Die Nervenheilkunde ist der Teilbereich der Heilkunde der mit den Störungen des Nervensystems befasst ist, die sich als neurologische Störungen und als psychischen Störungen manifestieren.
In jüngerer Zeit ist die Nervenheilkunde allerdings in die Fachbereiche Neurologie und Psychiatrie gegliedert worden und werden demgemäß die neurologischen Störungen in der Neurologie nach einem System geordnet diagnostiziert, klassifiziert und in der Neurologie als Wissenschaft systematisch studiert. Hingegen werden die psychischen Störungen in der Psychiatrie als Wissenschaft systematisch diagnostiziert, klassifiziert und systematisch studiert.
Demgemäß wurden früher in der Nervenheilkunde die nervlichen Störungen des Körpers und der Psyche – den damaligen Möglichkeiten gemäß systematisch – untersucht und therapiert, wie sie als Folge der Störungen des Nervensystems aufgetreten sind.
Daher kann man auch sagen, dass der Begriff Nervenheilkunde mit den gesundheitlichen Störungen des Menschen befasst ist, die teils den Körper und teils die Psyche (bzw. den Geist) der Person betreffen.
Demgemäß ist die Nervenheilkunde unter anderem einerseits mit der körperlichen und andererseits der geistigen Leistungsfähigkeit der Person befasst, insofern diese als Folge einer Beeinträchtigung bzw. als Folge einer Störung der Funktion des Nervensystems auftritt.
Wegen der Akkumulation an Wissen und der Entwicklung von diversen Methoden um diese gesundheitlichen Störungen betreffend das Nervensystem systematisch zu untersuchen bzw. zu diagnostizieren und klassifizieren und infolge in der Praxis zu therapieren kam es im Laufe der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts dazu dass die Nervenheilkunde in die Bereiche Neurologie und Psychiatrie gegliedert wurde.
Und es werden demgemäß in der Neurologie die neurologischen Störungen des Körpers nach einem System geordnet diagnostiziert, klassifiziert, therapiert und als Wissenschaft systematisch studiert.
Und ebenso werden die Störungen der Psyche und damit auch die des Geistes in der Psychiatrie nach einem System geordnet diagnostiziert, klassifiziert, therapiert und in der psychiatrischen Wissenschaft systematisch studiert.
Es kam durch diese Entwicklung bedingt also zur Spezialisierung aus der in weiterer Folge auch noch weitere Spezialdisziplinen und Wissenschaften: etwa die Neuroanatomie, Neurohistologie, Neurophysiologie, Neuropathologie, Neurohistopathologie, Neuroimmunologie etc. überhaupt die Neurowissenschaften hervorgingen.
Die Psychiatrie entwickelte sich als empirische Wissenschaft aufgrund der Psychopathologie bzw. Phänomenologie und es entstanden auch hier Spezialbereiche etwa die Suchttherapie, die Forensische Psychiatrie als Bindeglied zur Rechtsprechung, die Kinder und Jugendpsychiatrie und in weiterer Folge auch diverse Methoden der Psychotherapie usf.
Daneben sind in gewisser Hinsicht auch die Neurochirurgie und diverse Bereiche der Radiologie wesentliche Randbereiche der Nervenheilkunde insofern deren Methoden für die Diagnostik wesentlich sind.
Die Nervenheilkunde bildet also gleichsam den Stamm aus dem diverse Neurowissenschaften unter anderem diverse bildgebende Methoden der Radiologie (Computertomographie (CCT), Magnetresonanztomographie (MRT), funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), PET und andere) hervorgegangen sind, insofern diese mit den biologischen Grundlagen des Nervensystems im Sinne der Pathologie, Physiologie, Pathophysiologie befasst sind.
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(letzte Änderung 27.10.2024, abgelegt unter: Begriff, Diagnostik, Medizin, Nervensystem, Neurologie, Psyche, Psychiatrie, psychische Störung, Psychotherapie)
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