Gedächtnisinhalt

Ein Gedächtnisinhalt ist ein Inhalt der durch das Merken ins Gedächtnis gelangt ist.

Mit anderen Worten kann man auch sagen, dass der Gedächtnisinhalt kraft der Merkfähigkeit ins Gedächtnis gelangt ist, und von dort durch das Erinnern aus ins Bewusstsein geholt werden kann.

Durch das Vergessen kann der Gedächtnisinhalt aus dem Gedächtnis verschwinden, was zur Folge hat dass er nicht mehr erinnert werden kann.

Nach der gängigen Gedächtnistheorie kann man sagen, dass der Gedächtnisinhalt sich entweder im Langzeitgedächtnis oder im Kurzzeitgedächtnis befindet.

Auf Grundlage einer anderen Gedächtnistheorie, die ich als Assoziationstheorie bezeichne, kann ich sagen, dass der Gedächtnisinhalt durch irgend eine Information ausgelöst und infolge der Assoziation durch den mentalen Prozess  ins Bewusstsein gelangt.

Diesen psychischen Vorgang kann man auch als Erinnerung bezeichnen.

Neurobiologisch betrachtet kann ich unter Berücksichtigung dieser Theorie auch sagen, dass der Gedächtnisinhalt infolge der neuronalen Funktion im Bewusstsein erscheint.

Gemäß dieser Theorie kann ich sagen, dass der Gedächtnisinhalt nicht als „physischer Inhalt“ im Gedächtnis aufgefunden werden kann, sondern dieser Inhalt infolge der Assoziation durch den mentalen Prozess im Bewusstsein als neuronales Muster rekonstruiert wird.

Es wird hier der Gedächtnisinhalt also infolge des früher erlebten oder infolge des früher gedachten assoziiert und damit „rekonstruiert“.

Man kann also sagen, dass hier das Nervensystem als zentrale Schaltstelle des Organismus den Gedächtnisinhalt infolge des früher Erlebten oder infolge des früher Gedachten „rekonstruiert“.

Dabei spielt sich dieser neuronale Vorgang vorwiegend im zentralen Nervensystem ab.

Es wird die Gedächtnisleistung und damit die Beförderung des Inhalts ins Bewusstsein also durch dieses Zusammenspiel der Organe geleistet. Man kann auch sagen, dass der Organismus dank des Nervensystems als Funktionseinheit den Funktionsinhalt erzeugt und damit das gleiche oder besser gesagt das ähnliche neuronale Muster rekonstruiert.

Man kann sich nämlich vorstellen, dass durch die neuronale Aktivität  „neuronale Muster“ – oder man kann auch sagen neuronale Programme – entstehen, die früher schon in ähnlicher Weise abgelaufen sind und die daher beim Erinnern wieder aufgebaut und damit wieder „erinnert“ werden (Daher im Französischen der Begriff: deja vue).

So ähnlich wie der PC die durch die url im Internet aufgerufene Seite (der website) infolge der html Befehle/Anweisungen (= Programm) beim Aufruf am Bildschirm „aufbaut“, kann auch das Nervensystem, bei entsprechendem Input bzw. infolge der entsprechenden neuronalen Aktivität analoge neuronale Muster bzw. analoge neuronale Programme rekonstruieren. Dieser Vorgang entspricht auf der Ebene der Psyche bzw. auf der Ebene des Gedächtnisses dem Erinnern.

In diesem Sinn bewirkt die neuronale Funktion die Rekonstruktion von Gedächtnisinhalten.

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(letzte Änderung 15.05.2023, abgelegt unter: Definition, denken, erkennen, Gedächtnis, Gedächtnis-Theorie, Gedächtnis-Erinnerung, Geist, Lernen, Nervensystem, Philosophie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie).

Zuletzt pos. 1 am 30.10.2022

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