Gedächtnisspur

Eine Gedächtnisspur ist eine Spur, die zu einem bestimmten Gedächtnisinhalt führt.

Dies ist also der Weg durch den man durch die passende Assoziation zu einem bestimmten Inhalt im Gedächtnis gelangt.

Neuro-biologisch betrachtet kann man sagen, dass dies das neuronale Muster ist, das zu diesen Inhalt aus dem Gedächtnis reaktiviert und dadurch im Bewusstsein ein gewisses Ergebnis erzeugt.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man sagen, dass dieses neuronale Muster eine gewisse Erinnerung ins Bewusstsein befördert oder dass dieses neuronale Muster eine unbewusste Aktion in Gang setzt, weil dies früher so konditioniert worden ist.

In diesem Sinn können Gedächtnisspuren bewusste und unbewusste Aktionen in Gang setzen.

Das heißt es kann etwas dadurch insBewusstsein gebracht werden, oder die Gedächtnisspur löst eine Aktion aus, die aus dem Unbewussten wirkt.

Psychologisch betrachtet können auf diese Art und Weise alte Erinnerungen/Gedächtnisinhalte assoziiert/memoriert werden.

Neuro-biologisch betrachtet kann man auch sagen, dass durch eine Gedächtnisspur den Übergang in ein anderes neuronales Muster ermöglicht, was auf der Ebene des Bewusstseins mit einem anderen Bewusstseinsinhalt korrespondiert.

Und man kann leicht einsehen, dass dies im Nervensystem des Lebewesens ein individueller Vorgang ist der sich im Lauf des Lebens entwickelt hat.

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Die Gedächtnisspuren verknüpfen die Inhalte des Gedächtnisses miteinander:

Die verschiedenen Gedächtnisspuren verknüpfen die Inhalte des Gedächtnisses miteinander und kann man daher sagen, dass das Merken und das Erinnern auf diese Art und Weise zusammenhängen.

Beziehungsweise kann man durch die verschiedenen Gedächtnisspuren die Inhalte aus dem Gedächtnis auf dieser Grundlage wieder zusammenführen und sich dadurch z. B. an früher Erlebtes erinnern oder man kann dadurch auch Neues erstmalig erkennen bzw. schaffen, etwa weil dadurch eine neue Möglichkeit erkannt wird.

In einem derartigen Fall kann man sagen, dass die Gedächtnisspur einen kreativen Akt geführt hat, weil sie diese neue Verbindung hergestellt hat.

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Gedächtnisspuren verblassen im Lauf der Zeit:

Gedächtnisspuren verblassen im Lauf der Zeit, falls sie nicht wieder begangen/durchlaufen werden.

Das Nicht-Durchlaufen der Gedächtnisspur bewirkt also das Vergessen.

Bildlich gesprochen wächst Gras darüber und verschwindet der Weg/der Trampelpfad/die Gedächnisspur.

Weil die Sache jedoch früher gewusst worden ist, kann sie schnell wieder aufgefrischt/reaktiviert werden.

Ausgehend von der vagen Erinnerung wird diese schnell wieder verdeutlicht – und dadurch aufgefrischt.

Auf der Ebene des Nervensystems wie die entsprechende neuronale Aktivität wieder reaktiviert bzw. wird den entsprechende neuronale Funktion wieder aufgefrischt. Das heißt aus der  vagen Erinnerung wird eine deutliche bzw. aus einem unklarer Gedächtnisinhalt ein klarer/aufgefrischter.

So hängen das Merken, das Erinnern und das Vergessen zusammen.

Dieser Vergleich von dem was tatsächlich gewesen ist, oder von dem was die Person wirklich erlebt hat und davon im Gedächtnis zurückgeblieben ist – mit einer „Spur“ zu vergleichen ist treffend, weil bekanntlich eine Spur im Gelände – etwa ein Fußabdruck – je nach Untergrund und Entwicklung der Umstände einer Veränderung unterliegt.

So ähnlich scheint es auch mit den neuronalen Muster zu sein, die ursprünglich im Rahmen des primären Erlebnisses einen Eindruck und damit eine vorerst deutliche Prägung im Nervensystem hinterlassen haben, dann aber im Lauf der Zeit – falls sie nicht wieder aufgerufen worden sind – verblasst sind.

Man kann also sagen, dass die einzelne Gedächtnisspur eine dynamische Einheit ist, die einer zeitlichen Entwicklung unterliegt.

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(letzte Änderung 26.09.2023, angelegt unter: Definition, Gedächtnis, Gedächtnistheorie, Psyche)

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