Kann die Psychiatrie als Wissenschaft bleibendes Wissen hervorbringen?

Nein, dies ist grundsätzlich nicht möglich, weil die Psychiatrie als Wissenschaft auf bloßen Ideen beruht.

Sie beruht auf Konzepten, die zueinander – per Definition – in einer gewissen Relation stehen.

Es stehen hier die einzelnen Einheiten – die sämtliche systematische Einheiten sind – in einer gewissen definierten Relation zu einander – so wie sie auf Grund der Definition der (bloßen) Ideen – gemäß der Psychopathologie –  zueinander festgelegt worden sind.

Demgemäß verändern sich die Relationen, falls die Definitionen der Begriffe geändert werden bzw. verändert sich damit das ganze System der psychiatrischen Ideen.

Und wie man sieht verändert sich das Wissen der Psychiatrie – als Wissenschaft – demgemäß – fortlaufend – im Lauf der Zeit.

Man kann daher sagen, dass das Wissen der Psychiatrie relatives Wissen ist – das durch den Raum und durch die Zeit – vom Menschen definiert – dahinfließt.

Jedoch niemals kann die Psychiatrie als Wissenschaft – bleibendes / ewiges Wissen hervorbringen – wie Emil Kraepelin – und seine Nachfolger in der Biologischen Psychiatrie – dies geglaubt haben (vgl. mi Kraepelin Zitat 1).

Niemals kann die Psychiatrie als Wissenschaft auf Fakten respektive auf faktische Einheiten begründetes Wissen hervorbringen, wie dies bei anderen Wissenschaften der Fall ist, die deswegen so ein so großes Ansehen genießen.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass das Wissen der Psychiatrie immer auf persönlichem Wissen bzw. auf subjektivem Wissen – der jeweils einzelnen Fachperson / Psychiater / Psychiaterin beruht – die in ihrer Zeit – in ihrer „Schule“ psychiatrisch bzw. psychopathologisch zu denken gelernt hat.

Deswegen kann man sagen, dass die Psychiatrie als Wissenschaft niemals Wissen hervorbringen kann das Raum und Zeit überdauert – immer wird dies nur relatives Wissen sein.

Der Ursprung dieser Erkenntnis geht auf Philippe Pinel zurück (vergl. mit Pinel Zitat 2).

Und dieser Sachverhalt wurde erstmals – bzw. ein für allemal und damit endgültig – von Karl Jaspers – auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant erkannt – wenn er  – in seiner Allgemeinen Psychopathologie ab der 4. Auflage schreibt, dass das Wissen in der Psychiatrie auf Ideen bzw. den Schemata der Ideen beruht (vgl. mit Jaspers Zitat und mit Kant Zitat 7).

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Nun – in neuerer Zeit scheint dieses Wissen in der psychiatrischen Wissenschaft wieder in Vergessenheit geraten zu sein – aber was soll´s … mit der Zeit wird es wieder „entdeckt“ werden.

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(letzte Änderung 07.04.2024, abgelegt unter: Definition, Psyche, Psychiatrie, Wissenschaft, psychiatrische Wissenschaft)

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