Der Geist ist etwas Spirituelles.
Im Hinblick auf die Materie kann man sagen, dass der Geist im Gegensatz dazu etwas Immaterielles ist.
Während die Materie etwas Physisches ist, ist der Geist etwas Meta–Physisches.
Der Geist ist der Ursprung der Phänomene bzw. der Erscheinungen:
Der Geist ist der Ursprung der Phänomene bezüglich denen man sich vorstellt, dass eine gewisse spirituelle- oder immaterielle Ursache diese Erscheinung hervorruft oder hervorgerufen hat.
Dabei kann der Geist sich auf unterschiedliche Sachverhalte beziehen:
Man kennt den Begriff des Zeitgeistes, oder den Begriff Gesellschaftsgeist, Teamgeist usf.
Geist und geistige Phänomene beim Menschen:
Beim Menschen manifestiert sich der Geist durch die geistigen Phänomene.
Demgemäß ist der Geist der Ursprung der geistigen Phänomene, die sich im Bewusstsein der Person als Folge der geistigen Funktion manifestieren.
So gesehen ist der Geist der Person der Ursprung der Gedanken, der Vorstellungen, der Ideen, der Visionen und der sonstigen Phänomene – des Geistes der Person – die im Bewusstsein erscheinen.
Man kann somit auch sagen, dass die geistigen Phänomene und damit die Leistungen bzw. die Werke des Geistes des Menschen infolge seiner geistigen Funktion und infolge seiner psychischen Funktion und in gewisser Hinsicht sich auch als Folge seiner körperlichen Funktion – etwa im geschaffenen Werk – manifestieren.
Somit zeigt sich beim Menschen das Ganze seines Schaffens im Ausdruck seines Werks.
Und man kann daher sagen, dass das Werk als Ausdruck durch das Schaffen von Körper, Psyche und Geist entstanden ist.
Beispiele für Werke des Menschen die unter Mitwirkung seines Geistes entstanden sind: z. B. eine gelungene handwerkliche Arbeit, ein gelungenes Schriftstück, ein Brief, ein Gedicht, ein zeitloses Kunstwerk etc.
Weitere Bedeutungen des Begriffs Geist:
Man kennt unterschiedliche Bedeutungen des Begriffs Geist:
Zeitgeist – als Ursprung der Phänomene einer bestimmten Zeit:
Der Zeitgeist ist der Ursprung der typischen Phänomene gerade dieser bestimmten Zeit.
Weltgeist als das Ganze der geistigen Phänomene die zu einer gewissen Zeit sich auf der Welt manifestieren.
Geist der Natur – Ursprung der natürlichen Phänomene:
Geist der Natur als der Ursprung der Naturerscheinungen bzw. der natürlichen Phänomene.
Zur Herkunft des Begriffs Geist:
In diesem Sinn stellt man als Mensch sich vor, dass es je ein zugrunde liegendes Ganzes gibt, das die jeweiligen Phänomene bewirkt.
Beziehungsweise stellt man als Mensch sich vor, dass es eine zugrunde liegende Einheit gibt, die die jeweiligen Phänomene bewirkt.
In diesem Sinn ist der Geist die zugrunde liegend gedachte Einheit, die die jeweiligen Phänomene bewirkt.
Erkenntnistheoretisch betrachtet erkennt man, dass der Begriff Geist eine transzendente Einheit ist bzw. ist dies der Begriff einer transzendentalen Idee im Sinne von Immanuel Kant.
Ich kann auch sagen, dass dies eine projektierte Einheit ist die durch mein Denken entsteht (vgl. mit Kant Zitat 5).
Ebenso kann ich sagen, dass dies eine zweckmäßige Einheit ist durch die ich gewisse Sachverhalte auf eine gewisse Art und Weise rational begründet verstehen und erklären kann.
Somit ist der Begriff Geist die systematische Einheit der bloßen Idee (vgl. mit Kant Zitat 8).
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Nachfolgend wird der Begriff Geist in Bezug auf verschiedene Sachverhalte betrachtet und untersucht:
Geist und geistige Phänomene beim Menschen:
In Bezug auf den Menschen kann man sagen, dass der Geist der Ursprung der Gedanken der Person ist.
Oder man kann sagen, dass der Geist der Ursprung der Vorstellungen ist, die im Bewusstsein der Person erscheinen.
Ebenso kann man sagen, dass der Geist die Quelle der Gedanken ist, die im Bewusstsein erscheinen.
Oder unter einem anderen Blickwinkel betrachtet ist der Geist die hypothetische Einheit durch die der mentale Prozess entsteht.
Das Produkt des Geistes manifestiert sich somit durch das Denken, durch das Sprechen und durch das Handeln der Person.
Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet kann man im Hinblick auf die Entstehung der Gedanken und Vorstellungen sagen:
Der Geist ist der Ursprung der Idee die als Begriff (der Idee) in meinem Bewusstsein erscheint, falls ich die Merkmale der Idee vermittelt durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7).
Demgemäß ist der Begriff Geist die systematische Einheit der Idee die in meinem Bewusstsein erscheint, falls ich die Merkmale dieser (systematischen) Einheit vermittelt durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7).
Ich kann auch sagen, dass diese (systematische) Einheit in meinem Bewusstsein mir als Gegenstand in der Idee gegeben ist (vgl. mit Kant Zitat 7).
Eben, weil ich diese (systematische) Einheit nur meta-physisch erfassen/erkennen/denken kann – ist dies eine projektierte Einheit im Sinne von Immanuel Kant.
Ich kann daher auch sagen, dass der Geist eine transzendente bzw. eine transzendentale Einheit ist.
Beziehungsweise ist dies der Begriff Geist der Begriff einer transzendentalen Idee.
Der Geist der Person – ist die Basis ihres Denkvermögens:
Der Geist der Person ist die Basis ihres Denkvermögens, weil aus dieser Grundlage die einzelnen Gedanken – etwa im Rahmen einer Diskussion – entstehen. Ich kann somit auch sagen, dass das Denkvermögen der Person eine Teilleistung ihrer Psyche ist, die sich in der Form der einzelnen Gedanken bzw. in der Form der einzelnen Argumente – z. B. im Rahmen der genannten Diskussion manifestiert.
Man kann auch sagen, dass der Geist der Ursprung der Argumentation ist. Er ist somit die Grundlage bzw. der Ursprung der geistigen Funktion dieser Person.
Und in diesem Zusammenhang kann man auch sagen, dass die Kognition eine Leistung der geistigen Funktion (einer bestimmten Person) ist.
Geist des Menschen – unter dem Blickwinkel der Naturwissenschaft betrachtet:
Aus Sicht der Biologie bzw. aus Sicht der Neurobiologie oder der der Systemischen Neurowissenschaften betrachtet, kann ich sagen, dass der Geist der Person durch die neuronale Funktion entsteht. Dabei ist es jedoch nicht möglich den Geist als natürliches Phänomen bzw. als Phänomen der Natur zu erkennen, zu messen und zu registrieren.
Vielmehr kann man als Mensch dieses Phänomen eben nur als geistiges Phänomen erkennen und erfassen.
Eben, weil ich dieses Phänomen nur kraft meines Denkens bzw. nur kraft meines Denkvermögens – auf der Grundlage der von mir gesprochenen Sprache erfassen bzw. denken kann.
Der Begriff Geist aus Sicht der Philosophie betrachtet:
Der Begriff Geist (der Person) entsteht im Bewusstsein der Person falls diese die einzelnen geistigen Phänomen als Teilleistung der Psyche der Person versteht bzw. sie diese durch die systematische Einheit der Idee geistig auffasst (vgl. mit Kant Zitat 7).
In weiterer Folge ergeben sich aus diesem Ursprung der geistigen Phänomene unter anderem etwa die Begriffe: Verstand, Vernunft und andere wie sie oben stehend bereits auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant beschrieben bzw. definiert worden sind.
Ich kann also sagen, dass der Begriff Geist die systematischen Einheit der Idee ist, im Bewusstsein der (erkennenden/denkenden) Person erscheint, falls diese die Merkmale der Idee durch das Schema der Idee geistig auffasst (vgl. mit Kant Zitat 7).
Und weil es sich hierbei um eine bloße Idee im Sinne von Immanuel Kant handelt, kann man auch sagen, dass der Geist durch eine transzendentale Idee erkannt wird. Ebenso kann man sagen: der Begriff Geist ist eine projektierte Einheit. Oder man kann auch sagen: es ist dies eine zweckmäßige Einheit, weil man dadurch diverse Zusammenhänge rational begründet verstehen und erklären kann. Schließlich kann man auch sagen: der Begriff Geist ist eine Vernunfteinheit. Und wie bereits oben stehend ausgeführt ist dies eine hypothetische Einheit oder eine transzendentale Einheit (vgl. mit dem Begriff Mind). Schließlich kann man auch sagen, dass dies ein regulativer Begriff im Sinne von Immanuel Kant ist. Oder man kann auch sagen, dass der Begriff Geist ein regulatives Prinzip ist, weil dadurch der Zusammenhang der Erscheinungen sinnvoll „geregelt“ wird.
Eine Anmerkung zur Phänomenologie des Geistes:
Die Phänomenologie des Geistes entsteht bzw. ist möglich und kann als solche näher beschrieben werden, falls die einzelnen Begriffe in Bezug auf den Geist untereinander stimmig sind. Denn nur in diesem Fall können sie durch den mentalen Prozess geistig verarbeitet werden. In jedem anderen Fall ist dies nicht möglich – bzw. entsteht dann im jeweiligen Gehirn (der Person) gar kein mentaler Prozess – eben, weil eine sinnvolle geistige Verarbeitung der Begriffe/Ideen in einem derartigen Fall gar nicht möglich ist.
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Weiteres über Begriffe die aus dem Begriff Geist der Person bzw. aus einzelnen geistigen Phänomenen abgeleitet worden sind:
Die Klugheit und ebenso die Intelligenz der Person entstehen auf der Grundlage des Geistes der Person.
(Anmerkung: es wird hier der Begriff Geist aus philosophischer und psychologischer Sicht – jedoch nicht aus theologischer Sicht diskutiert).
Geist unter dem Blickwinkel der Psyche betrachtet:
In Bezug auf die Psyche manifestiert sich der Geist als Folge der Gedanken und Vorstellungen, wohingegen das Gemüt infolge der Gestimmtheit, somit als Folge der momentanen Stimmung, der Empfindung und anderer Wahrnehmungen entsteht.
In religiöser Hinsicht ist der Geist etwas Jenseitiges das durch das Göttliche gegeben ist, etwa im Sinn des Heiligen Geistes oder im Sinne der transzendenten Geistigkeit (vgl. mit Wikibeitrag) oder der Transzendenz.
Der Geist einer Person ist also die zu Grunde liegend gedachte Einheit, die das Denken der Person ermöglicht.
Man kann daher auch sagen: der Geist ist die Ursache des Denkvermögens der Person.
Man unterscheidet bei der Psyche also den Geist mit der Funktion des Denkens von der Funktion des Fühlens und des Empfindens. Der Geist der Person beruht also auf ihrem Denken bzw. auf der Kognition und der Überlegung. Hingegen beruht das Fühlen auf der inneren Wahrnehmung bzw. auf der inneren Empfindung.
Der Geist ermöglicht die Bildung eines Urteils und in diesem Zusammenhang die Erlangung einer Vorstellung die im eigenen Bewusstsein erscheint.
Somit kann man auch sagen, dass die Sichtweise der Person in Bezug auf einen konkreten Sachverhalt durch ihren Geist bestimmt wird.
Unter einem anderen Gesichtspunkt betrachtet kann man sagen, dass das Urteilen der jeweiligen Person auf ihrer geistigen Fähigkeit, somit auf der Fähigkeit sich des (eigenen) Verstandes und der (eigenen) Vernunft beruht (vgl. mit Kant Zitat 25 – Anmerkung zu diesem Zitat: das Wort Geist kommt im Zitat nicht vor – ist aber sinngemäß durch seinen Inhalt gemeint).
Man kennt auch den Begriff im Sinne des Geistes eines Zeitalters und man meint damit die geistigen Inhalte bzw. die Gedanken und somit die Ideen, die dieses Zeitalter geprägt haben.
Wie man sich überzeugt ist der Geist also die mentale Einheit aus der die Gedanken der Person entstehen.
Damit wird deutlich, dass auch im Zeitalter der Biologischen Psychiatrie die Leistungen und ebenso die Störungen des Geistes nach wie vor mit der philosophischen Methode der Dialektik durch das Vergleichen und Gewichten der Ideen erkannt werden.
So kann etwa eine Fachperson in der Psychiatrie (Psychiater/Psychiaterin) durch den Vergleich der psychiatrischen Ideen die im Bewusstsein entstehen den psychischen Sachverhalt analysieren und auf dieser Grundlage entscheiden, ob im konkreten Fall eine krankheitswertige Störung der Psyche oder des Geistes vorliegt.
Unter den Wissenschaften unterscheidet man die Geisteswissenschaften von den Naturwissenschaften und von anderen Wissenschaften:
Diese Unterscheidung beruht auf der Gegebenheit, dass man in den Geistseswissenschaften mit Sachverhalten befasst ist, die auf der geistigen Ebene erfasst und beurteilt werden bzw. die auf geistigen bzw. mentalen Erkenntnisobjekten beruhen.
Weil man in der Psychologie mit den psychischen Erscheinungen also mit psychischen Phänomenen befasst ist, die durch die psychologische Ideen bzw. durch die Begriffe dieser Ideen erkannt werden, ist an einer Universität die psychologische Fakultät unter den Geisteswissenschaften zu finden.
In der Psychologie kennt man unter den psychologischen Begriffen zum Beispiel die Begriffe: Aufmerksamkeit, Konzentration, geistige Zentrierung, Zerstreuung (gemeint im Sinn der geistigen Zerstreuung) usf. die Merkmale der geistigen Funktion und damit des Geistes einer Person wiederspiegeln. Und es zeigen sich auch in der psychologischen Einheit Intelligenz Merkmale des Geistes.
In der Psychiatrie ist ein Psychiater im Rahmen der Beurteilung und Behandlung der psychischen Störungen mit den psychischen Erscheinungen befasst, die als Folge der geistigen Fähigkeit und damit als Folge des Geistes in Erscheinung treten und die sich unter Umständen in der Form von kognitiven Störungen manifestieren. Man ist in der Psychiatrie mit krankheitswertigen psychischen Erscheinungen befasst und man unterscheidet in diesem Sinn die psychopathologischen Phänomene von den normalen psychischen Phänomenen. Dabei charakterisieren die psychopathologischen Phänomene eine psychische Störung und es werden demgemäß in der Psychiatrie die krankheitswertigen Störungen des Geistes einer Person durch kognitive Störungen erfasst und man hat daher bei gewissen psychischen Störungen (psychischen Krankheiten) früher von Geisteskrankheiten gesprochen, weil hier vorwiegend das Denken und damit das Urteilen gestört bzw. beeinträchtigt ist.
In diesem Zusammenhang kennt man die psychische Störung die als Wahn bzw. als Paranoia bezeichnet wird, die als herausragende Störung des Geistes bezeichnet werden kann, weil hier vor allem die Störung im Urteil liegt, das sich die betroffene Person vom Sachverhalt macht. Es ist hier also die Kognition massiv gestört und es kommt daher zu Verkennungen der Realität bzw. zu Störungen in der Realitätswahrnehmung.
Auch bei sonstigen psychischen Störungen ist das Denken und damit der Geist mehr oder weniger beeinträchtigt, so z.B. bei der psychischen Störung die als Schizophrenie bezeichnet wird. Ferner auch beim Organischen Psychosyndrom (OPS), so etwa bei einem Rausch. Bei einer Demenz ist die geistige Funktion immer hochgradig gestört und man kennt hier die Begriffe der Desorientiertheit und der Verwirrtheit, wie sie etwa bei einer fortgeschrittenen Form einer Alzheimerkrankheit (Demenz vom Typ der Alzheimerkrankheit) oder bei einer Demenz vom vaskulären Typ (Vaskuläre Demenz) vorkommen Auch bei sonstigen psychischen Störungen bei denen es zu mehr oder weniger ausgeprägten Störungen im Denken und damit in der geistigen Funktion kommt ist immer der Geist der Person beeinträchtigt.
Neben diesem Verständnis des Begriffs „Geist“ kennt man den Begriff Geist auch in anderer Hinsicht etwa in der Theologie oder in der Esoterik usf. in der Märchen und Sagenwelt usf. und meint man hier zum Teil gleichartiges zum Teil aber auch etwas ganz anderes.
Weitere Anmerkungen zum Geist und zu Störungen des Geistes einer Person:
Der Geist bzw. die geistige Funktion kann bei einem Menschen von Anbeginn an gestört bzw. beeinträchtigt sein, und man spricht in einem solchen Fall von einer geistigen Behinderung (Oligophrenie). Wenn das Vermögen richtig zu denken erst im Laufe des Lebens infolge einer psychischen Störung auftritt, dann wird die geistige Störung im Rahmen der psychischen Störung durch die entsprechende psychiatrische Diagnose oder durch die entsprechende sonstige medizinische Diagnose erfasst. Ein Beispiel für eine solche psychiatrische Diagnose ist etwa die Diagnose Demenz vom Typ der Multiinfarktdemenz. Oder die neurologische Diagnose: Halbseitensyndrom bei Zustand nach Schlaganfall mit geistiger Beeinträchtigung im Sinn eines organischen Psychosyndroms.
erfasst. So kommt es in gewissen Fällen nach dem Auftreten einer schweren psychischen Störung von der Art einer Schizophrenie zur Ausbildung eines Residualzustandes bei der neben dem Gemüt auch das Denken bzw. die Denkfunktion gestört ist und es ist hier in der Regel die geistige Flexibilität eingeschränkt. All diese verschiedenen Formen von geistigen Störungen werden in der Psychopathologie auf der Grundlage der veränderten Phänomenologie diagnostisch erfasst.
Grundsätzlich ist bei einer Psychose das Denken und somit der Geist schwer gestört. Es ist ein solche Person nicht in der Lage richtig der Realität gemäß zu denken und Sachverhalte richt zu erkennen und richtig einzuschätzen. Daher kommt es im Rahmen der geistigen Störungen zu schweren Störungen in der Realitätswahrnehmung die letztlich den Schweregrad einer Psychose erlangen können.
Die Beurteilung der Störungen des Geistes fällt vor allem in den Fachbereich der Psychiatrie teils auch in den der Psychologie. Und es sind demgemäß die Störungen des Geistes relativ häufig Gegenstand der Beurteilung eines Sachverhalts bei Gericht, wenn es im psychiatrischen Gutachten etwa um die Frage der geistigen Fähigkeiten geht, die in Folge einer geistigen Behinderung eingeschränkt sein kann oder die in Folge einer psychischen Störung eingeschränkt bzw. gestört sein kann.
Es ist also das Vermögen des Geistes einer Person bzw. die geistige Leistungsfähigkeit etwa bei der Frage der Schuldfähigkeit von Relevanz. Es geht hier um die Frage der Diskretionsfähigkeit und um die Frage der Dispositionsfähigkeit die in Folge einer geistigen Störung beeinträchtigt sein können. Auch bei der Berurteilung der Berufsfähigkeit respektive der Arbeitsfähigkeit (geschützter Arbeitsplatz, geförderter Arbeitsplatz) im Rahmen einer geistigen Behinderung oder bei der eingeschränkten geistigen Funktionen nach dem Auftreten einer relevanten psychischen Störung kann das eingeschränkte geistige Vermögen neben anderen psychopathologischen Phänomenen für die Arbeitsfähigkeit respektive die Berufsfähigkeit ausschlaggebend sein. Schließlich wird auch bei der Beurteilung der Geschäftsfähigkeit und bei der Beurteilung der Testierfähigkeit der Geisteszustand der Person und damit ihr geistiges Vermögen beurteilt. In der Psychologie und damit bei der Erstattung eines psychologischen Gutachtens wird in vielen Fällen die Intelligenz beurteilt, womit ebenfalls der Geist der Person bzw. ihr Denkvermögen beurteilt wird.
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Anmerkung * zum Begriff Geist in unterschiedlicher Verwendung:
In diesem Beitrag wurde der Begriff Geist vorwiegend als Ursprung der Gedanken einer Person beschrieben, erklärt bzw. definiert.
Wie aus der deutschen Sprache bekannt ist, kann der Begriff Geist auch in einem anderen Sinn bzw. in einem weiteren Sinn verwendet werden.
So zum Beispiel in einer Religion, wenn vom „heiligen Geist“ die Rede ist.
Oder z. B. in der Lehre an einer Universität in der die Geisteswissenschaften gelehrt werden, und andererseits die Naturwissenschaften und sonstige Wissenschaften gelehrt werden.
Schließlich ist der Begriff Geist auch als Wirkkraft der Natur in Verwendung (siehe dazu Aufzeichnungen mit Dr. Zwickauer).
Es gibt insbesondere in der Heilkunde Bereiche in denen der Begriff Geist als Ursprung einer Kraft in Verwendung ist die eine heilende Wirkung hat.
In diesem Sinn kann man auch von den ordnenden Kräften des Geistes sprechen, wie er sich in den natürlichen Dingen und in den Lebewesen manifestieren: in Pflanzen, Tieren gemäß den einzelnen Gattungen usf.
Oder in Form von sonstigen natürlichen Phänomene wie sie aus der Naturkunde bekannt sind und wie sie auch in den Naturwissenschaften, hier etwa in der Physik/Chemie/Quantenphysik usf. zu beobachten sind.
Letztlich kann man diverse Phänomene nur mit der Hilfe von Theorien bzw. nur mit der Hilfe von Konzepten verstehen und erklären.
Abschließende Bemerkungen aus Sicht der Erkenntnistheorie auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant zum Begriff „Geist“:
Der Begriff Geist in der Begriff einer transzendentalen Idee. Man kann auch sagen, dass der Geist eine transzendente Einheit bzw. ein transzendentes Erkenntnisobjekt ist – das im Bewusstsein der denkenden bzw. der erkennenden Person als systematische Einheit der bloßen Idee erscheint (vgl. mit Kant Zitat 8), falls diese gewisse Merkmale dieser Idee vermittelt durch das Schema der Idee geistig auffasst (vgl. mit Kant Zitat 7).
Abschließend kann man also festhalten dass der Geist als Produkt des menschlichen Denkens entstanden ist und dass dieser Begriff in verschiedenen Bereichen als Ursprung bzw. als Erklärungsgrund von Erscheinungen nützlich ist. Daher kann man auch sagen, dass dies eine nützliche Einheit bzw. eine zweckmäßige Einheit im Sinne von Immanuel Kant durch die man diverse Sachverhalte verstehen und erklären kann.
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(letzte Änderung 09.03.2023, abgelegt unter: Definition, Diagnostik, Diagnostizieren, Erkennen, Geist, Philosophie, philosophische Begriffe, Psychiatrie, psychische Störung, Psychologie, Psychopathologie, Realitätswahrnehmung, psychologischer Begriff)
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