Haltung

Die Haltung wird durch die Wirkung der Kräfte gehalten.

Dabei stabilisiert das Bewusstsein bzw. die Bewusstheit die Haltung.

Im wachen Zustand ist der Muskeltonus erhöht und wird dadurch die Haltung in einer gewissen Form gehalten.

Wohingegen dies im Schlaf nicht der Fall ist bzw. ist in diesem Zustand die Haltung aufgegeben bzw. die Form der Haltung aufgegeben worden ist.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass im wachen Zustand das Nervensystem aktiviert ist – bzw. in diesem Zustand die neuronale Aktivität erhöht ist – und dadurch muskuläre Haltung entsteht, was hingegen im Schlaf nicht der Fall ist.

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In diesem Beitrag wird die Haltung des Menschen näher untersucht:

Insbesondere die Haltung die als Folge der neuronalen Funktion und des Bewegungsapparats entsteht.

Hier ist die Haltung das Resultat der Wirkung der gegebenen Kräfte bei gegebener Struktur.

Im Hinblick auf den Körper kann man sagen, dass die Haltung bei gegebenem Bewegungsapparat das Resultat der wirkenden Muskelkräfte ist.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass dies die Folge des „Haltens“ ist, wie sie durch die Wirkung der Muskeln entsteht, die auf die knöcherne und die sonstige Struktur des Körpers wirken.

Deswegen kann man auch sagen, dass die Körperhaltung das Resultat der lokal wirkenden Kräfte ist, die die lokal wirkenden Spannungen in der einzelnen Muskeln erzeugen und so den Körper dank des Bewegungsapparats in der jeweiligen Position halten.

Im Hinblick auf die Psyche bzw. in Bezug auf den Geist  kennt man den Begriff der Geisteshaltung.

 

Beim Menschen kann man die körperliche Haltung von der geistigen Haltung unterscheiden:

Beim Menschen kann man also die körperliche Haltung von der geistigen Haltung unterscheiden, weil in Bezug auf den Körper sich diese in der Körperhaltung zeigt, hingegen in Bezug auf den Geist sich diese in der Geisteshaltung manifestiert.

Es wirken hier also die Kräfte auf die Entwicklung der Psyche bzw. auf die des Geistes (vgl. mit Blaise Pascal Zitat 1).

Deswegen spricht man von der Geisteshaltung der Person, die die Entwicklung der Psyche und die des Geistes der Person beeinflusst, und damit – neuro-biologisch betrachtet – auch die des Nervensystems beeinflusst.

Man kann somit feststellen, dass die Haltung einer Person aus dem Ganzen der einzelnen Teilbereiche der Funktion insgesamt resultiert.

Dabei kann man die Haltung je unter einem gewissen Blickwinkel betrachten.

So kann man die Körperhaltung betrachten und diese beobachten und studieren. Und es ergibt sich dann aus der Beschaffenheit des Körpers bzw. aus der momentanen Struktur des Körpers und der körperlichen Funktion– im Hinblick auf den Bewegungsapparat – die Körperhaltung.

Unter dem Blickwinkel der Psyche bzw. des Geistes betrachtet, ergibt sich etwa im Hinblick auf die Geisteshaltung diese aus der geistigen Einstellung der Person.

Demgemäß kann man im Ergebnis sagen, dass die Haltung sich wesentlich aus der körperlichen Beschaffenheit bzw. der körperlichen Verfassung und der momentan gegebenen psychischen Funktion respektive der momentanen geistigen Funktion ergibt.

Oder noch kürzer formuliert: die grundsätzliche Haltung ergibt sich insgesamt aus dem Wesen der Person und passt sich dann gemäß der momentanen Situation den Umständen an.

Entwicklung der Haltung in Abhängigkeit von Praxis und Übung:

Man bemerkt, dass sich die Haltung in Abhängigkeit von der Praxis entwickelt. Durch Übung kommt es zur Gewöhnung an eine gewisse Haltung und diese wird zur Gewohnheit.

Deswegen ist die Haltung die man sich angewöhnt hat relativ  fixiert.

Es wird in vielen Fällen so sein, dass die Haltung am Anfang bewusst eingenommen wird, weil dies dem Willen bzw. der Absicht der Person entspricht. Zum Beispiel bei einer gewissen  Tätigkeit (z. B. Musizieren mit einer Geige).

Im Lauf der Zeit kommt es infolge der wiederholten Übung kommt es zur Gewöhnung und die Haltung wird dadurch zur Grundhaltung bzw. zur Gewohnheit. In der ersten Phase kann man von der willentlichen Haltung sprechen. Wenn die Aktivität dann zur Gewohnheit geworden ist, so wird die Haltung auch ohne Bewusstsein eingenommen, eben weil sie in gewisser Hinsicht relativ fixiert ist. Hier kann man von einer Gewohnheitshaltung sprechen.

Dies korreliert auf der Ebene des Nervensystems mit der Entstehung und der Ausbildung von neuronalen Mustern die relativ konstant unter den gegebenen Umständen vorhanden sind bzw. in dieser Funktion vorhanden sind..

Demgemäß kann man sagen, dass die zuerst bewusst eingenommene Haltung – und auch die durchgeführte Tätigkeit – infolge der Praxis und Übung allmählich zur unbewussten Haltung bzw. zur weitgehend unbewussten Tätigkeit wird.

Man denke hier an die Fertigkeiten und das Können wie es etwa in der Akrobatik im Zirkus zu beobachten ist oder im Prof-Sport bei den Spitzen-Sportlern.

Durch das Lernen im Rahmen des jahrelangen Übung kam es zur weitgehend automatisierten Aktivität und Handlung. Man kann sagen, dass damit das bewusste Tun weitgehend ins Unbewusste abgesunken ist.

In Bezug auf das Nervensystem kann man sagen, dass die Tätigkeit dabei weitgehend die Folge von automatisierten neuronalen Programmen ist, die in Bezug auf die neuronale Struktur vorwiegend in der basalen Struktur des Gehirns und Rückenmarks abläuft, wohingegen der vom Willen gesteuerte Einfluss vom Kortex ausgehend nur modifizierend diese neuronalen Vorgänge beeinflusst.

 

Wie sollte die Haltung sein?

Die Haltung sollte nach Möglichkeit locker und natürlich sein, weil dies der Natur entspricht (vgl. mit Osho Zitat 11 a1).

Demgemäß stellt sich die natürliche Haltung im Zustand der Entspannung ein.

 

Auf der Ebene des Nervensystems befördert das Bewusstsein den Fluss der neuronalen Energie in gewisse Bereiche und beeinflusst so die Haltung:

Auf der Ebene des Nervensystems befördert das Bewusstsein den Fluss der neuronalen Energie in gewisse Bereiche des Nervensystems und beeinflusst so die Haltung, weil dadurch weil der Fokus der Aufmerksamkeit an diesen Ort gelenkt worden ist.

Dieses Geschehen bewirkt die Lösung der Spannung bzw. kommt es dadurch zum Loslassen der Spannung, falls zuvor die Haltung in einer gewissen Position gehalten worden ist.

Der Prozess der Lösung der Spannung bewirkt also die Änderung der Haltung beziehungsweise kommt es dadurch zum natürlichen Prozess des  Spannnungsabbaus, weil dies einem elementaren Prinzip de Natur entspricht.

 

Die Haltung ist in gewisser Hinsicht statisch in anderer dynamisch:

Die Haltung ist in gewisser Hinsicht statisch, weil zu einer gewissen Zeit durch die wirkenden Kräfte in einer gewissen Position fixiert wird. Im nächsten Moment kann sich dies jedoch ändern bzw. kommt es dadurch zur Veränderung der Haltung – das heißt wird nun zu einem dynamischen Phänomen bzw. geht sie in eine andere Position über und kommt es dadurch zur Bewegung.

 

Haltung im Hinblick auf die Psyche:

Im Hinblick auf die Psyche ist die Psyche ist die Haltung ein Phänomen das die psychische Funktion beeinflusst.

Dabei spielt hier die Achtsamkeit bei der Lösung der Spannung eine wesentliche Rolle.

Man kann auch sagen, dass sich die Spannung durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den verspannten Bereich diese zu lösen beginnt und dies zur schrittweisen Änderung der Haltung führt, weil die Natur bestrebt ist die Spannung abzubauen bzw. sie bestrebt ist diese auf dem  niedrigsten Energie-Niveau zu erhalten.

Dies bewirkt die Grazie bei den Bewegungen und überhaupt bei den Erscheinungen wie sie in der Natur zur Beobachtung gelangen.

Beziehungsweise entspricht dies dem harmonischen Zustand bzw. dem der Harmonie.

Man kann daher auch sagen, dass der Prozess des Spannungsabbaus – die Folge der Harmonisierung ist bzw. es dadurch der Ausgleich der Spannung in Körper, Psyche und Geist erlangt wird.

 

Das Loslassen der Haltung befördert die Regeneration:

Das Loslassen der Haltung befördert die Regeneration, weil es dadurch zur Entspannung kommt und dies gewisse Effekte zur Folge hat. Deswegen kommt es in Ruhephasen und in noch ausgeprägterer Form im Schlaf – in hier insbesondere im Tiefschlaf – zur Erholung.

 

Die Haltung kann sich vorwiegend auf ein physisches Geschehen oder vorwiegend auf ein geistiges Geschehen beziehen:

Wie oben stehend bereits ausgeführt kann sich die Haltung auf einen physischen Sachverhalt beziehen oder auf einen meta-physischen.

Demgemäß wird die Haltung unter einem gewissen Blickwinkel betrachtet vorwiegend durch physische Größen bestimmt und beschrieben (körperliche Position, körperliche Stellung usf.) in anderen hingegen durch meta-physische Größen bzw. Parameter. Das heißt in einem derartigen Fall kann ich den Sachverhalt nur durch den Begriff der Idee erkennen und beschreiben/definieren (vgl. mit Kant Zitat 7), wohingegen im zuerst genannten Fall er unter Umständen physisch messbar und bestimmbar ist.

 

Bewusste Haltung – unbewusste Haltung:

Die Haltung kann kann im konkreten Fall eine bewusste Haltung sein, oder es kann dies eine unbewusste Haltung sein.

 

Zur Veränderung bzw. zum Loslassen der Haltung:

Durch das Loslassen der Haltung tritt eine Änderung ein.

Dabei können die Kräfte, die die vorangehende Haltung bewirkt haben, sich bewusst oder unbewusst ändern. Eine derartige Veränderung kann man z. B. am Wechsel der Mimik erkennen.

Die Veränderung der Haltung kann also als die Folge der Einwirkung von Kräften sein, die bei klarem Bewusstsein wirken, oder sie wirkt, ohne dass die Person sich dessen bewusst ist, weil die diesbezügliche Wahrnehmung nicht vorhanden ist.

Im Hinblick auf den Körper kann man sagen, dass die Haltung als Folge der muskulären Spannung entsteht.

Im Hinblick auf den Geist der Person kann man sagen, dass sich die Geisteshaltung ändert, falls sich die Einstellung respektive die Sichtweise zum Sachverhalt ändert.

Entscheidend sind hier also die Ideen die die Haltung bewirkt haben.

 

Rückschlüsse die sich aus der Haltung ergeben:

Aus der Haltung kann man auf die Verfassung und das Befinden schließen. Dies gilt generell für Lebewesen und deren Erscheinung, im Besonderen für den Menschen, sowohl im Hinblick auf den Körper, wie auch im Hinblick auf die Psyche.

 

Weitere Überlegungen zur Haltung

Neurobiologisch betrachtet ist die Haltung eine Manifestation der körperlichen Aktion, insbesondere der neuronalen Aktivität. Man kann auch sagen, dass dies eine Folge der neuronalen Funktion ist, die im Hinblick auf den Körper in der Spannung der Muskeln, Sehnen und Bänder manifestiert, die ihrerseits den Bewegungsapparat in einer gewissen Haltung bzw. in einer gewissen Position halten.

 

Aus Sicht der Psychologie kann man sagen, dass die Haltung durch die Übung zur Gewöhnung führt und schließlich zur Gewohnheit wird. Dies gilt sowohl für den Körper wie auch für die Psyche. Mit anderen Worten: die Haltung ist ein Ergebnis der Prägung die zur Ausformung gewisser psychischer Phänomene und körperlicher Phänomene geführt hat.

Und nochmals aus Sicht der Neurobiologie bzw. aus Sicht der Neurophysiologie betrachtet kann man sagen, dass die Haltung als Folge des wiederholten Durchlaufens von neuronalen Mustern entsteht. Es tritt die Haltung hier als Folge des wiederholten Durchlaufens von neuronalen Prozessen in sowohl körperlich als auch psychische in Erscheinung.

Schließlich erkennt man durch diese Überlegungen, dass die Haltung sowohl im Hinblick auf Körper und Psyche durch die wiederholte Praxis wesentlich die Befindlichkeit bestimmt. Man kann aus der Haltung erkennen in welchem Zustand die Person sich körperlich und psychisch befindet. Ob Wohlbefinden, vorherrschend ist oder etwa eine chronische Anspannung bzw. chronischer Stress, eine andauernde grundlose ängstliche Haltung mit mehr oder weniger sichtbar ausgeprägter Angst, bis hin zur Depression, Deprimiertheit, oder in anderer Richtung die Ausstrahlung eines Kraftgefühls, Selbstbewusstsein usf. All dies zeigt sich einerseits in der körperlichen Erscheinung und andererseits in der psychischen Erscheinung.)

Die Haltung zeigt also in vielerlei Hinsicht auf wie es dem Lebewesen geht, sowohl im Hinblick auf den Körper wie auch in Bezug auf die Psyche. Selbst in Bezug auf die Geisteshaltung – und damit in Bezug auf die Verfassung des Geistes der Person – kann aus der Haltung manches abgeleitet oder zum mindesten vermutet werden.

 

Anmerkungen zur lockeren Haltung beim Gehen:

Eine lockere Haltung ist in Bezug auf den Bewegungsablauf beim Gehen eine Haltung, die mehrere Dinge beachtet und zwar den Rhythmus und das Tempo. Es wird hierbei der Eigenrhythmus und  in gleicher Weise das Eigen-Tempo beachtet. Dies führt zur lockeren Haltung im Gehen, weil damit das  eigene und damit passende Tempo beachtet wird respektive man keine Eile aufkommen lässt.

 

Anmerkung zum achtsamen Gehen:

Achtsames Gehen ist gehen im eigenen Rhythmus. Es ist dies also ein Gehen das den Eigenrhythmus erspürt und beachtet. Ebenso wird beim achtsamen Gehen das Eigen Tempo beachtet.

 

Was ist die beste Haltung?

Die beste Haltung ist locker und natürlich, weil sie so in der Natur entstanden ist (vgl. mit Tilopa in Osho Zitat 17 D21).

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(letzte Änderung 05.03.2024, abgelegt unter: Befindlichkeitsstörung, Befund, Biologie, Definition, Heilkunde, Medizin, Nervensystem, Physiologie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Psychosomatik)

pos 1 zuvor am 20.01.2024

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