Lernen ist der Erwerb von Kenntnis und Können.
Dies ist also der Prozess der durch Übung zu Kenntnis und Können führt respektive der durch Übung zum Erwerb von theoretischem Wissen und praktischem Können führt.
Dabei beruht dieses voranschreitende Tun auf wiederholter theoretischer Übung und praktischer Übung.
Somit führt das Lernen zum Erwerb zu anwachsendem theoretischen Wissen, zum Beispiel in Bezug auf eine Theorie (Beispiel: Mathematik).
Oder es führt das Lernen zum Erwerb einer praktischen Tätigkeit (Beispiel: Disziplin eines Sports: Fussball, Judo, Reiten, Fechten usw.)
Man kann somit sagen, dass beim Lernen sowohl die Theorie, und damit theoretisches Verständnis, wie auch Praxis respektive praktische Übung essenziell sind.
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Das jeweilige Lernen wird dabei durch die praktische Übung und durch die theoretische Übung bzw. durch die jeweilige Praxis im Sinn der Ausübung einer Disziplin gefördert.
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Beim Lernen beruht dieses Geschehen also teils auf dem mentalen Prozess und teils auf dem praktischen Tätigkeiten und damit auf dem praktischen Tun.
Und es führt dies zur Vermehrung der persönlichen Erfahrung und so zum erweiterten persönlichen Wissen und persönlichen Können.
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Den Vorgang beim Lernen kann man unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten:
Neurobiologisch betrachtet ist das Lernen ein Resultat der neuronalen Aktivität in den neuronalen Netzwerken des Nervensystems.
Durch den neuronalen Prozess kommt zur Verarbeitung der Aktionspotenziale und damit zur Entwicklung der entsprechenden neuronalen Funktion.
Dabei stimuliert dieser neuronale Vorgang die Neuroplastizität.
Und es entstehen dadurch neue und erweiterte neuronalen Muster.
Das bedeutet, dass durch das Lernen sich die neuronale Struktur plastisch im Nervensystem entwickelt und kommt es dadurch zur erweiterten bzw. zur optimierten neuronalen Funktion.
Die Folge davon ist also die verbesserte Aktion und/oder Funktion beim jeweiligen höher entwickelten Lebewesen mit einem Nervensystem.
Das heißt dass die Tiere auf diesem Weg durch das Lernen sowohl die körperliche Funktion und auch die psychische Funktion verbessern.
Und beim Menschen kommt es darüber hinaus auch zur Entwicklung und zur Erweiterung der geistigen Funktion.
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Lernen führt zur Konditionierung:
Das Lernen befördert die Konditionierung und bewirkt psychologisch betrachtet das Gedächtnis bzw. die Gedächtnisfunktion.
Dabei ist das Lernen mit Assoziation, mit Konzentration und Übung verbunden, was zum Teil beiläufig bzw. spielerisch geschieht, insbesondere bei jungen Lebewesen wenn Neugierde und Interesse die Aktivität befördern kommt es zum Verstehen und zum besseren Können.
Beim älteren Individuum spricht man von Motivation falls ein besonderes Interesse die Ausrichtung der Aufmerksamkeit wiederholt auf ein gewisses Themen lenkt.
Das Gelernte wird schließlich durch die Übung und Gewohnheit zur gefestigten Praxis und Kenntnis.
All dies befördert die Entwicklung des Wissens und des Könnens.
Dies wiederum führt zur Festigung von Gedächtnis in Körper, Psyche und – beim Menschen – zusätzlich im Geist.
Durch das Lernen ist beim Menschen die Aktivität mit teils unbewusstem und teils bewusstem Denken bzw. mit Nachdenken und Überlegung verbunden.
Es ist das Lernen also der Vorgang der zu weiterem Wissen und zu neuen Fertigkeiten führt.
Durch das Lernen kommt es in der Regel zu einer besseren Anpassung an die Wirklichkeit.
Es ist das Lernen also ein Vorgang der zur Bildung führt.
Allerdings lernt man nicht nur das was man lernen will.
Durch das wiederholte Tun kommt es zur Konditionierung.
Man lernt aus der Erfahrung und auf der Grundlage der Überlegung, also durch das Denken und Nachdenken und man lernt in Folge der wiederholten Handlung. Dabei spielt auch das Gedächtnis eine wesentliche Rolle. Es spielt also das was man sich gemerkt hat eine wesentliche Rolle und beeinflusst dieses wiederum das zukünftige Lernen.
Man lernt während des ganzen Lebens.
Man lernt leicht was man verstehen kann – und man lernt leicht was einem gut erklärt worden ist.
Man lernt aus der Theorie und aus der Praxis. Vor allem lernt man aus der Erfahrung.
Ein junger Mensch lernt leichter als ein älterer Mensch. Dafür hat ein älterer Mensch mehr Erfahrung und daher ein größeres Wissen.
Man lernt also nicht nur in der Schule, sondern fortlaufend während des ganzen Lebens.
Man lernt nicht nur das, was man lernen will, sondern auch vieles was man eigentlich nicht lernen will. Vieles lernt man unabsichtlich – einfach deswegen weil man es wiederholt praktiziert. Es kann durch das wiederholte Tun zu einer Art eines unabsichtlichen Lernens kommen, das man als Konditionierung bezeichnet. Auf dieser Grundlage können gesundheitliche Störungen entstehen.
Man lernt die Dinge mit denen man sich beschäftigt.
Wenn man für etwas Talent hat, dann lernt man die Sache leichter.
Lernen hat mit Aufmerksamkeit zu tun. Wenn man aufmerksam ist, dann lernt man leichter.
Man lernt besser wenn man gut konzentriert ist.
Man lernt auch besser wenn man achtsam ist. Lernen hat daher mit Achtsamkeit zu tun.
Wer zerstreut ist lernt schlecht – vor allem die Dinge die er lernen will.
Daher ist Multitasking schlecht für das Lernen, ausgenommen für oberflächliche Dinge.
Intensiveres Lernen erfordert intensive Zuwendung und Beschäftigung mit der Materie. Nur so können wir die tiefer liegenden Zusammenhänge erkennen, und nur so können sich in unserem Gehirn die „Denkpfade“ – sprich die entsprechenden neuronalen Muster entwickeln. Die ungewollten Verhaltensweisen und Reaktionen entwickeln sich sowieso leicht, weil wir geneigt sind diese Dinge immer wieder zu tun. Daher entwickelt sich unter Umständen unmerklich eine Sucht bzw. ein Suchtverhalten und kommt es diesbezüglich zu einer nachteiligen Konditionierung bzw. zu einer unmerklichen Prägung der Verhaltensweisen und Reaktionen.
Das heißt das tiefere Verstehen der Zusammenhänge ist eine wesentliche Voraussetzung für das erfolgreiche positive Lernen – und ist daher auch in der Therapie die Einsicht und das Verstehen der Zusammenhänge von großer Bedeutung.
Manche „Muster“ hat man zwar unabsichtlich gelernt – weil sie jedoch nicht vorteilhaft sind – möchte man sie wieder verlernen. Beim Umlernen bzw. beim „Verlernen“ der nachteiligen Verhaltensweisen – geht es also um die Dekonditionierung.
Wie man leicht einsehen kann wird es nicht einfach gelingen tief eingeprägte „Muster“ zur Auflösung – bzw. zur Dekonditionierung zu bringen.
Zum positiven bzw. vorteilhaften Lernen kann man noch folgendes sagen:
Die meisten Leute lernen in einer ruhigen Umgebung besser als in einer unruhigen. Es gibt jedoch individuelle Unterschiede, manch eine Person lernt besser mit Musik – eine andere besser in der Stille.
Abwechslung befördert bis zu einem gewissen Grad das Lernen.
Am meisten lernt man, wenn man mit einer Materie neu konfrontiert wird. Beim Lernen sollte man gefordert aber nicht überfordert sein.
Wenn man etwas gelernt hat, dann kann man in der Regel den Zusammenhang der Dinge verstehen und einer anderen Person erklären.
Durch das Lernen erlangt man eine Routine, und kann man daher das Gelernte mit größerer Leichtigkeit erledigen – hier wirkt sich also die Konditionierung positiv aus.
Lernen ein natürliches Phänomen:
Bei höher entwickelten Lebewesen ist das Lernen ein natürliches Phänomen.
Am stärksten ausgeprägt ist es beim jungen Lebewesen für das alles neu ist. Im Laufe des eigenen Lebens erwirbt es Erfahrung und Können.
Dies ist einerseits von Vorteil andererseits verleitet dies dazu eine Art Widerstand gegen das weitere Lernen zu entwickeln.
Es kann dies vor allem beim Menschen zu einer Art Widerstand gegen das weitere Lernen werden, vor allem wenn der Mensch glaubt alles Relevante schon zu wissen.
Man spricht dann von Einbildung und unter Umständen auch von Arroganz falls damit auch eine gewisse Art von Überheblichkeit verbunden ist.
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(letzte Änderung 06.02.2025, abgelegt unter: Begriff, Definition, Demenz, Gedächtnis, Kognition, Lernen, Nervensystem, Psyche, Psychiatrie, Psychologie)
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