relativ ist was verhältnismäßig ist.
Etwas kann z. B. relativ gültig sein. Zum Beispiel kann Wissen in Bezug den Sachverhalt relativ gültig sein.
Dies bedeutet dass dieses Wissen mehr oder weniger gültig ist.
Man kann deswegen sagen was relativ gültig ist, ist verhältnismäßig gültig.
Manches ist nur relativ gültig, anderes ist absolut gültig.
Relatives Wissen ist deswegen nur beschränkt gültig bzw. handelt sich dabei um beschränktes Wissen.
Relatives Wissen ist immer nur mehr oder weniger gültig.
Eine Idee ist vorerst immer nur relativ gültig, deswegen sollte man sie nur relativistisch verwenden (vgl. mit Kant Zitat 3a und Kant Zitat 4).
Nur falls das Wissen und damit die Erkenntnis durch Fakten überprüft werden kann, ist es objektiv und damit allgemein gültig. In jedem anderen Fall ist es relativ gültig und solltem man derartiges Wissen nur relativistisch verwenden.
Eine Erkenntnis ist objektiv gültig, falls das Wissen auf der Übereinstimmung mit dem Objekt beruht (vgl. mit Kant Zitat 9), in jedem anderen Fall ist es nur relativ gültig, weil es auf einer Idee beruht.
Relatives Wissen und objektives Wissen in verschiedenen Bereichen:
In der Medizin sind viele Erkenntnisse nur relativ gültig manche jedoch objektiv gültig.
In der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) sind praktisch alle Erkenntnisse nur relativ gültig, weil sie nur in Bezug auf die angewandte Idee erlangt werden können.
In diesem Bereich des Wissens ist eine Vorstellung nur relativ im Verhältnis zu einer anderen gültig.
Wir gewinnen relatives Wissen durch den Bezug auf eine Idee. Wir gewinnen eine solche Erkenntnis durch den Vergleich der Ideen durch die Dialektik.
Oder wir gewinnen die Erkenntnis durch den Vergleich mit einem Ideal. Das Ideal trifft daher auf den konkreten Fall mehr oder weniger zu – in diesem Sinne erlangen wir relatives Wissen.
Man kann auch sagen: man gewinnt das Wissen in Bezug auf einen Typus der ein definiertes Ideal ist (vgl. mit Jaspers Zitat).
Man sollte sich also der Beschränktheit dieses Wissens bewusst sein. Daher sollte man solches Wissen in der Schwebe halten – wie dies Karl Jaspers in Bezug auf psychologisches (psychiatrisches) Wissen geschrieben hat (vgl. mit Jaspers Zitat 2).
Nur wenn man sich der Beschränktheit des Wissens bewusst ist, dann wird man das Wissen entsprechend kritisch und damit angemessen verwenden. Verkennt man den Sachverhalt und glaubt man absolut zu wissen, so verstrickt man sich in Widersprüche (Antinomien) (vgl. mit Jaspers Zitat und Kant Zitat 3).
Nur wenn man sich der Beschränktheit des Wissens bewusst ist, wird man die Begriffe entsprechend flexibel und relativistisch verwenden. Man wird in einem Fall einen Begriff wenn der Sachverhalt typisch ist gut begründet verwenden, in einem anderen Fall ist die Begründung nur fraglich möglich und wird man daher z.B. bei veränderter Situation unter Umständen den Begriff nicht mehr verwenden. Man wird jedenfalls die Aussage relativieren.
Man wird also die Begriffe in der Psychiatrie (Psychologie, Psychotherapie) entsprechend in der Schwebe halten (vgl. mit Jaspers Zitat 2) und relativistisch verwenden. (vgl. mit Kant Zitat 4)
Solches Wissen um die Dinge in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) kann man als aufgeklärtesWissen bzw. als kritisches Wissen bezeichnen (vgl. mit Kant Zitat 11 zur Frage: Was ist Aufklärung?). Und eine Person die in diesem Sinn kritisch ist kann als eine im Sinn der Aufklärung als aufgeklärte Person bezeichnet werden.
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(letzte Änderung 06.11.2022, abgelegt unter: philosophische Begriffe, Relativität, Diagnostik, Definition)
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