Vergessen

Vergessen ist die Gedächtnisfunktion die das Verlieren von Gedächtnisinhalten aus dem Gedächtnis beschreibt.

Man kann auch sagen, dass Vergessen auf dem Verlust von Information beruht, die früher im Gedächtnis vorhanden war.

Vergessen entsteht also wenn Gedächtnisinhalte, die früher vorhanden waren, nicht mehr erinnert werden können.

Es ist dies das nicht-mehr Verfügen über früher vorhandenes Wissen.

Dabei kann die Information, die früher im Gedächtnis vorhanden im Lauf der Zeit verblasst sein.

Oder sie kann dort noch vorhanden sein, der Zugriff ist jedoch blockiert.

In einem derartigen Fall blockiert ein psychischer Komplex die Gedächtnisfunktion.

Und es gibt noch weitere Ursachen die zum Vergessen führen.

 

Ursachen die zum Vergessen führen:

Das Verblassen der Gedächtnisinhalte ist wohl die häufigste Ursache für das Vergessen.

Man kann sich vorstellen, dass Synapsen die vorhanden waren um den Gedächtnisinhalt zu rekonstruieren nicht mehr vorhanden sind, weil sie sich zurückgebildet haben – weil sie nicht mehr aktiviert worden sind – was zum Vergessen geführt hat bzw. was nach längerer Zeit das erschwerte Erinnern bewirkt.

Oder ein Hindernis – eine Blockade verhindert den Eintritt des Gedächtnisinhalt ins Bewusstsein.

Was im Fall der aktiven Blockade die Ursache des Vergessen ist.

 

Das Vergessen kann als normales psychisches Phänomen auftreten oder als Folge einer psychischen Störung:

Das Vergessen kann sich als normales psychisches Phänomen manifestieren, falls der Inhalt der Psyche bzw. des Gedächtnisses nicht mehr von Relevanz ist und daher vergessen wird.

Oder es ist dies die Manifestation einer psychischen Störung somit ein psychopathologisches Phänomen.

Hier kann die Ursache eine komplex-bedingte Funktionsstörung sein. Oder es ist dies ein pathologisches Phänomen das sich in Folge einer biologischen Ursache manifestiert.

Im Fall der biologischen Ursache muss man unterscheiden ob das Vergessen reversibel ist. Was etwa die Folge einer Übermüdung sein kann. Oder infolge einer depressiven Störung. Oder nach Kopfverletzung nach einer Comotio Cerebri (Gehirnerschütterung) im Sinn eines Durchgangssyndroms.

Oder es ist dies die Folge einer irreversiblen Ursache bzw. Störung was etwa bei einem organischen Psychosyndrom (OPS) oder bei einer vollentwickelten Demenz der Fall ist.

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Vergessen – als Folge der normalen- oder der gestörten Funktion der Psyche:

Das Vergessen tritt als normales Phänomen der Psyche auf,  falls der Gedächtnisinhalt keine nachhaltige Bedeutung hatte.

Oder falls er zu einer gewissen Zeit zwar eine gewisse Bedeutung hatte, später jedoch nicht mehr wichtig war und daher vergessen worden ist.

Das wieder Hervorholen des Gedächtnisinhalts ins Bewusstsein spielt nämlich eine wesentliche Rolle, warum gewisse Inhalte gemerkt werden andere hingegen nicht, weil diese nicht wieder aufgerufen werden.

Daher verblassen sie – geraten in den Hintergrund und werden schließlich vergessen.

Allerdings können auch diese relativ leicht wieder reaktiviert werden, eben weil die Sache früher gewusst worden war.

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Vergessen – als Folge der normalen Gedächtnisfunktion – und als Folge der gestörten Gedächtnisfunktion:

Das Vergessen kann man als Folge der normalen Gedächtnisfunktion beschreiben, wie dies oben stehend ausgeführt worden ist.

Oder man kann das Vergessen als Folge der gestörten Gedächtnisfunktion beschreiben.

Diesbezüglich kommen verschiedene Ursachen in Frage die diese Störung der Psyche bewirken können.

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Dabei meint man mit dem Begriff Vergessen in der Regel die psychische Funktion. Tatsächlich betrifft das Vergessen jedoch auch die körperliche Funktion. Man spricht hier allerdings im Normalfall nicht unbedingt vom Vergessen, sondern man sagt, dass man aus der Übung gekommen ist.

Daher ist man etwa in Bezug auf eine Aktivität, die man früher mit Geschick ausführen konnte, wegen der nicht mehr durchgeführten Aktivität aus der Übung geraten.

Womit deutlich wird, dass die fehlende Praxis, nämlich die ausbleibende Wiederholung in der Regel der Grund für das normaleVergessen“ bzw. für die mehr oder weniger große Einbusse bezüglichen der entsprechenden Funktion ist.

Vergessen – ein natürliches Phänomen:

Das Vergessen ist ein sich ein natürliches Phänomen, weil die Gedächtnisinhalte im Lauf der Zeit auf natürliche Art und Weise „verblassen“. Dies geschieht, falls sie nicht wieder aufgerufen werden bzw. sie nicht reaktiviert werden. Dies betrifft die Psyche und Körper.

Vergessen – ein Phänomen das den Körper und die Psyche betrifft:

Das Vergessen ist ein Phänomen die Psyche und den Körper bzw. die jeweilige Funktion betrifft, weil bei Ausbleiben der entsprechenden Aktivität sowohl der Psyche, wie auch der des Körpers entweder das entsprechende Wissen oder das entsprechende Können in „Vergessenheit“ gerät.

Man kann also festhalten, dass das Vergessen einerseits ein psychisches Phänomen ist und im Hinblick auf die körperliche Funktion ein Phänomen das die Funktion des Körpers betrifft.

Im Hinblick auf die psychische Funktion kann man sagen, dass das Vergessen es der Person erschwert einen gewissen Gedächtnisinhalt ins Bewusstsein zu holen. Je ausgeprägter das Vergessen desto höher die Vergesslichkeit.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass der Inhalt den man sich irgendwann sich in der Vorzeit bewusst oder unbewusst gemerkt hatte, beim Versuch sich zu Erinnern nicht mehr aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann oder jedenfalls nicht mit der gewünschten Leichtigkeit erinnert werden kann.

Dabei ist das Vergessen im Hinblick auf das Alter der Person in einem gewissen Rahmen normal – falls es dieser Rahmen überstiegen wird kann es sich um ein pathologisches Phänomen handeln.

Deswegen kann man vom normalen Vergessen sprechen und davon dass das Vergessen abnorm, krankheitswertig bzw. pathologisch ist.

Zum normalen Vergessen:

Das Vergessen ist eine normale Erscheinung der Gedächtnisfunktion, falls der Gedächtnisinhalt lange Zeit nicht aufgerufen worden ist und er nicht besonders wichtig ist. Deswegen wird vieles gleich gar nicht gemerkt bzw. gar nicht eingespeichert.

Daher ist es auch natürlich, dass weniger relevante Gedächtnisinhalte schneller „verblassen“. Dies hat zur Folge dass die Person im gegebenen Fall beim Versuch sich an diesen zu erinnern ihn vorerst oftmals nicht assozieren kann.

Das heißt die Assoziation dieses Gedächtnisinhaltes ist fürs erste nicht möglich bzw. sie ist nur erschwert, oder nur verzögert möglich. Unter Umständen kann der konkrete Gedächtnisinhalt gar nicht mehr erinnert werden.

Im Normalfall ist jedoch oftmals so, dass der Gedächtnisinhalt falls er früher im Gedächtnis vorhanden war, verzögert ins Bewusstsein geholt werden kann, da im Hintergrund der Suchprozess weiter läuft auch wenn die Person zwischenzeitlich wieder mit anderen Aktivitäten befasst ist. Man kann also sagen, dass der mentale Prozess in Bezug auf die Erinnerung im Hintergrund – oder man kann auch sagen – in tieferen Schichten der Psyche weiterläuft und der Gedächtnisinhalt letztlich oftmals doch gefunden bzw. erinnert werden kann. Allerdings werden derart in den Hintergrund geratene Gedächtnisinhalte oftmals nicht in guter Qualität erinnert.

Neuro-biologisch betrachtet kann man sagen, dass in einem derartigen Fall der neuronale Prozess – angetrieben durch den mentalen Prozess – nach einiger Zeit das gewünschte neuronale Muster rekonstruieren konnte, und dadurch der Effekt mehr oder weniger effizient erzielt worden ist.

Dabei weiß man aus eigener Erfahrung dass Gedächtnisinhalte die früher im Gedächtnis vorhanden waren relativ leicht reaktiviert werden können falls sich für die Auffrischung öfters eine Gelegenheit bietet.

So können z. B. durch das Auffrischen der Erinnerung verblasste Gedächtnisinhalte relativ schnell wieder aktiviert werden, z. B. Vokabeln einer fremden Sprache, falls man wieder eine Gelegenheit zum sprechen der Sprache hat. Oder man kann auch sonstige Fertigkeiten – die man hatte wieder reaktivieren – etwa das Spielen eines Musikinstruments usf.

Normales Vergessen – pathologisches Vergessen – eine Folge der Störung der Aktion des Nervensystems:

Störungen der Aktion des Nervensystems können zu Störungen der Gedächtnisfunktion führen. Dabei kann durch die abgeschwächte bzw. leicht beeinträchtigte neuronale Aktivität normales Vergessen auftreten, oder es kann durch die massiver gestörte neuronale Aktivität pathologisches Vergessen auftreten.

Demgemäß kann man normales Vergessen von pathologischem Vergessen unterscheiden.

Normales Vergessen – ein natürliches Phänomen – Folge der gering beeinträchtigten neuronalen Funktion:

Normales Vergessen wird bei jeder Person in einem gewissen Ausmaß je nach Gedächtnisinhalt auftreten, insbesondere falls das Merken bzw. die Einspeicherung dieses Inhalt längere Zeit zurückliegt, und dieser Inhalt kein besonderes einprägsamer Gedächtnisinhalt war.

Dies hat zur Folge dass dieser Gedächtnisinhalt im Lauf der Zeit verblasst und die Person diesen allmählich vergisst. Diesen Vorgang kann man als natürliches Vergessen bezeichnen bzw. ist dies ein natürliches Phänomen in Bezug auf die Funktion der Psyche.

Allerdings kann eine derartige Abnahme der Gedächtnisleistung  schnell wieder kompensiert bzw. aufgefrischt werden, falls das früher Gemerkte bzw. das früher Eingespeicherte – in Erinnerung gerufen wird – womit es wieder in Verwendung kommt bzw. durch die Übung reaktiviert wird.

Ein Beispiel: Eine Person kommt wieder in das Land in dem sie früher eine Zeit lang gelebt hat und wieder die Gelegenheit die Fremdsprache zu sprechen. Nach kurzer Zeit der Übung wird sie diese Fremdsprache wieder wie früher sprechen können.

Man kann sich vorstellen, dass hier auf der Ebene des Nervensystems am Anfang der Zugriff zu den entsprechenden neuronalen Mustern erschwert ist bzw. erfolgt hier erst durch die Übung eine Reaktivierung dieser neuronalen Vorgänge.

Daher kann ein solches neuronale Muster nach einiger Zeit der Übung wieder schneller bzw. unmittelbarer assoziert werden.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass hier das jeweilige neuronale Programm infolge der neuerlichen Übung wieder flüssiger und schneller ablaufen kann.

Wie erwähnt wurden infolge der langen Pause im Hinblick auf diese spezifische neuronale Aktivität gewisse neuronale Muster – oder eben gewisse neuronale Programme – nicht mehr in Gang gesetzt, und kam es dadurch zum Verblassen dieser Inhalte im Gedächtnis.

Um sich die Dinge insbesondere im höheren Alter besser zu Merken, kann hierbei eine Gedächtnishilfe – eine sogenannte „Eselsbrücke“ – hilfreich sein.

Eine derartige Gedächtnishilfe kann nützlich sein um einen gewissen Gedächtnisinhalt leichter zu assoziieren.

Des weiteren sei hier angemerkt, dass dass gewisse Sachverhalte die Gedächtnisleistung ebenfalls reduzieren können, so dass das Erinnern erschwert ist.  Man denke an die Müdigkeit, als deren Folge die mentale Funktion generell eingeschränkt und vermindert ist.

Des weiteren können sonstige Störungen der Gesundheit die Ursache des Vergessen bzw. der gesteigerten Vergesslichkeit sein, etwa eine Krankheit oder eine gesundheitliche Störung oder eine psychische Störung.

Auch eine sonstig Störungen des Befinden können die Ursache für ein gesteigertes Vergessen und erhöhte Vergesslichkeit sein – etwa die Irritation durch irgendwelche Belastungen die die psychische Funktion und die geistige Funktion beeinträchtigen.

Pathologisches Vergessen – Folge der massiver gestörten neuronalen Funktion:

Das pathologische Vergessen ist eine Folge der gestörten neuronalen Funktion.

Dabei kann hier die Ursache dieser Störung der Funktion reversibel sein – dann handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen (Beispiel verminderte Gedächtnisleistung im Rahmen einer depressiven Störung)

oder die Störung dauert an bzw. ist nicht reversibel. In einem derartigen Fall wird die Ursache der Gedächtnisstörung die Folge einer Form von Degeneration des Nervensystems insbesondere des zentralen Nervensystems sein.

Hierbei kann man unterschiedlichen Typen an hand des klinischen Erscheinungsbild erkennen.

Typ Alzheimer:

HIer tritt die Störung der Gedächtnisfunktion als Folge einer diffusen Degeneration der Hirnsubstanz auf, wobei hier vor allem des Kortex betroffen ist. (Post mortal sind im histopathologischen Schnittbild die typischen degenerativen Veränderungen sichtbar: Alzheimer Fibrillen, Alzheimer Plaques usf.).

Man kann sagen, dass bei diesem Typ der Degeneration der Hirnsubstanz viele Nervenzellen abgestorben sind oder nicht mehr richtig funktionieren können.

Wo hingegen dies beim Typ vaskuläre Demenz nicht in diesem Ausmaß der Fall ist.

Typ vaskuläre Demenz:

Beim Typ vaskuläre Demenz

Im Hinblick auf die neuronale Funktion ist das Vergessen in einem gewissen Rahmen ein natürliches Phänomen das als Folge der seltenen Durchlaufen eines bestimmten neuronalen Musters entsteht.

Aktion des Nervensystems in dieser Hinsicht entsteht. Das Gehirn kann nicht alle Information merken und in der ursprünglichen Form im Gedächtnis behalten, wie diese irgendwann eingespeichert worden sind. So gesehen ist es natürlich dass im Lauf der Zeit gewisse Informationen im Gedächtnis verblassen und letztlich nicht mehr verfügbar bzw. nicht mehr abrufbar sind.

Dies hängt einerseits davon ab, ob der Gedächtnisinhalt seit der Einspeicherung öfter abgerufen worden ist und gemäß dieser Frequenz bzw. Häufigkeit besser in Erinnerung geblieben ist. Oder ob dies nicht der Fall war und die Sache dadurch gänzlich in Vergessenheit geraten ist (Beispiel: eine Person hat von Zeit zu Zeit Gelegenheit eine gelernte Fremdsprache zu sprechen). Falls das Nervensystem diesbezüglich also öfter Gelegenheit hatte aktiv zu sein, und dabei gewisse neuronale Muster aktiviert worden sind bzw. dadurch gewisse neuronale Programme in Gang gesetzt worden sind – dann bleibt der entsprechende Inhalt entsprechend gut im Gedächtnis erhalten, was nicht der Fall ist, wenn es keine derartige Aktivierung gab.

Vergessen – bewegt sich in einem gewissen Rahmen – und ist demgemäß normal – unter Umständen jedoch auffallend ausgeprägt bzw. abnorm/pathologisch:

Das Vergessen ist – wie oben stehend ausgeführt – in einem gewissen Rahmen normal. Es ist normal und geradezu notwendig dass ein großer Teil der Gedächtnisinhalte verloren geht bzw. nicht mehr abrufbar ist. Man denke an all das was man im Lauf des eigenen Lebens gesehen und gehört, gefühlt, gerochen etc. hat – etwa allein im Hinblick auf den Stoff der Schule – und der eigenen persönlichen Entwicklung bzw. überhaupt die Information die das eigene Leben mit sich gebracht hat.

Andererseits kann das Ausmaß des Vergessen auffallend erhöht sein und man spricht dann von erhöhter Vergesslichkeit.

Zum Beispiel leiden älter werdende Menschen nicht selten darunter, dass sie die Namen von bekannten Personen nicht sagen können, obwohl diese ihnen früher sogleich eingefallen sind.

In gewissen Rahmen und in gewissem Umfang ist die Zunahme der Vergesslichkeit im höheren Alter normal. So wie im höheren Alter andere Funktionen abnehmen, ist es auch mit dem Gedächtnis bzw. mit der Gedächtnisfunktion. Allerdings kann die Vergesslichkeit auffallend erhöht sein und ist sodann der Sachverhalt ärztlich näher abzuklären. Dabei kann es sich um eine reversible Form der erhöhten Vergesslichkeit handeln oder um eine irreversible.

Ursachen für das Vergessen:

Man findet dass es unterschiedliche Ursachen das Vergessen gibt. Es gibt reversible Formen von erhöhter Vergesslichkeit und irreversible.

Immer handelt es sich dabei um eine Beeinträchtigung bzw. eine Form von Störung die verunmöglicht, dass im gegenwärtigen Moment ein gewisser Gedächtnisinhalt ins Bewusstsein gerufen werden kann.

Reversible Formen – von Störungen des Gedächtnisses – im Sinn des Vergessen:

Die reversiblen Formen des Vergessen bzw. der Störung des Erinnerns kann man als funktionelle Störungen der Gedächtnisfunktion bezeichnen.

Wohingegen die irreversiblen Formen des Vergessen bzw. der Störung des Erinnerns in aller Regel organisch bedingte Störungen der Gedächtnisfunktion sind.

Vergessen – als Folge einer funktionellen Störung:

Vorab sei an dieser Stelle diskutiert dass Menschen in Bezug auf ein und die selbe Sache oftmals unterschiedliche Gedächtnisinhalte bilden. Der einen Person ist das wichtig einer anderen etwas anderes. Demgemäß merken sich die Personen Verschiedenes.

Unter Umständen handelt es sich also nicht um eine Störung des sich nicht-Erinnern-Könnens – weil die Person gar keinen Gedächtnisinhalt gebildet hat.

Man kann also sagen, dass ein dasselbe Geschehen bzw. dieselbe Sache bei verschiedenen Personen einen unterschiedlichen Eindruck hinterlassen hat. Das individuelle Erleben ist von Person zu Person verschieden. Die eine Person merkt sich leicht das gute Essen, die andere erinnert sich an den Wein usf. Manche Menschen merken sich leicht Gesichter, andere Gerüche, Landschaften, Orte, Preise von Waren, die Kleider die andere getragen haben usf.

Neuro-biologisch betrachtet kann man sagen, dass die Natur unterschiedliche Individuen mit unterschiedlichen Nervensystemen hervorgebracht hat. Vor allem die Unterschiede in der neuronale Feinstruktur mit entsprechend anderen Leistungen in Bezug auf die körperliche Funktion, die psychische Funktion und die geistige Funktion können können nicht nur im Hinblick auf das Alter sondern auch in anderer Hinsicht bemerkenswert sein.

Vergessen – bzw. mangelhafte Einspeicherung ins Gedächtnis bei Übermüdung und Erschöpfung:

In reversibler Form kann im Fall der Übermüdung und oder der Erschöpfung erhöhtes Vergessen bzw. vermindertes Merken und Erinnern vorkommen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die Person sich an den fragliche Gedächtnisinhalt unter Umständen wieder erinnern – weil er ihr zu einem späteren Zeitpunkt in den Sinn kommt bzw. weil ihr Gehirn nun wieder besser funktioniert.

Vergessen bei dem der Gedächtnisinhalt infolge eines psychischen Komplexes nicht erinnert wird – Sonderform einer funktionellen Störung:

Die Person hat die Sache erlebt kann sich darauf angesprochen aber nicht daran erinnern, weil sie dieses Erlebnis ins Unbewusste verdrängt hat. Hier handelt es sich also um eine psychische Verdrängung, wie dies als Folge eines psychischen Komplexes auftreten kann. Bei einem derartigen psychischen Vorgang ist die psychische Funktion durch einen psychischen Widerstand blockiert.

Man geht in einem derartigen Fall davon aus dass die Erinnerung eines gewissen Gedächtnisinhalts durch das Unbewusste blockiert wird – etwa, weil ihr dies peinlich ist (zum Beispiel ein Schamgefühl damit verbunden ist oder ein schlechtes Gewissen usf.).

Dabei ist die Erinnerung bzw. das Erinnern in einem derartigen Fall grundsätzlich möglich – und es kann daher der fragliche Gedächtnisinhalt zu einem späteren Zeitpunkt unter Umständen spontan oder z. B. im Rahmen einer Psychotherapie wieder erinnert werden.

Eine derartige psychische Störung kann als funktionelle Störung bezeichnet werden, weil man in derartigen Fällen keine Ursache für eine organisch bedingte Störung der Psyche finden kann.

Fall des Vergessen – bei dem der Gedächtnisinhalt nicht erinnert werden kann – obwohl er früher erinnerlich war:

Das Erlebnis liegt sehr lange zurück – und es ist daher der Eindruck im Gedächtnis „verblasst“ – sodass er nicht mehr erinnert werden kann.

Man kann sagen, dass in diesem Fall das neuronale Muster „verblasst“ ist, es daher kann der fragliche Gedächtnisinhalt durch den mentalen Prozess nicht ins Bewusstsein geholt werden bzw. kann er daher nicht erinnert werden.

Man kann sagen, dass es hier dem mentalen Prozess nicht gelingt den fraglichen Gedächtnisinhalt im Gedächtnis zu finden. Oder man kann neuro-biologisch betrachtet sagen, dass es der neuronale Prozess hier kein entsprechendes neuronales Muster liefern kann der mit dem fraglichen Gedächtnisinhalt korreliert.

Unter Umständen wird – weil die Sache schon lange zurückliegt – der Sachverhalt nicht zutreffend erinnert, weil die Gedächtnisspur nicht ausreichend deutlich ist und daher unabsichtlich eine „falsche“ Verknüpfung entsteht.

Vergessen im Alter – die Gedächtnisfunktion nimmt mit zunehmendem Alter ab:

Die Fähigkeit sich an Dinge zu erinnern nimmt bekanntlich mit zunehmendem Alter ab.

Etwa in Bezug auf das Erlernen einer Fremdsprache. Kinder lernen leicht, mühelos und schnell. Ältere Menschen lernen aber nur mit Mühe trotz guter Motivation. Das Merken ist im höheren Alter erschwert bzw. relativ beschränkt. Man kann also sagen, dass die Merk- und Gedächtnisleistung im höheren Alter im Sinn eines natürlichen Phänomens abnimmt. is

Vergessen – im Rahmen von sonstigen psychischen Störungen:

Im Rahmen einer psychischen Störung vom Typ der Depression bzw. einer depressiven Störung ist die Funktion des Gedächtnis beeinträchtigt und kommt es daher auch zu Störungen in Bezug auf das Erinnern. Dies bedeutet dass im Rahmen der depressiven Störung das Merken und das Erinnern erschwert sind bzw. vermehrtes Vergessen auffallend ist. Hierbei handelt es sich allerdings um ein vorübergehendes Phänomen. Das heißt diese psychopathologischen Phänomene sind nach Rückbildung der depressiven Störung nicht mehr vorhanden.

In ausgeprägte Störungen des Merken und Erinnern – und damit auch des Vergessen – treten generell bei psychischen Störungen vom Schweregrad einer Psychose auf.

Vergessen- im Rahmen von neurologischen Störungen:

Im Rahmen von neurologischen Störungen können ebenfalls Gedächtnisstörungen – die wie Vergessen – imponieren. Zum Beispiel unmittelbar nach einer schwereren Kopfverletzung (Comotio cerebri, Contusio cerebri). Hier oftmals im Rahmen eines sogenannten Durchgangssyndrom. Daher sind nach Abheilung der Störung die Gedächtnisinhalte – ausgenommen in Bezug auf eine Zeitspanne kurz vor der Kopfverletzung und eine Zeitspanne danach wieder vorhanden.

Man kann also sagen, dass es sich hier in der Regel um eine vorübergehende Gedächtnisstörung handelt – und demgemäß bewegt sich das Vergessen infolge wieder im natürlichen Rahmen.

Vergessen – im Rahmen von Stoffwechselstörungen – mangelhafte Ernährung:  

Fallweise treten im Rahmen von einer schweren Stoffwechselstörung Störungen in Bezug auf das Gedächtnis und die Gedächtnisfunktion auf. Deswegen kann hierbei auch das Vergessen ausgeprägt auffallend sein.

Auch mangelhafte Ernährung kann die Vergesslichkeit erhöhen.

Organisch bedingte Störungen – unwiederbringliches Vergessen – irreversible Störung der Gehirnfunktion – permanente und progrediente Gedächtnisstörung:

Der Gedächtnisinhalt kann nicht erinnert werden – und wurde daher unwiederbringlich vergessen:

Der Gedächtnisinhalt kann infolge einer organisch bedingten Funktionsstörung des zentralen Nervensystems – insbesondere des Gehirns – nicht erinnert werden.

Und zwar infolge eine irreversible Funktionsstörung etwa bei vorzeitiger Involution bzw. Degeneration.

Dies bedeutet aus neuro-biologischer Sicht betrachtet dass kein entsprechendes neuronales Muster gebildet werden kann.

Die Person ist anhaltend diesbezüglich ratlos. Sie kann keinen korrespondierenden Gedächtnisinhalt in ihrem Gedächtnis finden.

Ab einem gewissen Schweregrad der Störung  spricht man von einer demenziellen Entwicklung – wenn andere Störungen ausgeschlossen worden sind (etwa eine depressive Störung) und bei weiterem Voranschreiten schließlich von Demenz – wenn die Person ihre Angelegenheiten nicht mehr ausreichend selbst überblicken und regeln kann (sie also nicht mehr fähig ist Aufgaben angemessen zu delegieren und deren Erledigung zu kontrollieren).

Vergessen im Alter – als natürliches Phänomen:

Leichte bis mäßige Störungen in der Gedächtnisfunktion und damit auch in Bezug auf das Vergessen zeigen sich als natürliches Phänomen im höheren Alter.

Es funktioniert hier das Merken und Erinnern nicht mehr so prompt wie bei jüngeren Menschen. Man kann sagen, dass das Nervensystem so wie andere Organe des Organismus nicht mehr über die Funktionstüchtigkeit verfügt, wie dies früher der Fall. Allerdings kann die neuronale Funktion durch gesunde Ernährung und angemessene Aktivität bis ins höhe und höchste Alter unterstützt und gefördert werden.

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(letzte Änderung: 21.12.2023, abgelegt unter: Begriff, Definition, Demenz, Depression, Diagnostik, Erinnerung, Gedächtnis, Heilkunde, Medizin, Nervensystem, Neurologie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, psychische Störung)

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