Überlegung

Überlegung ist Denken das auf dem Vergleich von Vorstellungen beruht.

Demgemäß ist die Überlegung ein geistiges Phänomen das durch den mentalen Prozess im Bewusstsein der Person entsteht und im günstigen Fall zum bestmöglichen Gedanken führt.

Man kann auch sagen, dass die bestmögliche Überlegung zum bestmöglichen Ergebnis führt, insofern das Überlegen auf dem gründlichen Nachdenken und dem treffenden Urteil beruht.

Dabei steht die kluge Überlegung im Einklang mit dem gesunden Hausverstand.

Die bestmögliche Überlegung ist somit auf Grundlage des Verstandes und der gereiften Vernunft entstanden.

Und dabei sollte beachten, dass die Entscheidung und infolge die Handlung nicht durch die Emotion nachteilig beeinflusst wird.

Bildlich gesprochen ist das Überlegen das „Übereinanderlegen“ von Vorstellungen und das Entscheiden/Urteilen welche Vorstellung in welchem Ausmaß zutreffend ist.

Das Überlegen beruht somit auf dem persönlichen Urteil. Dabei kann dieses Urteil ein Wahrnehmungsurteil oder ein Erfahrungsurteil im Sinne von Immanuel Kant sein.

Es wird beim Überlegen nämlich entschieden, ob eine Vorstellung richtig oder falsch ist, wenn es um ein Faktum bzw. um eine faktische Einheit geht. Oder es wird beim Überlegen entschieden, ob die Vorstellung bzw. die Idee richtig oder falsch ist bzw. mehr oder weniger zutreffend ist, wenn es um den Begriff der Idee und damit um eine systematische Einheit geht (vgl. mit Kant Zitat 7).

In diesem Fall führt die Überlegung dazu, dass die überlegende Person erkennt, dass die eine Überlegung bzw. die eine Entscheidung plausibel bzw. plausibler ist, wohingegen dies für die andere Überlegung nicht bzw. nicht in diesem Ausmaß zutreffend ist (vgl. mit Kant Zitat 7 und Kant Zitat 9a). Die eine Art von Überlegung wird also durch die Plausibilität entschieden, die andere durch die Faktizität.

Man kann also auch sagen: das Überlegen beruht auf dem Denken und damit auf der Kognition und es ist dies eine Leistung des Geistes der Person.

Ebenso kann man sagen, dass die Überlegung durch die geistige Funktion entsteht.

Oder man sagt: die Überlegung entsteht durch den mentalen Prozess.

Mit Blick auf die Biologie bzw. Neurobiologie kann man sagen, dass die Überlegung im zentralen Nervensystem entsteht. Infolge der neuronalen Funktion entstehen die Vorstellungen und sonstigen Inhalte der Psyche, allerdings beeinflusst durch die neuronale Aktivität in anderen Bereichen des Nervensystems.

Ebenso kann man sagen: das Überlegen ist eine Leistung der Psyche und es beruht daher das Überlegen auf dem Denkvermögen bzw. auf dem Verstand und der Vernunft der überlegenden Person.

Die Überlegung beruht also auf dem Vergleichen von unterschiedlichen Ideen auf der „Ebene der Ideen“, wenn es sich um begrifflich benennbare Vorstellungen handelt – um auf dieser Grundlage zu entscheiden was zutreffend ist.

Eine Überlegung kann mehr oder weniger kritisch sein; und sie kann auch mehr oder weniger gründlich sein. Man kennt daher den Begriff der gründlichen Überlegung bzw. den Begriff der reiflichen Überlegung und man kennt in diesem Zusammenhang auch den Begriff der vernünftigen Überlegung, die sowohl kritisch und auch gründlich ist, weil sie alles wesentliche berücksichtigt.

Die vernünftige Überlegung ist in diesem Sinn die Grundlage der vernünftigen Handlung.

Das Überlegen ist im Leben praktisch ständig erfordert. Man sollte einen Sachverhalt reiflich überlegen bevor man zur Handlung schreitet. Man kennt in diesem Zusammenhang den Begriff der reiflichen Überlegung.

Man sollte also die Dinge und die Sachverhalte in allen Lebenslagen, somit in der Praxis, in der Theorie, in der Wissenschaft und überhaupt in allen Bereichen reiflich bedenken, bevor man sich für etwas entscheidet und etwas tut.

Dies gilt auch für die Medizin und für die Psychiatrie (Psychologie), insbesondere dann wenn man vor einer wichtigen Entscheidung mit weitreichenden Konsequenzen steht. Dies gilt also wenn man zum Beispiel wegen einer gesundheitlichen Störung vor der Frage einer Indikation steht, die mit weitreichenden Konsequenzen verbunden ist. In einem solchen Fall sollte man besonders gründlich über die möglichen Konsequenzen und Risiken nachdenken bevor man sich entscheidet.

Zu nennen sind hier insbesondere Entscheidungen vor einer Operation, einer Chemotherapie, einer Strahlentherapie oder einer sonstigen Therapie die weitreichende Konsequenzen zur Folge hat.

Natürlich sollte die kritische Überlegung auch in anderen Bereichen nicht zu kurz kommen und es lohnt sich im Alltag überhaupt und in allen Lebenslagen gemäß der Wichtigkeit reiflich über Sachverhalte und die Dinge gemäß dem Ausspruch von Graciàn nachzudenken. (-> Gracian Zitat)

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(letzte Änderung 20.11.2022, abgelegt unter Begriff, Beweis, Definition, denken, Diagnostik, Diagnostizieren, Dialektik, Erkennen, Erkenntnis, Erklären, Forensik, Forensische Psychiatrie, Gedächtnis, Geist, Gutachten, Idee, Kausalität, Kognition, Konzentration, Konzept, Kreativität, Kunst, Lernen, Medizin, Nervensystem, Neurologie, Norm, normal, Objekt, Objektivierung, Objektivität, Operationalisierung, Phänomen, Philosophie, Prognose, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Psychopathologie, Psychotherapie, Realitätswahrnehmung, Rechtsprechung, Relativität, Sicht, Subjektivität, Ursache, Urteil, Validierung, Verlauf, Vernunft, Verstehen, Wahn, Wahrscheinlichkeit, Wissen, Wissenschaft, Wort)

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