Gewöhnung

Die Gewöhnung ist das Ergebnis der Anpassung.

Dies geschieht durch das wiederholte Erleben oder durch die wiederholte Praxis des Tuns.

In einem derartigen Fall bewirkt die wiederholte Übung des Tuns die Gewöhnung und kann sich daraus eine Gewohnheit entwickeln.

Man kann dann sagen, dass auf diesem Weg eine charakteristische Eigenheit entsteht. die für dieses Lebewesen typisch ist.

Und es wird diese Eigenheit – bis auf Weiteres – das Verhalten und Agieren dieses Individuums charakterisieren.

Veränderung im Nervensystem:

Die wiederholte Praxis korreliert mit neuronalen Mustern im Nervensystem und dies stimuliert wegen dem wiederholt gleichartigen Ablauf der neuronalen Aktivität die Neuroplastizität.

Dadurch bedingt kommt es zur Modifikation der neuronalen Struktur.

Vor allem die neuronale Feinstruktur –  wird sich dadurch verändern bzw. weiter entwickeln – was sich auf der Ebene des Verhaltens im veränderten Agieren und Reagieren zeigt.

Zum Beispiel kommt es dadurch bei positiver Entwicklung zu neuen Fertigkeiten bzw. vermehrtem Können.

Man kann sagen, dass dadurch das Lernen in Gang kommt bzw. das Gelernte sich dadurch weiter entwickelt.

Allerdings können auf selber Grundlage auch nachteilige Entwicklungen in Gang kommen bzw. schlechte Gewohnheiten respektive Angewohnheiten entstehen.

Derartige Verhaltensänderungen können jedenfalls bei Mensch und hoch entwickelten Tieren beobachtet werden.

Lebewesen sind zur Gewöhnung befähigt:

Selbst niedere Lebewesen sind in in gewissem Umfang zur Anpassung und damit zur Gewöhnung befähigt.

Man kann dies bereits bei einzelnen Zellen, bei Einzellern und auch bei nieder entwickelten Pflanzen beobachten. In diesem Sinn ist die Gewöhnung ein natürliches Phänomen.

Unter den hoch entwickelten Lebewesen ist der Mensch dank der Beschaffenheit seines Nervensystems befähigt sich in hohem Maße veränderte Lebensbedingungen anzupassen bzw. zu gewöhnen.

Dank der neuronalen Struktur des menschlichen Nervensystems ist er durch Übung und durch Lernen fähig sich zu adaptieren und weiter zu entwickeln.

Anpassung führt zu Gewöhnung – Entstehung von Gewohnheit:

Durch den Anpassungsvorgang bzw. durch den Lernprozesses kommt es zur Gewöhnung und schließlich wird daraus die Gewohnheit.

Gewöhnung und ihre Auswirkungen – unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet:

Die Gewöhnung führt z. B. in Bezug auf den Bewegungsapparat zur Festigung der persönlichen Haltung, so wie diese infolge der wiederholten Übung bzw. Praxis entstanden ist.

Die Übung und damit die Gewöhnung bewirkten die erhöhte Fertigkeit im Tun und kann dies die positive Entwicklung befördern.

Auch eine gegenteilige Entwicklung ist möglich – man denke etwa an das Alkohol- Trinkverhalten das zur Gewöhnung und auf diesem schließlich zur Sucht führen kann.

Gewöhnung –  Konditionierung:

Im Hinblick auf die neuronale Funktion geht die Gewöhnung mit der Konditionierung einher.

So gesehen ist die Gewohnheit nicht nur eine Folge der wiederholten Übung sondern auch der Gewöhnung.

Man kann daher sagen, dass die wiederholte Praxis die Gewöhnung festigt und auf diesem Weg die Gewohnheit fixiert.

Dies betrifft das Lebewesen als Ganzes und damit beim Menschen Körper, Psyche und Geist bzw. die körperliche Funktion, die psychische Funktion und auch die geistige Funktion.

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(letzte Änderung: 03.03.2023, abgelegt unter: Abstraktion, Definition, Dekonditionierung, denken, Entwicklung, Gedächtnis, Gesundheit, Heilkunde, Krankheit/gesundheitliche Störung, Lernen, Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation, Nervensystem, Philosophie, Psyche, Psychiatrie, psychische Störung, Psychohygiene, Psychologie, Sucht)

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