Die Auffassung ist das Ergebnis der Interpretation des Sachverhalts.
Aus der Sicht des Nervensystems ist die Auffassung das Ergebnis der neuronalen Funktion auf gewisse Reize.
Im Hinblick auf die Interpretation ist die Auffassung das Resultat des individuellen Verstehen.
Dadurch wird klar, wie der Sachverhalt vom Lebewesen interpretiert und erklärt wird.
Auffassung bei Menschen:
In Bezug auf den Menschen kann gesagt werden, dass dies die Art und Weise ist wie die Person über den Sachverhalt denkt.
Die Auffassung resultiert aus der Sichtweise der Person:
Die Auffassung resultiert aus der Sichtweise der Person.
Man kann auch sagen dass die Auffassung auf der sinnlichen Wahrnehmung und der geistigen Verarbeitung der Information beruht.
Wir nehmen die sinnlichen Wahrnehmungen passiv auf, das heißt dieser Teil des Erlebens geht „pathisch“ von statten. Auf der anderen Seite hat die Auffassung auch eine aktive Komponente, insofern bei der Informationsverarbeitung das bereits früher Erlebte durch die Inhalte des Gedächtnisses die aktuelle Informationsverarbeitung beeinflußt. Die Reizverarbeitung erfolgt also in Abhängigkeit vom Gedächtnis und man kann daher von einer „aktiven“ bzw. selektiven Auffassung sprechen.
Ein großer Teil der Informationen die wir aufnehmen ist von „nonverbaler“ Natur, ein anderer Teil ist von „verbaler“ Natur (Sprache, Schrift, Zeichen). Dabei gelangen wir durch diese Informationen teils zu Begriffen teils zu Bildern überhaupt zu diversen Assoziationen. Selbstverständlich löst die aufgefasste Information auch Gefühlsreaktionen bzw. Gefühle aus, die den ganzen Vorgang der Informationsverarbeitung „untermalt“ und in dieser Hinsicht beeinflusst.
Diese Vorgänge kann man, soweit damit die Informationsverarbeitung bei höheren Lebewesen gemeint ist, als funktionale Vorgänge im Nervensystem bezeichnen.
Wenn man von menschlicher Auffassung spricht, so kann man sagen, dass wir einen Teil dessen, was wir auffassen, bewusst erleben, zum andern Teil fassen wir Reize und Informationen auf, ohne dass diese uns bewusst werden.
Viele Reize und Informationen lösen in uns Assoziationen aus, bzw. führen diese Reize und Informationen zu bewussten und unbewussten Denkprozessen und zu körperlichen, zu psychischen bzw. auch zu psychosomatischen Reaktionen.
Ausgehend von dieser Tatsache kann man einsehen, dass ein und die selbe Information bei verschiedenen Personen unterschiedliche Assoziationen und Reaktionen auslöst. So gesehen ist es auch natürlich, dass ein und dieselbe Information bei verschiedenen Personen, infolge der unterschiedlichen Vorerfahrungen zu unterschiedlichem Verstehen führt.
Die Auffassung führt also zu individuellem Verstehen und individuellem Reagieren.
Im Rahmen der Diagnostik in der Medizin ist dies in einem Teilbereich und der Psychiatrie generell von Relevanz weil hier das Wissen auf physisch nicht überprüfbaren Ideen – nämlich auf bloßen Ideen im Sinne von Immanuel Kant – und daher je nach Verständnis zu unterschiedlichem Wissen führt, insbesondere wenn das klinische Bild bzw. die klinische Erscheinung nicht typisch ist.
Damit wird deutlich, warum es beim Diagnostizieren dort wo die Diagnose bzw. die Erkenntnis nicht physisch überprüft werden kann, es leicht dazu kommt, dass Untersucher zu unterschiedlichen Auffassungen bzw. Ergebnissen gelangen, und sie daher im diagnostischen Urteil nicht übereinstimmen.
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(letzte Änderung 07.03.2023; abgelegt unter: denken, medizinische Diagnostik, Diagnostik, Gedächtnis, Heilkunde, Medizin, Philosophie, Psychiatrie
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