Orientierungsstörung

Eine Orientierungsstörung ist eine Störung in der Orientierung. In der Psychiatrie ist eine Orientierungsstörung ein  psychopathologisches Phänomen. Es ist eine Orientierungsstörung in der Psychiatrie also ein krankheitswertiges psychisches Phänomen, wie es bei einer psychischen Störung oder bei einer geistigen Behinderung vorkommt. Eine Orientierungsstörung wird infolge der psychischen Anomalie (vgl. mit Griesinger Zitat) somit psychopathologisch und damit auf der Grundlage der Psychopathologie erkannt. Es handelt sich bei einer Orientierungsstörung also …

Kurt Schneider Zitat 2

“ … Wir stehen bei unseren Erwägungen auf dem Boden eines empirischen Dualismus. Zu einer metaphysischen Auslegung des Leib-Seele-Verhältnisses ist damit nicht Stellung genommen. Auch wenn man metaphysisch nicht Dualist ist, wird man z. B. bei der Paralyse sich so ausdrücken müssen, daß hier eine bestimmte Veränderung des Gehirns eine Demenz „verursacht“ hat – zum mindesten, daß der Gehirnveränderung die …

Kurt Schneider Zitat 1

„Klinische Systematik und Krankheitsbegriff I. Man kann in die klinische Psychopathologie keinerlei Einsicht haben, wenn man sich nicht zwei Dinge klar gemacht hat: 1. Es gibt seelisch Abnormes einerseits als abnorme Spielart seelischen Wesens und andererseits als Folge von Krankheiten (und Mißbildungen). 2. In dieser zweiten Gruppe sind die üblichen diagnostischen Begriffe und Benennungen teils somatologisch, teils psycho(patho)logisch. Die Diagnostik …

psychiatrische Sachverständigenbeweis

Der psychiatrische Sachverständigenbeweis ist ein Sachverständigenbeweis bei dem durch dieses Beweismittel eine Rechtsfrage in Bezug auf eine psychische Störung entschieden wird. Aus psychiatrischer Sicht betrachtet beruht der psychiatrische Sachverständigenbeweis auf dem psychischen Befund bzw. aus dem psychiatrischen Befund. Es repräsentiert der psychiatrische Sachverständigenbeweis also die fachliche Sichtweise eines psychiatrischen Sachverständigen der eine gewisse psychische Auffälligkeit durch seinen psychischen Befund und …

psychopathologisches Denken

Das psychopathologische Denken ist das Denken wie es bezüglich der psychopathologischen Phänomene, von in der Psychiatrie tätigen Ärzten, im Hinblick auf die psychischen Störungen erkannt und entwickelt worden ist. Man kann auch sagen, dass das psychopathologische Denken das Denken in der Psychiatrie ist, wie es auf Grundlage der Phänomenologie, durch die Psychopathologie zum systematischen Erkennen der krankheitswertigen Erscheinungen der Psyche …

Indifferentismus

Der Indifferentismus ist das Nichtunterscheiden von unterschiedlichen Einheiten. So gibt es etwa den Indifferentismus der nicht: zwischen einem Ding und einem Phänomen  oder nicht zwischen einem Objekt und einer Idee oder nicht zwischen einer faktischen Einheit und einer systematischen Einheit unterscheidet (vgl. mit Kant Zitat 7). (lat. indifferens = gleich gültig) Der Indifferentismus hat das Nichtbeachten und das nicht Nichtberücksichtigen des …

Anschein

Der Anschein erweckt den Eindruck, dass das präsentierte Wissen gewiss ist. Dabei ist dies aber zur gegebenen Zeit nicht zutreffend, falls es sich dabei um ein Wissen das nur subjektiv gewiss ist. Mit anderen Worten: falls es sich dabei um Wissen handelt das nicht nicht allgemein gültig überprüft werden kann. Deswegen kann man auch sagen, dass das Wissen das auf einem Anschein …

Grenzfall

Ein Grenzfall ist ein Fall, der an einer Grenze oder auf einer Grenze gelegen ist. Es ist ein Grenzfall entweder an / oder auf einer physischen Grenze gelegen, oder es ist ein Grenzfall an / oder auf einer meta-physischen Grenze gelegen. Demgemäß wird im erst genannten Fall der Grenzfall auf der „Ebene der Objekte“ zu entscheiden sein, oder es wird der …

Warum hat eine psychologische Testung (psychologischer Test) bei einem psychiatrischen Gutachten nur den Stellenwert eines möglichen Zusatzbefundes?

Eine psychologische Testung (Psychotestung) respektive ein psychologischer Test hat bei einem psychiatrischen Gutachten nur den Stellenwert eines möglichen Zusatzbefundes bzw. den Stellenwert eines nur mehr oder weniger brauchbaren Zusatzbefundes, weil man psychische Befunde nicht unbedingt miteinander vergleichen kann. Die beiden psychischen Befunde, nämlich der psychische Befund, wie ihn der psychiatrische Gutachter im Rahmen der klinisch gutachterlichen Untersuchung erhebt und der klinisch psychologische Befund, wie …

gutachterliche Idee

Die gutachterliche Idee ist die Idee, die der Sachverständige bei der Erstattung seines Gutachtens über den Sachverhalt entwickelt hat. Dabei zeichnet sich eine treffende gutachterliche Idee dadurch aus, dass aus ihr rational nachvollziehbar die Antworten auf die an ihn gestellten Fragen abgeleitet werden können. Es ist die gutachterliche Idee also eine zutreffende fachliche Idee, aus der der Sachverständige seine fachliche Sichtweise bzw. …