Wachheit ist der Zustand der Psyche in dem das Lebewesen wach ist und in Bezug auf seine Situation adäquat orientiert ist.
In diesem Zustand der Psyche nimmt das Lebewesen die Reize, die durch die Sinneswahrnehmung im Nervensystem eintreffen, adäquat wahr bzw. integriert diese durch den neuronalen Prozess.
Deswegen agiert oder reagiert das Lebewesen im Zustand der Wachheit in Bezug auf seine Situation bzw. in Bezug auf den gegebenen Sachverhalt in aller Regel adäquat orientiert.
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Neuro-biologisch betrachtet entsteht die Wachheit als Folge der neuronalen Aktivität falls diese im Nervensystem einen gewissen Grad erlangt hat. In diesem Zustand der Aktivierung des Nervensystems ist nämlich der gesamte Organismus höhergradig aktiviert als dies in einer Ruhephase im wachen Zustand oder im Schlaf der Fall ist.
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Wachheit – Wachbewusstsein – beim Menschen:
In Bezug auf den Menschen wird das psychische Phänomen der Wachheit in der Psychologie als Wachbewusstsein bezeichnet.
Man kann auch sagen, dass die Wachheit das psychische Phänomen ist, in dem das Bewusstsein nicht beschränkt bzw. nicht getrübt ist.
Demgemäß wird in der Psychologie und Psychiatrie die Wachheit als das psychische Phänomen bezeichnet das mit Bewusstheit erlebt wird.
Es ist die Wachheit psychologisch betrachtet also der Zustand der Psyche bzw. des Bewusstseins bei dem man im Sinn des Wachbewusstseins mehr oder weniger wach und orientiert ist und demgemäß agieren und reagieren kann.
In der Neurologie bezeichnet die Wachheit als Vigilanz.
Dabei gibt es unterschiedliche Grade der Wachheit und es entspricht daher der Begriff Vigilanzstörung in der Neurologie in Bezug auf die neuronale Funktion bzw. neurologische Funktion dem Begriff der Bewusstseinsstörung in der Psychiatrie in Bezug auf die psychische Funktion.
Je nach dem Grad der Wachheit unterscheidet man den hellwachen Zustand bzw. den hinreichend wachen Zustand, vom Zustand der Schläfrigkeit bzw. dem Zustand mit gedämpftem/getrübtem Bewusstsein und dem noch stärker getrübten Zustand des Bewusstseins, so wie er im Traumes bzw. im Schlaf auftritt bzw. entsteht.
Auch im halb-wachen Zustand kann es zu traumartigen Zuständen der Psyche kommen, die man als Tagtraum bezeichnet.
Im Zustand des verminderten Wachbewusstseins besteht also eine Neigung zum Tagtraum und damit zum Abrücken der psychischen Orientierung von der Realität.
Der Zustand der Trance ist mit den zuvor genannten psychischen Phänomenen verwandt bzw. kommt es in der Trance zu tag-traumartiger Wahrnehmung der Realität.
Bei eingeschränkter Wachheit kommt es zu einer Einschränkung der Vigilanz und damit zu einer Einschränkung in der Realitätswahrnehmung.
Die Wachheit ist also ein psychisches Phänomen. Man beschreibt im Rahmen der normalen Psychologie verschiedene Arten und Grade der Wachheit und eben so beschreibt man auch bei den psychischen- und körperlichen Störungen, insbesondere bei psychischen Störungen und bei neurologischen Störungen krankheitswertige Zustände der Wachheit, die vom Grad der Benommenheit, über der Grad der Bewusstseinstrübung bis zum Koma bzw. komatösen Zustand reichen.
Schließlich kennt man auch den Zustand des Wachkoma.
Neurophysiologisch betrachtet entsteht die Wachheit als Folge der Aktivität der Formatio reticularis. Es ist dies ein Nervenzellgeflecht im Hirnstammbereich das durch seine Aktivität das gesamte Nervensystem aktiviert.
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(letzte Änderung am 01.04.2025, abgelegt unter: Bewusstsein, Definition, Medizin, Neurologie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Realitätswahrnehmung, Schlaf)
zuvor pos. 1 am 25.12.20222
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