Bewusstsein – Konzentration

Die Konzentration des Bewusstseins ist ein Phänomen das bei Menschen und bei höher entwickelten Tieren beobachtet werden kann, insofern diese fähig sind ihre Aufmerksamkeit zu konzentrieren.

Dadurch rückt dasjenige worauf sich die Konzentration richtet ins Zentrum des Bewusstseins.

Zum Beispiel konzentriert sich ein Tier auf ein Geräusch, das es gerade hört, blickt in die Richtung, entscheidet ob es bleiben oder sich entfernen soll.

Ähnlich reagiert auch der Mensch, wenn er unerwartet ein Geräusch wahrnimmt. Ihm gehen z. B. Gedanken durch den Kopf von welcher Geräuschquelle es stammt, um was es sich handeln könnte, wie es entstanden ist? usf.

Während das Tier vorwiegend nur in der Sinnenwelt orientiert ist, angeregt durch den Geruchsinn, durch Geräusche, durch optische Eindrücke, beruht das Erleben beim Menschen zwar auch auf dieser Basis, dieses ist in vielen Fällen jedoch weniger durch die Sinne bzw. durch die Sinneswahrnehmung dominiert, sondern es spielen hier auch andere Vorgänge und Inhalte der Psyche eine wesentliche Rolle. So können etwa Vorurteile, gewisse vorgefasste Ansichten, Sichtweisen etc. den weiteren Ablauf der Gedanken und damit das  weitere Geschehen wesentlich bestimmen. Natürlich sind auch Tiere durch frühere Erfahrungen geprägt worden und spielt dies auch in der Gegenwart eine wesentliche Rolle. Vergleichsweise ist der Mensch bzw. die menschliche Psyche viel komplexer.

Dies ist so, weil der Mensch grundsätzlich infolge seines komplex aufgebauten Nervensystems zum denken fähig ist, was bei hoch entwickelten Tieren nur ansatzweise der Fall ist.

Daher lebt das Tier vielmehr im Hier und Jetzt, wohingegen der Mensch in vielen Fällen und Situationen mehr mit seinen Vorstellungen/Gedanken/Phantasien befasst ist und etwa aus diesen Gründen gewisse Ängste/Befürchtungen entwickelt, was beim Tier das mehr im Hier und Jetzt lebt nicht der Fall ist.

Der moderne Mensch, vor allem wenn er in einer Stadt lebt, ist also oftmals vielmehr mit seinen Phantasien beschäftigt – und nicht mit der unmittelbar gegebenen Realität, wie sie etwa für den Menschen der in der Natur lebt gegeben ist.

Dies hat zur Folge, dass er mehr auf seine Phantasien konzentriert ist, als auf das was sich wirklich und unmittelbar ereignet.

Daher ist die Konzentration und damit auch der Inhalt des Bewusstseins beim Menschen stark von seiner Gedankenwelt dominiert, etwa von seiner Einstellung zur Politik, zur Religion oder sonstigen Ideen die ihn beschäftigen.

Man kennt daher die Begriffe: Konzentration der Psyche, Konzentration des Geistes, Konzentration der Aufmerksamkeit, Konzentration bei der Arbeit, Konzentration in der Schule, beim Unterricht, im Sport, beim Spiel usf.

Die Konzentration des Bewusstseins kann also im einen Fall ein psychisches Phänomen im engerem Sinne sein, in einem anderen vorwiegend ein geistiges Phänomen, falls sich die Person auf einen geistigen Inhalt konzentriert hat, den sie durch Überlegung bzw. durch ihr Nachdenken – also je nach dem, mehr oder weniger durch ihren Verstand und ihre Vernunft – oder durch sonstige Motive und Umstände geleitet – erlangt hat.

Es handelt sich bei der Fähigkeit das Bewusstsein sich auf etwas konzentrieren zu können also um ein natürliches Phänomen das bei einer großen Gruppe von Tieren und beim Menschen beobachtet werden kann und das grundsätzlich für deren Leben und Überleben  von großem Nutzen ist.

Dabei kann man sich vorstellen, dass die jeweils momentan gegebene Situation, etwa das Eintreffen von gewissen Sinnesinformation, oder wie zuvor erwähnt, ein Gedanke bzw. eine gewisse Vorstellung eine besondere Aktion bewirkt, etwa eine Assoziation der weitere folgen, sodass letztlich die z. B. anstehende Aufgabe bestmöglich gelöst wird.

Auf der Ebene des Nervensystems bewirkt die Zentrierung des Bewusstseins also die Beförderung der neuronalen Funktion – vorwiegend wahrscheinlich in gewissen Bereichen des zentralen Nervensystems – wodurch letztlich die bestmögliche Leistung für das Individuum erzielt wird.

Auf diese Art und Weise kann man sich vorstellen, dass die lokal intensivierte neuronale Aktivität die Zentrierung des Bewusstseins befördert, und es kann dieser hypothetische Sachverhalt als biologisch begründete Theorie bezeichnet werden, durch die man das vorab beschriebene Geschehen biologisch begründet verstehen und erklären kann.

Gedanken zur neurobiologischen Grundlage der Fähigkeit zur Konzentration des Bewusstseins:

Nach meinem Verständnis bewirkt die Konzentration des Bewusstseins auf einen ausgewählten Bereich des momentanen Erlebens auf der Ebene des Nervensystems dass hier diesem Bereich die neuronale Energie vermehrt zugeleitet wird, was zur Folge hat, dass die Informationen in diesem Bereich intensiver verarbeitet werden. Es bewirkt hier die Konzentration des Bewusstseins also eine Verstärkung der neuronalen Aktivität bzw. der neuronalen Funktion. Man kann auch sagen, dass der neuronale Prozess des zentralen Nervensystems in diesem Bereich besonders intensiviert wird wird was gewisse Effekte zur Folge hat, die ich zukünftig an dieser Stelle noch weiter ausführen möchte.

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(letzte Änderung 06.10.2022, abgelegt unter: Biologie, Definition, Erleben, Funktion, Nervensystem, Neurologie, Phänomen, Psyche)

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