mittlere Haltung

Die mittlere Haltung ist die Haltung die bewusst die Mitte zwischen den gegensätzlichen Haltungen aufsucht.

Man kann auch sagen, dass die mittlere Haltung die Haltung ist, die bewusst die Mitte zwischen den Aktionen sucht, um dort zu verweilen.

In diesem Beitrag wird die bewusste „mittlere Haltung“ im Hinblick auf die Auswirkungen auf Körper und Psyche näher untersucht und diskutiert:

In Bezug auf den Körper und Psyche kann man sagen, dass die „bewusste mittlere Haltung“ generell die Entspannung befördert.

Dies ist so, weil die bewusste mittlere Haltung in Bezug auf die Extreme – im Sinn der gegensätzlichen Haltungen – die Haltung der Indifferenz ist.

Es ist dies also die Haltung des neti neti („nicht dies“-„nicht das“ bzw. des „not this“-„not that“).

Man kann auch sagen, dass dies die Haltung ist, die den mittleren Weg wählt, um auf diesem Weg Körper und Psyche zu entspannen – um dadurch schließlich die Harmonie zu erlangen.

Durch Erfahrung begründet kann man sagen, dass auf diesem Weg die tiefste natürliche Entspannung durch die gelingende Praxis erzielt werden kann.

Die mittlere Haltung befördert die Harmonisierung:

Man kann sagen, dass es durch die Praxis der bewussten mittleren Haltung zur Harmonisierung kommt.

Dadurch wird sowohl die körperliche Entspannung wie auch die psychische Entspannung befördert.

Unter einem anderen Aspekt betrachtet, kann man sagen, dass die „bewusste mittlere Haltung“ die Harmonisierung der psychischen Funktion und der körperlichen Funktion bewirkt.

Es geht hier also um die Beachtung der Mitte zwischen den Aktionen, die letztlich bewirkt, dass die jeweilige Aktion zum Stillstand kommt, weil dadurch der Antrieb für den Fortschritt der Aktion entfällt.

Demgemäß wird im Yoga und in der Meditation bewusst die mittlere Haltung aufgesucht und eingenommen.

Dies bewirkt im Hinblick auf die Psyche, dass der mentale Prozess zum Stillstand kommt (vgl. mit Patanjali Zitat 1) und im Hinblick auf den Körper, dass die körperliche Spannung ausgeglichen und dadurch die mittlere Haltung eingenommen wird. Und es ist dies in vielen Fällen die natürliche Haltung.

Darüber hinaus ist die mittlere Haltung die Haltung die die Selbsterkenntnis befördert (vgl. mit Osho Zitat 1).

Dies ist die Haltung die die Harmonisierung befördert, sodass als Ziel der Zustand der Harmonie erlangt wird.

Mittlere Haltung im Liegen zur Entspannung auf einfache Art und Weise realisiert:

Falls man im Bett oder auf einer vergleichbaren Unterlage sich in Seitlage befindet kann man bewusst auf einfache Art und Weise die mittlere Haltung aufsuchen und praktisch finden. Man muss hierbei also probieren ob man sich ausgehend von der derzeitigen Position etwas mehr in die eine oder etwas mehr in die andere Richtung drehen muss, um schließlich in der Mittellage zu sein. Damit hat man die mittlere Haltung gefunden und kann nun in ihr verweilen.

Man spürt es daran, dass man in dieser (mittleren) Haltung keinerlei Muskelkraft aufwendet um in dieser Position zu verweilen. In diesem Fall hat man also die mittlere Haltung tatsächlich gefunden. Es gibt dies dem Nervensystem die Möglichkeit gänzlich ohne Aufwand bzw. ohne Anstrengung zu sein. Dies ist der Zustand des „nicht dies“ / „nicht das“ – bzw. des „neti /neti„, – wie man es aus der Yoga/Meditation-Literatur kennt. Und man macht dann – falls man in dieser Haltung geduldig verweilt – Erfahrungen wie man sie aus der Abreaktion und der Katharsis kennt.

Es kommt hierbei also zu Reaktionen wie bei der spontanen Abreaktion. Zum Beispiel treten unwillkürliche Muskelbewegungen treten auf – wie man sie als natürliches Phänomen vom Einschlafen her kennt. Wie derartige Phänomene übrigens auch bei einem schlafenden Hund – fallweise zu beobachten sind. Dies ist dann eine Bestätigung dafür, dass man „richtig“ liegt und sich die Entspannung spontan in die richtige Richtung vorteilhaft entwickelt. Mit anderen Worten: es kommt dadurch zur zunehmenden Vertiefung der Entspannung – was man willkürlich nicht erreichen kann (vgl. mit dem Kommentar des Patanjali Zitat 1).

Man kann sich vorstellen, dass sich dabei die neuronale Funktion vorteilhaft entwickelt und dies den tiefen Entspannungseffekt bzw. den tiefen Erholungseffekt bewirkt – wie man ihn sonst nicht erreichen kann. All dies wird sich infolge der wiederholten Praxis weiter positiv entwickeln – ohne dass man zuvor jahrelang Yoga oder Meditation praktizieren muss. Es scheint mir dies besonders für ältere Menschen eine geeignete Methode zu sein. Vorausgesetzt man interessiert sich für das Grundsätzliche dieser Dinge und ist bereit es zu versuchen.

Mittlere Haltung – versus – gewohnte Haltung – im wachen Zustand und im Schlaf:

In diesem Abschnitt wird der Unterschied zwischen der mittleren Haltung und der gewohnten Haltung im wachen Zustand im Vergleich zum Schlaf betrachtet.

Man erkennt dabei, dass bei Verweilen in der mittleren Haltung die neuronale Spannung sich weiter reduziert, wohingegen dies bei Verweilen in der gewohnten Haltung nicht der Fall ist.

Dies betrifft sowohl das Verweilen im wachen Zustand wie auch im Schlaf.

Es kommt durch das Verweilen in der mittleren Haltung nämlich zum spontanen Abbau der aufgestauten neuronalen Energie bis dass sich der natürliche Ausgleich eingestellt hat.

Dies ist bei der gewohnten Haltung nicht der Fall – und dies hat den Effekt zur Folge, dass beim Verweilen im Schlaf in der gewohnten Haltung sich keine so tiefe Entspannung entwickelt.

Man kann einsehen, dass sich dies auf das Befinden bzw. auf die Befindlichkeit auswirkt respektive sich dies nach dem Erwachen bemerkbar macht.

Weiteres dazu wird demnächst im Beitrag Leichtschlaf diskutiert.

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(letzte Änderung 20.02.2023, abgelegt unter: Definition, Medizin-Psychotherapie-Yoga-Meditation)

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