Erleben

Das Erleben ist das was das Lebewesen  infolge seines Lebens erfährt.

So hängen die Erfahrung und das Erleben zusammen.

Durch die Erfahrung bzw. durch die Wahrnehmung des Lebens kann das Lebewesen ihr eigenes Leben erfahren bzw. wahrnehmen.

Dabei kann dies eine bewusste Erfahrung sein, oder es kann dies eine unbewusste Erfahrung sein.

In diesem Sinn beeinflussen die bewusste Wahrnehmung und die unbewusste Wahrnehmung  des eigenen Seins ständig das Leben des Lebewesens – und damit sein eigenes Erleben.

Weil das Lebewesen also ständig mit Reizen konfrontiert ist bzw. diese Reize ständig sein Leben beeinflussen kommt es damit zum Erleben.

Und dies ist der tiefer liegende Grund für die geforderte Anpassung bzw. für die geforderte Bewegung.

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Erleben – Anpassung – Bewegung – Reaktion:

Das Leben erfordert die ständige Anpassung an die momentane Situation.

Die Anpassung an die momentane Situation erfordert eine Aktion bzw. erfordert ein Reaktion – und dies ergibt die Aktivität bzw. die Bewegung, nämlich so wie es das Leben erfordert.

Deswegen die Veränderungen bzw. die Anpassungen – an die jeweilige Situation, wie dies im Mikroskop bereits in der einzelnen Zelle sichtbar sind. Und zwar im Inneren der Zelle sieht man die Veränderungen – die Bewegung – wie auch – an Äußeren – etwa an der Ausbildung von Pseudopodien – oder an der Ausbildung von Kontaktstrukturen die die Zelle mit der benachbarten Zelle verbinden – was zum Beispiel im Nervensystem – zur Ausbildung der Synapsen geführt hat.

Und deswegen entstand bereits bei den verhältnismäßig einfach strukturierten Tieren – zum Beispiel beim auch heute noch vorkommenden Regenwurm – ein Nervensystem.

Und deswegen die weitere Entwicklung des verhältnismäßig Nervensystems zum höher entwickelten Nervensystem in höher entwickelten Tieren – zum Beispiel in den Fischen und schließlich  auch in den Säugetieren.

Dies ist also der tiefer liegende Grund für die Entstehung der Psyche und der psychischen Funktion – wie sie in den im höher entwickelten Tier – auf Grund ihrer Aktion und Reaktion – sichtbar ist bzw. ihnen das Agieren und Reagieren ermöglicht, wie man es an ihrem  das Verhalten ermöglicht – so wie man dies an ihrem Verhalten erkennen kann.

Und man kann deswegen auch sagen, dass dies der tiefer liegende Grund für Entstehung und die Entwicklung des Bewusstseins im höher entwickelten Tier ist – weil das Tier gemäß der momentanen Situation bewusst agieren bzw. bewusst reagieren muss, um zu überleben.

Das Leben erfordert also diese Anpassung – und damit die Bewegung – für die Aktion bzw. für die Reaktion – um zu überleben.

Und deswegen kam zuletzt – als Folge der weiteren Differenzierung des Nervensystems – in dem Bereich in dem Reize – so wie sie von außen ins innere des Lebewesens kommen und im Kortex des Gehirns – mehr oder weniger bewusst erlebt werden, dazu dass sich aus den am höchsten entwickelten Tieren, den Primaten, sich die  Hominiden entwickelten – und sich später aus den Hominiden die ersten Menschen entwickelten  – die unter sich in einer menschlichen Sprache kommunizieren konnten – um in ihrer Umwelt noch besser zu überleben.

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Erleben – Verarbeitung der Reize bzw. der Eindrücke im Nervensystem:

Da das Leben ständig Reize bzw. Eindrücke aus der Umwelt – also von außen –  durch die Sinneswahrnehmung vermittelt – im Kortex des Gehirns eintreffen – und ebenso Reize aus dem eigenen Inneren – also von innen (z.B. Durst, Hunger, Bedürfnis nach Schlaf usw.) – im zentralen Nervensystem – im Bereich des Kortex des Gehirns – eintreffen bzw. diese Information in der neuronalen Struktur verarbeitet bzw. integriert wird kommt es zur ständig erforderlichen Anpassung und in diesem Zusammenhang auch zu den erforderlichen Bewegungen, gerade so wie sie das Leben erfordert.

Beziehungsweise kommt es dadurch zur neuronalen Aktivität – in der neuronalen Struktur – oder man kann auch sagen – kommt es dadurch zur neuronalen Funktion, die im Verbund mit den anderen Organen und Organsystemen der Organismus die Aktionen und Reaktionen ermöglicht.

Und es ist evident, dass gemäß der Entwicklungsstufe des Lebewesens, insbesondere der Entwicklungsstufe des Tieres gemäß das tierische Erleben noch unbewusst – im Sinn einer unbewussten Reaktion – erfolgt bzw. dass bei hoch entwickelten Tieren zunehmend etwas entsteht, das man als ein tierisches, psychisches Phänomen bezeichnen kann, wie sich das aufgrund des Verhaltens und Reagieren des Tieres manifestiert (Schmerz-Reaktion, Wahrnehmung von Durst, Hunger usw.).

Demgemäß kann man auch sagen, dass sich das zunehmend bewusste Erleben sich bei den höher entwickelten Tieren als natürliches Phänomen entwickelt hat bzw. dies zum tierischen Bewusstsein geführt hat.

Und weil des Mensch – auf Grundlage einer menschlichen Sprache in Worten bzw. in Begriffen sprechen und denken kann – hat sich bei ihm, über die psychische Funktion hinaus – wie sie bei den hoch entwickelten Tieren vorhanden ist – zusätzlich auch die geistige Funktion entwickelt.

Das heißt dass deswegen der Mensch – wenn er voll entwickelt ist – infolge seines menschlichen Geistes bzw. infolge seiner geistigen Kraft – in Worten bzw. in Begriffen denken und sprechen kann.

Das heißt dass der Mensch kraft seines Geistes denken und dank seines menschlichen Köpers infolge der bei ihm entwickelten Sprach-Organe mit anderen Menschen sprechen bzw. mit anderen Menschen in Worten / Begriffen / Sätzen / Argumente / Geschichten usw. sprachlich kommunizieren kann.

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Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet, kann man sagen, dass das Erleben vom Lebewesen teils bewusst wird erlebt wird, wohingegen der andere Teil unbewusst erlebt wird und dieser Teil deswegen gar nicht als Bewusstseinsinhalt ins Bewusstsein gelangt, eben, weil er nicht-wahrgenommen – obwohl tatsächlich erlebt – im eigenen Inneren, im sogenannten bleibt.

Allerdings hat sich nur beim Menschen – weil er in Begriffen Denken kann ein sogenanntes Unbewusstes in der Ausprägungsform entwickelt wie man dies vom menschlichen Unbewussten annimmt.

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So gesehen ist das Erleben ein ständiges bzw. ein fortlaufendes Geschehen bei dem der momentane Bewusstseinsinhalt mehr oder weniger bewusst wahrgenommen bzw. dieser mehr oder weniger unbewusst in der menschlichen Psyche als Bewusstseinsinhalt erlebt wird, und so ins eigene Innere, unbewusst ins Unbewusste  gelangt und vom Unbewussten her andererseits unbewusst aufs das eigene Erleben und Bewusstsein wirkt.

Und dieser Teil des persönlichen Erlebens bzw. der persönlichen Erfahrung erzeugt das sogenannte persönliche Bauchgefühl  – das unter Umständen vom Lebewesen verwertet wird – bzw. das für eine anstehende Entscheidung bedeutungsvoll bzw. wesentlich sein kann, falls man nicht, weiß wie man sich entscheiden soll.

Bei diesem individuellen bzw. ganz persönlichen Geschehen ist der Mensch als einmalig lebendes Lebewesen bzw. als einmalig lebende Person respektive als einmalig lebendes Individuum immer als Ganzes betroffen, weil das Erleben unmittelbar durch das Leben auf das persönliche bzw. individuelle Erleben wirkt.

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Zum differenzierten Erleben ist ein Lebewesen mit einem Nervensystem befähigt:

Zum differenzierten Erleben im zuvor geschilderten Sinn und Umfang ist ein Lebewesen mit einem Nervensystem befähigt, weil in dieser neuronalen Struktur bzw. in diesem neuronalen Netzwerk – die individuellen Eindrücke bzw. die Reize – und zwar die von außen und die von innen – integrativ in dieser neuronalen Struktur verarbeitet bzw. integriert werden.

In Folge der Eigenheiten — etwa der Nervenzellen bei einer bestimmten Art von Lebewesen – und infolge der individuellen Eigenheiten des Nervensystems das je nach Art bzw. Gattung – und innerhalb der Art bzw. innerhalb der Gattung – von Individuum zu Individuum – im Feinen – bzw. in den feinen Unterschieden in der neuronalen Feinstruktur und den feinen Unterschieden in der neuronalen Grobstruktur – unterschiedlich beschaffen ist, bedingen diese individuellen Unterschiede bzw. diese Unterschiedlichkeit die individuelle – oder man kann auch sagen – diese persönliche –  neuronale Aktivität, – respektive die unterschiedliche neuronale Funktion – die z. B. die persönliche Art und Weise der Wahrnehmung der Wirklichkeit bei einer bestimmten Person bewirkt.

In diesem Sinn variiert also das individuelle Erleben der einzelnen Lebewesen bzw. der einzelnen Individuen einer bestimmten Art.

In diesem Sinn unterscheiden sich also die Individuen einer Art bzw. einer Gattung und manifestiert sich dies bei den Menschen in den unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Damit sind beim Menschen z. B. die unterschiedlichen psychischen Phänomene gemeint, das momentane  Gefühl – so wie so wie es bei dieser Person durch das persönliche Fühlen bzw. durch die persönliche Wahrnehmung der Reize – die über die Sinneswahrnehmung von außen ins eigenen Innere gelangt – hier im eigenen Inneren – wahrgenommen bzw. bewusst erlebt werden. Oder wie sie andererseits unbewusst wahrgenommen werden – und das Bauchgefühl erzeugen – das im Nachhinein als unbestimmte Wahrnehmung zurückgeblieben ist – eben weil gewisse Eindrücke unbewusst erlebt worden sind.

Und ähnlich entstehen auch die anderen psychischen Phänomene z. B. das momentane Befinden bzw. die momentane Befindlichkeit auf verschlungenen Wegen ohne dass man genau sagen kann warum dies gerade so im gegenwärtigen Moment erlebt wird.

Ähnlich verhält es sich auch mit der körperlichen Wahrnehmung bzw. mit dem körperlichen Erleben bzw. entstehen durch das körperliche Erleben die  körperlichen Phänomene die letztlich zur körperlichen Empfindung führen. oder die die körperliche Wahrnehmung bewirken.

Oder die, durch die an der Körperoberfläche eintreffenden Reize entstehen und dadurch zur Sinneswahrnehmung führen: und so das Sehen/Riechen/Schmecken bzw. den Geschmackssinn bewirken/die Wahrnehmung der Lage im Raum/die Orientierung und so weiter – und all dies bewirkt das momentane lustvolle Erleben und auch das leidvolle Erleben das Erleiden weil dies als Leid bzw. als leidvolles Erleben erlebt wird.

 

Und darüber hinaus erlebt und erleidet der Mensch auf individuelle Art und Weise infolge seiner Eigenheiten und infolge seines Denkvermögens darüber hinaus auch die geistigen Phänomene.

Beziehungsweise erlebte der einzelnen Mensch als Individuum sein geistiges Geschehen das in der Form des individuellen Gedankenstroms durch sein Bewusstsein fließt und er erlebt in gleicherweise auch die sonstigen psychischen Phänomene die sich in seinem Bewusstsein manifestieren bzw. dahinfließen und Platz machen für anderes Erleben.

Und man kann festhalten:  nur ein lebendes Lebewesen kann das eigene Leben erleben bzw. als Lebewesen erfahren.

Sei dies eine einzelne Zelle in elementarer Form – oder in Vielzeller in differenzierter Form, weil er ein Nervensystem besitzt – dank der neuronalen Aktivität bzw. kann dank der neuronale Funktion das unmittelbare Geschehen, so wie es im Leben sich ereignet bzw. geschieht, unmittelbar durch seine Wahrnehmung aufnehmen und integrativ im Rahmen seiner Situation interpretieren.

In diesem Sinn kann der Organismus eines Lebewesens die Dinge – die Reize von außen und von innen wahrnehmen und gemäß seiner Situation interpretieren.

Das heißt der Organismus des Lebewesens ist in der Lage in den Organen und Organsystemen, insbesondere im Nervensystem und hier vor allem im zentralen Nervensystem diese Reize zu verarbeiten bzw. zu integrieren um infolge gemäß seiner Situation agieren bzw. reagieren zu können.

Durch das Leben entsteht also das unmittelbare Erleben bzw. entsteht dadurch der momentane Bewusstseinsinhalt der sich im Bewusstsein des Lebewesens bewusst manifestiert.

Womit man wahrscheinlich berechtigt sagen kann, dass je nach dem Grad der Entwicklung und nach dem Grad der Differenziertheit des Nervensystems ein mehr oder weniger bewusstes Erleben möglich ist.

Selbstverständlich erlebt auch ein einfacher strukturiertes Lebewesen – ein relativ einfacher strukturiertes Tier das  momentane Geschehen unmittelbar. Beim Tier wird aber der Grad der Differenziertheit – im Bezug auf das Bewusstsein gemäß seiner Art bzw. Gattung anders sein.

Weil Tiere vom Grundsätzlichen her gesehen als andere Vielzeller aus gleichartigen Zellen beschaffen sind, warum sollte sie gar nicht erleben?

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Dabei ist es so, dass beim Erleben als Ganzes, beim Menschen zu einer bestimmten Zeit die körperliche Dimension, zu einer anderen Zeit die psychische Dimension und zu gewissen Zeiten die geistige Dimension im Vordergrund des Erleben steht.

Das heißt, dass das Erleben beim Menschen zu gewissen Zeiten durch das Erleben des Körpers, bzw. der körperlichen Wahrnehmung – etwa das Erleben eines körperlichen Schmerzes das Erleben dominiert, zu anderen Zeiten wird das Erleben durch die Psyche dominiert und zeitweise durch den Geist bzw. durch geistige Phänomene die das Bewusstsein dominieren.

In diesen Zeiten steht also das Denken, das Überlegen, die persönlichen Sorgen, die Ängste, die Hoffnungen im Vordergrund wohingegen die anderen Dimensionen zu dieser Zeit weniger von Bedeutung sind.

Deswegen sind beim einzelnen Menschen als Person bzw. als Individuum, genau genommen, immer alle drei Dimensionen auf individuelle Art und Weise beteiligt bzw. betroffen bzw. wirken diese beim Erleben zusammen.

Beim hoch entwickelten Tier sind jedoch nur die körperliche Dimension und die psychische Dimension von Relevanz, weil das Tier zum Denken – im Sinn des menschlichen Denken – nicht befähigt ist.

In diesem Sinn erlebt das einzelne Lebewesen als Individuum also immer das Ganze des momentanen Geschehen, wobei dabei auch das Gedächtnis eine Rolle spielt, insofern auch das früher Erlebte auf das gegenwärtige Erleben wirkt bzw. dieses beeinflusst.

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Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet, kann man sagen, dass das Erleben beim Menschen aus der Wahrnehmung des eigenen Bewusstseins als psychisches Phänomen entsteht bzw. dadurch generiert wird. (Beispiel: die Person erlebt Freude/Trauer usw.)

Und es manifestiert sich dies beim Menschen im Bewusstsein im Hinblick auf den Körper zum Beispiel als körperliche Wahrnehmung somit als körperliches Phänomen – so zum Beispiel als Wahrnehmung der Berührung/Wahrnehmung der Temperatur/der Kälte/der Wärme oder die Wahrnehmung die sich als körperlicher Schmerz manifestiert.

Oder es ist das Erleben ein Phänomen das sowohl den Körper wie auch die Psyche gleichzeitig betrifft was auf die Empfindung zutrifft.

Oder in einem Fall in dem primär die Psyche betroffen ist kann beim Erleben auch der Geist der Person als geistiges Phänomen, eine wesentliche Rolle spielen insofern zum Beispiel das Denken beim Erleben infolge gewisser Erinnerungen bzw. infolge gewisser Gedächtnisinhalte eine wesentliche Rolle spielt.

Dies ist also das Resultat der bewussten Wahrnehmung des eigenen Seins entweder im Zustand des Wachbewusstseins, im Traumbewusstsein, oder in sonst einem Zustand des Bewusstseins – so zum Beispiel in einem Tagtraum oder unter Einwirkung einer psychotropen Substanz z. B. Alkohol in einem Alkohol-Rausch, oder in einem sonstigen Zustand in dem das Bewusstsein der Person durch diese Substanz erheblich beeinflusst wird.

Unter einem weiteren Blickwinkel betrachtet, kann man sagen, dass das Erleben im wachen Zustand oder im Schlaf, oder im Halbschlaf oder in sonst einem Zustand des Bewusstseins stattfindet und dabei durch die jeweiligen Gegebenheiten beeinflusst wird.

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Weiteres zum Erleben bei Mensch und Tier:

Der Mensch als Lebewesen erlebt sein Sein in Bezug auf die Psyche als psychisches Phänomen.

In Bezug auf den Körper als körperliches Phänomen und in Bezug auf seinen Geist als geistiges Phänomen.

 

Analog erleben Tiere – gemäß der Beschaffenheit ihres Nervensystems den Zustand ihr Seins bzw. ihr Befinden als Folge des neuronalen Prozesses.

Das Erleben entsteht im Lebewesen also in jedem Fall als Folge der Verarbeitung der neuronalen Information im Nervensystem.

Dabei entscheiden die neuronale Aktivität und die Sinneswahrnehmung wesentlich über das Erleben.

Es sind hier nämlich der Grad der Wachheit und die Sinneseindrücke entscheidend in welchem Ausmaß die Kontrolle durch die Realität erfolgt.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass das Erleben ein Resultat der psychischen Funktion ist, die in Abhängigkeit von der Funktion anderer Organe und Organsysteme – insbesondere der Sinnesorgane dieses psychische Phänomen produziert.

Auf dieser Grundlage kommt es zum Erleben in Abhängigkeit vom Grad der Wachheit bzw. im Schlaf und in Zwischenstadien (Halbschlaf, Tagtraum, somnolenter Zustand und anderen normalen Zuständen der Psyche) sowie auch in psychopathologischen Zuständen (Rauch, Delir, Psychose usw.).

Demgemäß variiert das Erleben bei Mensch und Tier bzw. bei höher entwickelten Lebewesen in Abhängigkeit ihrer Beschaffenheit und ihrer Situation.

Dank des Erlebens kann das Lebewesen als Ganzes bzw. als lebende biologische Einheit adäquat in ihrer Situation agieren bzw. reagieren.

Man kann – neuro-biologisch betrachtet – deswegen auch sagen, dass das Erleben ein einheitliches Geschehen ist das Dank der Funktion des Nervensystems im Verbund mit den Sinnesorganen entsteht.

Oder unter einem weiteren Blickwinkel betrachtet das Dank der Aktivität der Nervenzellen, Sinneszellen und weiteren Zellen des Organismus entsteht.

Je nach Situation bestimmen mehr die Sinnesreize von außen kommend das momentane Erleben. Oder es wird dieses durch das Innenleben bestimmt, weil demgemäß der neuronale Prozess ein unterschiedliches Ergebnis liefert.

Sprich auf der Ebene der Psyche kommt es je nach dem zu einem anderen mentalen Prozess, und demgemäß zu einem anderen Ergebnis das als Erleben wahrgenommen wird.

In diesem Sinn gibt es unterschiedliche Sachverhalte und Situationen die das momentane Erleben bestimmen.

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Erleben aus Sicht der Psyche betrachtet:

Aus der Sicht der Psyche betrachtet ist das Erleben ein psychisches Phänomen.

Es entsteht hier dieses innerseelische Phänomen als Folge des Lebens wie es in diesem Lebewesen im Bewusstsein entsteht.

So gesehen ist das Erleben also das, was sich in Form der subjektiven Wahrnehmung und der subjektiven Verarbeitung dieser Information als subjektive Wirklichkeit ergibt.

Man kann daher auch sagen, dass das Erleben das Geschehen in der Psyche ist, das man auch als Seelenleben bezeichnen kann – so wie es sich im Bewusstsein manifestiert.

Es handelt sich dabei also um ein psychisches Phänomen das infolge der Sinneswahrnehmung, auf der Grundlage des Gedächtnisses durch den mentalen Prozesses als Bewusstseinsinhalt und damit z. B. als Vorstellung/ als Gefühl/ als Stimmung/ als Erinnerung etc. sich Bewusstsein erscheint.

Man kann daher auch sagen, dass das Erleben das psychische Phänomen ist, das infolge der eigenen Wahrnehmung im Bewusstsein erscheint.

Ebenso kann man sagen, dass das Erleben das psychische Phänomen ist das im Wachbewusstsein und im Traum als Inhalt der Psyche und damit als Inhalt des Seelenlebens entsteht.

Somit beruht das Erleben teils auf der unmittelbaren Erfahrung und damit auf der Sinneswahrnehmung und zum anderen Teil auf  Vorstellungen bzw. auf Gedanken die als Inhalt des Seelenlebens im Bewusstsein erscheinen.

Demgemäß hängt die Intensität des Erlebens vom Grad der Bewusstheit ab.

Die Person erlebt zum Beispiel was gerade geschieht. Sie ist dadurch beeindruckt, sie erfährt, was vor sich geht, sie ist passiver Zeuge oder sie nimmt aktiv am Geschehen teil.

Biologisch betrachtet entsteht das Erleben als Folge der neuronalen Funktion und der Funktion der sonstigen Organe des Organismus. Es kommt das Erleben also infolge der neuronalen Aktivität im Nervensystem in Zusammenarbeit mit den anderen Organen und Organsystemen, insbesondere denen der Sinnesorgane, zustande.

Man kann auch sagen: das Erleben entsteht als Folge der neuronalen Funktion der Nervenzellen im Nervensystem im Verbund mit anderen Organen und Organsystemen.

Psychologisch betrachtet ist das Erleben das psychische Phänomen das vom Lebewesen als Folge seines Bewusstseins erfahren wird.

Dabei beruht das Erleben teils auf der Kognition, dem Gefühl und teils der Empfindung.

Man kann also sagen: das Erleben gründet sich einerseits auf die Aktivität der Psyche teils auch auf die des Geistes der Person und andererseits auf das Fühlen und Empfinden. Dabei wird durch das Erleben das Befinden und damit die Befindlichkeit wahrgenommen.

Man kann das Erleben unter diversen Aspekten betrachten:

Unter dem psychologischen Aspekt in Verbindung mit dem biologischen betrachtet ist das Erleben ein psychisches Phänomen das infolge der neuronalen Funktion des zentralen Nervensystems insbesondere infolge der Aktivität des Gehirns entsteht.

Es ist das Erleben also das was dem Lebewesen mehr oder weniger bewusst zuteil wird, insofern sein Nervensystem auf die Gegebenheiten reagiert und dies gewisse Auswirkungen im Sinne des Erlebens zur Folge hat.

Dabei beginnt das Erleben bereits im intrauterinen Stadium und setzt sich bis zum Tod als Kontinuum fort. Es ist das Erleben also ein Ganzes von der Geburt bis zum Tod wenn gleich das Bewusstsein sich erst in der Zeit nach der Geburt allmählich entwickelt.

Neurobiologisch betrachtet kann man sagen, dass das Erleben auf einem neuronalen Muster beruht das im neuronalen Netzwerk des Nervensystem sich entwickelt. Es ist dies also eine dynamische Einheit von der man nicht sagen kann zu welchem Zeitpunkt sie genau entstanden ist – und wann genau sie vergangen ist. Irgend wann hat sie begonnen zu existieren – hat eine Phase erlangt in der das Lebewesen sich seiner selbst mehr oder weniger bewusst war und in diesem Sinn auch mit seiner Umwelt interagiert hat – und dann ist das Erleben wieder vergangen und wurde endgültig durch den Tod beendet. Dabei hängt die individuelle Entwicklung des Erlebens biologisch betrachtet vom Wachstum und der Differenzierung des Nervensystems und andererseits von dessen Abbau bzw. Degeneration ab. Dabei kann man – wenn man will – das genannte neuronale Netzwerk in einzelne Funktionseinheiten gliedern die ihrerseits sich in abgegrenzten Einheiten sich abspielen (etwa in die Einheit/Funktionseinheit des Fühlens, des körperlichen Empfindens, des Denkens usf.).

Aus der Sicht der Psyche und des Geistes der Person betrachtet kann man sagen, dass das Erleben und das Denken von der persönlichen Entwicklung der Sprache, insbesondere vom Verständnis für die unterschiedlichen Begriffe abhängt. Erst ab dieser Zeit können Eindrücke und Erlebnisinhalte durch sinnvolle Zusammenhänge – also in Form von Geschichten/Episoden gemerkt und im Gedächtnis gespeichert werden.

Man sagt dass eine Person etwas mehr oder weniger bewusst erlebt, fühlt, spürt, empfindet und denkt.

Man kann auch sagen, dass das Erleben der Person wesentlich durch ihr Denken, ihr Fühlen und ihre Empfindung geprägt ist und in der Situation natürlich auch wesentlich durch die momentanen Sinnenswahrnehmungen bestimmt bzw. mitbestimmt ist.

In gewisser Hinsicht ist das Erleben ein passives Phänomen – oder man kann auch sagen: ein pathisch erlebtes psychisches Phänomen, weil dazu keine willentliche  Aktivität erforderlich ist. Und es kann das Erleben dabei vom Lebewesen als angenehm und daher als positiv bewertet werden oder es kann als unangenehm und daher als negativ bewertet werden.

In diesem Sinn kann das Erleben unterschiedlich bewertet werden und spielt hierbei die persönliche Erwartung bzw. die Erwartungshaltung eine wesentliche Rolle.

Daher ist das Erleben ein passives Phänomen – oder man kann auch sagen: ein pathisch erlebtes psychisches Phänomen, weil dazu keine willentliche  Aktivität erforderlich ist.

Das Erleben findet bei mehr oder weniger stark ausgeprägter Bewusstheit statt solange der Tod noch nicht eingetreten ist.

Das Erleben entsteht infolge der inneren und äußeren Erfahrung, insbesondere infolge der Sinneswahrnehmungen und der Gedanken, die in diesem Zusammenhang assoziiert werden.

Man kann auch sagen: das Erleben wird dem Lebewesen durch seine Psyche als pathisches Geschehen zuteil.

Durch seinen Verstand erfasst das Lebewesen den Zusammenhang der Dinge durch das Denken und das Erkennen der Erscheinungen in geistiger Hinsicht. Und durch das Gefühl bzw. durch das Fühlen erlebt das Lebewesen in welcher Befindlichkeit es sich befindet bzw. was es gerade fühlt.

Es ist das Erleben also die momentane Erfahrung in körperlicher und in psychischer Hinsicht und ebenso in geistiger Hinsicht.

In körperlicher Hinsicht ist dies die Abfolge der körperlichen sinnlichen Wahrnehmungen (Helligkeit, Dunkelheit, Hitze, Kälte usf.) sowie der  Empfindungen (etwa ein Völlegefühl, das Gefühl des Hungers, des körperlichen Wohlbefindens usf.)

In psychischer Hinsicht ist dies bei einem Lebewesen die Abfolge von Vorstellungen und sonstigen Inhalten des Bewusstseins, wie diese als Folge seines Verstandes und überhaupt als Folge seines Denkens im Bewusstsein auf der Grundlage seiner Stimmung entstehen. Man kann hier also davon sprechen wie der Geist erlebt wird bzw. durch welche Inhalte es sich in der Psyche manifestiert.

Das Erleben kann durch die Zergliederung in die einzelnen Phänomene in körperliches Erleben und in psychisches Erleben zergliedert werden.

Das Erleben kann somit durch die Zergliederung  des Begriffs „Erleben“ in verschiedene körperliche Phänomene und in verschiedene psychische Phänomene zerlegt und zergliedert werden, das vom Lebewesen mit Bewusstheit erlebt werden.

Das Erleben setzt also die Lebendigkeit voraus. Man muss also lebendig sein, man muss bewusst sein um etwas erleben zu können.

Das Erleben entsteht auf der Grundlage der Empfindung in körperlicher Hinsicht und auf der Grundlage der sinnlichen Wahrnehmung und der Bewusstheit und es führt dies zu den mentalen Prozessen, die man als das Fühlen bzw. als das Gefühl und als das Denken bezeichnet.

Beim Erleben unterscheidet man Erlebnisse, die bewusst erlebt werden, von solchen die weniger bewusst bis gänzlich unbewusst erlebt werden.

Nur ein geringer Teil dessen was wir durch die Sinne wahrnehmen wird von uns bewusst erlebt.

Es ist evident dass das Erleben für uns von eminenter Bedeutung ist. Demgemäß ist das Erleben und sind die Störungen im Erleben in der Medizin, in der Psychiatrie aber auch in der Psychologie und Psychotherapie von großer Bedeutung.

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(letzte Änderung 09.05.2025, abgelegt unter: Erleben, Definition, Begriff, Nervensystem, Psyche, Geist, Körper, Psychologie)

zuletzt pos. 1 am 24.04.2025 davor 16.03.2025

 

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