Trance

Die Trance ist ein besonderer Zustand der Psyche.

Dieser tritt unter gewissen Bedingungen auf: Die Person ist entspannt und lässt sich entweder in ihrem Gedankengang anleiten oder sie beginnt sich den eigenen Einfällen hinzugeben bzw. diesen zu folgen, ohne auf diesen mentalen Prozess willentlich Einfluss zu nehmen.

Man kann also sagen, dass die Trance ein psychisches Phänomen ist das bevorzugt im Entspannungszustand auftritt, und das sich entweder von der Ansage/Suggestion leiten lässt, oder von den spontanen Einfällen bzw. von der spontanen Intuition.

Daher kann man sagen, dass die Trance mit dem Tagtraum oder mit dem Halbschlaf verwandt ist, insofern auch hier der frei flottierende Strom der Gedanken/Einfälle/Vorstellungen/Fantasien den weiteren Lauf bestimmt.

Je nach dem kann man die Trance mehr als geführte Trance bezeichnen – wie dies z. B. in der Therapie/Psychotherapie therapeutisch genützt wird, oder es ist ein spontan auftretender Trance-Zustand, wie er im Tagtraum oder im Halbschlaf auftritt.

Man kann daher auch sagen, dass dies ein besonderer Zustand der Psyche ist, der natürlich beim Einschlafen – mehr oder weniger lang – vorkommt, oder der in mehr oder weniger intensiver Form in der Hypnose auftritt.

Man kann daher auch sagen: die Trance in ein besonderer Zustand des Erlebens.

Im Zustand der Trance ist das Bewusstseins eingeengt und  insbesondere beim Einschlafen mehr nach innen hin gerichtet. Die Bewusstheit hat abgenommen und die Person ist auf sich und ihr Innenleben konzentriert, dies bei eingeschränkter Wachheit.

Bei der Hypnose ist die Aufmerksamkeit allerdings auch auf den Ansager bzw. den Hypnotiseur hin ausgerichtet und es wird daher bei positivem Rapport das Angesagte leicht verinnerlicht.

Es ist die Trance also ein Zustand, wie er kurz vor dem Einschlafen – man kann auch sagen im Halbschlaf auftritt und wie er im therapeutischen Setting in der  Hypnotherapie genutzt wird.

Somit ist der Zustand der Trance ein natürlich vorkommender Zustand zwischen dem Wachbewusstsein und Schlaf.

Man kann auch sagen: Trance ist ein Zustand mit eingeschränktem Wachbewusstsein, wie er in der oberflächlichen Hypnose auftritt. Ja es entspricht der Begriff  Trance dem Begriff „Hypnose“ im Sinn der oberflächlichen Hypnose.

Im Zustand der Trance ist die Aufmerksamkeit auf das innere Erleben hin ausgerichtet und es kommt zum freien Flotieren (= gleich das spontane Fließen) der Bewusstseinsinhalte.

Es ist dies also ein Zustand bei dem das Unbewusste zu dominieren beginnt, wohingegen das Wachbewusstseins nur noch teilweise das momentane Erleben beeinflusst.

Somit handelt es sich bei der Trance um einen fluktuierenden Zustand, oder man kann auch sagen: um einen schwebenden Zustand (zwischen anderen Zuständen des Bewusstseins).

Der Zustand der Trance kann grundsätzlich spontan eintreten. Man sprich dann von einem Tagtraum wenn dieses Phänomen während der Tageszeit im Zustand der Wachheit auftritt. Dies ist von Mensch zu Mensch bzw. von Individuum zu Individuum verschieden, insofern mach eine Person mehr zum Tagträumen geneigt ist als eine andere.

Oder es kann der Zustand der Trance durch eine andere Person provoziert und damit absichtlich eingeleitet werden, insbesondere wenn die eine Person dazu bereit ist. Diese Einflussnahme kennt man aus der Psychotherapie und spricht man dann z.B. von der Hypnotherapie bzw. von der Hypnose oder eben von der Therapie in Trance.

Oder es wird dieser Zustand der Trance auch natürlich von Müttern genützt und provoziert, wenn sie ihr Kind in den Schlaf wiegen, ein Lied beim Zubettgehen singen, oder durch das Erzählen einer entsprechenden Geschichte den Schlaf herbeiführen. In der Phase des Einschlafens durchläuft das Kind also den Zustand der Trance bzw. des Halbschlafes der in den Schlaf übergeht.

Im Zustand der Trance ist die  Realitätswahrnehmung eingeschränkt. Und es ist im Zustand der Trance die Beeinflussbarkeit wegen des eingeschränkten Wachbewusstseins erhöht. In diesem Fall handelt es sich um die natürlich auftretende erhöhte Suggestibilität, die hier positiv genützt werden kann. Es ist im Zustand der Trance also die Kontrolle durch die Realität reduziert bzw. eingeschränkt. Man kann daher auch sagen: im Zustand der Trance ist die Suggestion erhöht.

Bekanntlich werden diese Eigenheiten im Trance-Zustand in der Psychotherapie zu therapeutischen Zwecken genützt.

Den Zustand er Trance bezeichnet man daher auch als Hypnoid bzw. als hypnoiden Zustand oder als Zustand der Hypnose falls die Tiefe des Schlafes erreicht.

Kurz gesagt: der Zustand der Trance bewegt sich also zwischen dem Zustand des Schlafes und dem Zustand der vollen Bewusstheit.

Über die therapeutischen Möglichkeiten im Zustand der Trance

In therapeutischer Hinsicht ist der Zustand der Trance ist insofern ein besonderer Zustand, weil in diesem Zustand leicht Assoziationen hochkommen, die sonst im Zustand der Wachheit bzw. des uneingeschränkten Wachbewusstseins nicht leicht ins Bewusstsein eintreten.

Im Zustand der Trance kommt es daher zum spontanen Fluss des Erlebnisstroms, wie er vom Unbewussten her gesteuert wird, wenn man ihn nicht durch Anweisungen von außen dirigiert.

Daher ist man im Zustand der Trance besonders kreativ, weil man leicht die verschiedenen Zusammenhänge verknüpfen und herstellen kann.

Man kann also eine spontane Trance von einer mehr oder weniger angeleiteten bzw. geführten Trance unterscheiden.

In der spontanen Trance begnügt man sich damit die Trance lediglich soweit anzuleiten bzw. einzuleiten bis der spontane Prozess sich von selbst fortentwickelt.

In der Psychotherapie strebt man zum Teil die Katharsis an.

Man hat also das Ziel die Katharsis und damit die Abreaktion zu befördern damit tiefer liegende Inhalte aus dem Unbewussten ins Bewusstsein hochkommen.

Man weiß aus der klinischen Erfahrung, dass dieser Prozess ein reinigender Prozess ist, bei dem aufgestaute bzw. früher gesammelte Erlebnisinhalte sich im Bewusstsein manifestieren können.

Damit kommt es zur Entladung von gewissen psychischen Spannungen, die sich in der Vorzeit in der Psyche aufgebaut haben. Derartige Entladungen finden grundsätzlich auch im Schlaf statt. In der Trance kann dies jedoch besonders begünstigt werden.

Man kann also auf diese Art und Weise den Zustand der Trance nützen um die Abreaktion bzw. die Katharsis zu begünstigen.

Es gibt Zustände der tieferen Trance und mehr oberflächliche Zustände der Trance.

In therapeutischer Hinsicht ist es lediglich von Bedeutung, dass der Fluss des Erlebnisstroms in Gang kommt, wie dies oben beschrieben worden ist.

Bei der Show-Hypnose hingegen wird ein tieferer Trance Zustand angestrebt um ein eindrückliches Spektakel zu erzielen, was in der therapeutischen Trance sinnigerweise nicht das Ziel ist (Weiteres dazu in diesem Beitrag).

Neurobiologisch bzw. physiologisch betrachtet ist der Zustand der Trance eine Form einer Reaktion des Organismus und hier insbesondere des Nervensystems, wie er durch gewisse Reize in einem gewissen Zustand der Befindlichkeit ausgelöst werden kann. Es kommt hierbei auch zu merklichen Reaktionen von Seiten des Vegetativen Nervensystems.

Psychologisch betrachtet ist der Zustand der Trance ein besonderes psychisches Phänomen das grundsätzlich bei jeder Person vorkommt und daher auch jeder Person mehr oder weniger bewusst und bekannt ist. Dies ist so, weil jede Person aus der eigenen Erfahrung den Zustand des Einschlafens bzw. den Zustand des Übergangs vom Wachbewusstsein in den Schlaf kennt. Das Phänomen der Trance wird demgemäß in der Wissenschaft der Psychologie untersucht, teils auch in der Psychiatrie (dissoziative Störungen, Dissoziation) und Psychosomatik vor allem aber in der Psychotherapie und auch als Phänomen in der Neurologie etwa in der Differenzialdiagnostik zu gewissen Anfällen (funktionelle Anfälle).

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet ist der Zustand der Trance ein Phänomen das durch den Begriff einer Idee erfasst wird (vgl. mit Kant Zitat 7). Man kann also den Zustand der Trance nur durch Worte beschreiben bzw. man kann den Zustand nur selbst erleben und ihn dann durch die Begriffe der verschiedenen Ideen (Vorstellungen) als Folge der persönlichen Erfahrung beschreiben. Physisch bzw. biologisch kann man den Zustand der Trance durch die Dokumentation der Hirnströme erfassen und damit dokumentieren aber ohne die Kenntnis der Befindlichkeit könnte man nicht wissen, dass es sich um einen Zustand der Trance handelt (Weiteres dazu hier auf Poster 6).

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(letzte Änderung 03.05.2023, abgelegt unter: Begriff, psychiatrischer Begriff, psychologischer Begriff, Bewusstsein, Diagnostik, Diagnostizieren, Erleben, Forensik, Forensische Psychiatrie, Gesundheit, Gutachten, Konzept, Krankheit / gesundheitliche Störung, Medizin – Psychotherapie – Yoga – Meditation, Nervensystem, Neurologie, neurologisches Phänomen, normal, Phänomen, Psyche, Psychiatrie, Psychohygiene, Psychologie, Psychotherapie, Reaktion, Rechtsprechung, Schlaf, Spannung – Entspannung, Therapie, Psychotherapie, Verlauf)

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