die „Welt“ unterschiedlich erleben, je nach dem sie positiv oder negativ gestimmt ist.

Wenn man das Ganze der Psyche durch die Zergliederung in die verschiedenen psychischen Phänomenen zerlegt, dann kann man eine Grundstimmung erkennen auf der die weiteren psychischen Phänomene erlebt werden. Damit wird deutlich wie wesentlich und zentral diese Grundstimmung ist.

Ausgehend von dieser Grundstimmung kann sich das momentan vorhandene Gefühl in ein anderes Gefühl entwickeln. Die Veränderung der Stimmung bzw. des Gefühls bezeichnet man als Emotion wenn es dabei zu einer massiven Änderung der Gestimmtheit kommt.

Die Stimmung bzw. Grundstimmung kann neutral sein, sie kann ausgeglichen sein, sie kann positiv getönt sein, sie kann negativ getönt sein, sie kann heiter, gelassen, fröhlich, ernst, bedrückt oder negativ pessimistisch bzw. depressiv sein. Die Stimmung kann also von einem Extrem ins andere übergehen bzw. wechseln. Man kennt etwa den Übergang der Stimmung bei der Manie in die Depression bei der es zu einem massiven Umschlag der Stimmung kommt.

Psychologisch betrachtet handelt es sich bei der Stimmung um das psychische Phänomen das das gemütsmäßige Erleben betrifft. Wenn die Stimmung im Rahmen einer psychischen Störung krankheitswertig beeinträchtigt ist, dann handelt es sich dabei um ein psychopathologisches Phänomen.

Neurobiologisch betrachtet entsteht die Stimmung wesentlich durch die neuronale Aktivität der basalen Gehirnstrukturen. Die Stimmung entsteht somit wesentlich als Ergebnis der neuronalen Funktion im Limbischen System. Es ist dies der Gehirnbereich der vom Hippocampus und benachbarten Gehirnstrukturen gebildet wird. Man kann daher sagen: die neuronale Aktivität in diesen neuronalen Netzwerken bestimmt wesentlich die momentane Stimmung und damit die Gestimmtheit des Individuums. Dabei kann die Aktivität dieser Nervenzellen des zentralen Nervensystems durch diverse Einflüsse  modifiziert werden. Man kann also sagen, dass die jeweilige Stimmung als psychisches Phänomen mit gewissen neuronalen Mustern korreliert.

Bildgebend betrachtet korreliert die Stimmung mit gewissen Aktivitätszuständen von bestimmten Gehirnarealen, die mehr oder weniger aktiv sind und die sich daher in Funktionellen Bildgebung mehr oder weniger ausgeprägt darstellen. Diese Aktivität des Gehirns kann man etwa durch die Methode der Funktionellen Magnetresonanztomographie im Sinn einer dynamischen bildgebenden Einheit erfasst werden.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet wird die Stimmung durch den Begriff einer Idee erfasst (vgl. mit Kant Zitat 7). Es handelt sich also bei dieser Einheit um eine systematische Einheit und es ist dieser Begriff ein regulativer Begriff, weil es sich bei dieser Idee um eine bloße Idee im Sinn von Immanuel Kant handelt (vgl. mit Kant Zitat 4).

Die Stimmung ist im Alltag ganz wesentlich, weil sie das Wohlbefinden der Person weitgehend bestimmt und es ist daher die Stimmung auch in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) ein wesentliches psychisches Phänomen bzw. ein wesentliches psychopathologisches Phänomen das auch in diagnostischer Hinsicht von großer Bedeutung ist.

In der Psychiatrie ist die Stimmung bzw. die Beeinträchtigung der Stimmung vor allem bei der Depression und bei der Manie von vorrangiger Bedeutung und überhaupt bei allen psychischen Störungen mit einer ausgeprägten affektiven Störung. Man findet allerdings auch bei kognitiven Störungen oftmals eine Beeinträchtigung der Stimmung und es ist daher die Stimmungsstörung auch bei der Schizophrenie, insbesondere beim Wahn bzw. bei der Paranoia, auch beim Organischen Psychosyndrom (OPS) und in der Regel weniger ausgeprägt bei der Demenz von Bedeutung. Es kommen also Störungen in der Stimmung praktisch bei allen psychischen Störungen und damit auch bei allen Psychosen mehr oder weniger ausgeprägt vor und man findet auch wesentliche Störungen in der Stimmung bei den psychischen Störungen die man als Neurosen bzw. den Persönlichkeitsstörungen bezeichnet.

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(letzte Änderung 12.08.2022, abgelegt unter: Definition, fühlen, Gemüt, Psyche, Psychologie, Psychiatrie)

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