Hirnorganische Störung

Eine hirnorganische Störung ist eine Störung bei der das Gehirn als Organ in seiner Funktion beeinträchtigt ist.

Die hirnorganische Störung führt also zu einer Störung der neuronalen Funktion die sich durch das klinische Erscheinungsbild manifestiert.

Es ist eine hirnorganische Störung also eine gesundheitliche Störung bei der die Funktion des zentralen Nervensystems gestört ist und sich dies primär entweder in einer psychischen Störung, oder in einer neurologischen Störung oder in einer kombinierten Störung, jeweils eventuell auch mit sonstigen Symptomen und Phänomenen manifestiert.

Als Folge der hirnorganischen Störung tritt also primär entweder eine Störung der psychischen Funktion, oder primär eine Störung der neurologischen Funktion, oder eine kombinierte Störung auf.

Man kann auch sagen, dass als Folge einer hirnorganischen Störung eine Verminderung der Hirnleistung in Erscheinung tritt und sich dies durch die klinische Erscheinung manifestiert.

In der Psychiatrie wird eine hirnorganische Störung in vielen Fällen durch die psychiatrische Diagnoseorganisches Psychosyndrom (OPS) respektive durch ein hirnorganischen Psychosyndrom erfasst. Man verwendet in der Psychiatrie dabei auch den Begriff Hirnorganizität falls man zum Ausdruck bringen will, dass die psychische Störung primär durch die organisch bedingte Störung verursacht ist.

Hingegen führt die hirnorganische Störung in gewissen Fällen primär zu einer neurologische Störung, die in der Neurologie durch eine neurologische Diagnose erfasst wird, dabei ist allerdings nicht selten auch die Funktion der Psyche mehr oder weniger stark beeinträchtigt.

Es kommt bei der hirnorganischen Störung also zum Auftreten eines psychischen Symptomenkomplexes und in mehr oder weniger starker Ausprägung auch zum Auftreten eines neurologischen Symptomenkomplexes und fallweise auch zu sonstigen Symptomen und Phänomenen.

Damit ist bei einer hirnorganischen Störung einerseits also die Psyche betroffen und nicht selten auch die körperliche Funktion, insbesondere die neurologische Funktion die sich in der Form der neurologischen Symptome und neurologischen Phänomene bzw. durch den neurologischen Symptomenkomplex manifestiert.

Dabei wird der Begriff hirnorganische Störung vorwiegend in der Neurologie somit in der neurologischen Diagnostik – also in einem Teilbereich der Medizin bzw. der medizinischen Diagnostik verwendet, weil hier die Störung der körperlichen Funktion im Vordergrund steht und es wird in einem derartigen Fall die gesundheitliche Störung durch eine neurologische Diagnose erfasst.

Falls die Zeichen der Störung der Psyche also die psychopathologischen Phänomene im Vordergrund stehen wird in aller Regel jedoch eine psychiatrische Diagnose gestellt auch wenn körperliche Auffälligkeiten vorhanden sind (Beispiel: die bizarre Motorik beim einem Residualzustand nach Schizophrenie).

Es manifestiert sich die hirnorganische Störung also praktisch immer in einem mehr oder weniger stark ausgeprägten psychischen Symptomenkomplex oder in einem mehr oder weniger stark ausgeprägten neurologischen Symptomenkomplex, fallweise auch in einer Störung die durch sonst eine Diagnose erfasst wird.

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(letzte Änderung 20.03.2020, abgelegt unter: Definition, Diagnostik, Forensische Psychiatrie, Gutachten, Krankheit / gesundheitliche Störung, Medizin, Nervensystem, Neurologie, OPS, Psyche, Psychiatrie)

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