Kraepelin Zitat 1: Hoffnung auf Entdeckung der Ursache

Emil Kraepelin (1856 – 1926) schreibt: „Ich muss es nach den vorliegenden Ergebnissen für sicher halten, dass sich zum mindesten bei denjenigen Formen des Irreseins, die zu einer dauernden psychischen Schwäche führen, schon in absehbarer Zeit bestimmte anatomische Veränderungen in der Hirnrinde werden auffinden lassen. Die Untersuchung des chronischen Alkoholismus einerseits, des Myxödems, des Cretinismus, der Dementia praecox andererseits erscheint …

Psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 3. Teil

In der Medizin kann man einen Teil der medizinischen Diagnosen objektiv gültig und damit unzweifelhaft gewiss bestimmen. In der Psychiatrie kann man die psychiatrischen Diagnosen in manchen Fällen zwar allgemein anerkannt erklären (z.B. wenn eine körperliche Ursache gefunden wird, die die psychische Störung erklärt). Im Zweifelsfall kann man jedoch nicht objektiv gültig entscheiden, ob die in Betracht stehende psychiatrische Diagnose …

Psychiatrie eine empirische Wissenschaft

Die Psychiatrie ist, so wie die Medizin eine empirische Wissenschaft. Im Gegensatz zur Medizin erkennt man in der Psychiatrie die gesundheitlichen Störungen der Psyche, die man als psychische Störungen bezeichnet –  jedoch nicht durch körperliche Befunde, sondern durch psychische Befunde. Bekanntlich werden in der Psychiatrie die psychischen Störungen durch die psychischen Symptome und  die krankheitswertigen psychischen Phänomene erkannt. Man spricht hier oftmals von den psychopathologischen Phänomenen, …

psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 2. Teil

Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen auf psychische Phänomene. Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen also auf Erscheinungen, die im Bewusstsein der erkennenden Person erscheinen, wenn diese ein gewisses klinisches Erscheinungsbild auffasst. Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet gründet sich das psychiatrische Wissen – und damit auch das Wissen der psychiatrischen Wissenschaft – auf Ideen, die im Bewusstsein der erkennenden Person in …

psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 1. Teil

Die psychiatrische Wissenschaft erforscht die psychischen Störungen. Man findet, dass die Erkenntnisse der psychiatrischen Wissenschaft sich auf psychische Phänomene gründen. Das heißt die psychiatrische Wissenschaft gründet ihre Erkenntnisse auf psychische Erscheinungen, die im Bewusstsein der erkennenden Person in der Form der Begriffe erscheint. Vergleicht man die Erkenntnisbasis der Psychiatrie mit der Erkenntnisbasis der körperlichen Medizin – soweit diese ihre Erkenntnisse auf der Grundlage von …

Kritik an der Psychiatrie

Die Kritik an der Psychiatrie ist zum Teil berechtigt  und zum anderen Teil nicht berechtigt. Nicht berechtigt ist die Kritik an der Psychiatrie, wenn von Teilen der Antipsychiatrie (-> Wikibeitrag) behauptet wird, dass die Psychiatrie den Menschen mehr schadet als sie ihnen nützt. Wer könnte berechtigt behaupten, dass es den Menschen mit psychischen Störungen im Mittelalter, oder in der Zeit vor …

Die psychiatrische Wissenschaft kann kein objektives Wissen hervorbringen

Die psychiatrische Wissenschaft kann kein objektives Wissen hervorbringen. Man täuscht sich wenn man glaubt, dass die psychiatrische Wissenschaft objektives Wissen hervorbringen kann. Die psychiatrische Wissenschaft nimmt von Erscheinungen, nämlich von psychischen Erscheinungen, also von psychischen Phänomenen ihren Ausgang. Daher kann sie kein objektives Wissen erlangen. Etwas was auf psychischen Erscheinungen aufgebaut ist kann nicht objektiv gewusst werden – solches Wissen kann nicht …

Schizophrenie – Folge einer Funktionsstörung im Gehirn

Man kann die psychische Störung, die man als Schizophrenie bezeichnet als Folge einer neuronalen Funktionsstörung im Gehirn verstehen. Auf der Grundlage einer biologischen Theorie kann man sich nämlich vorstellen, dass im Gehirn und daher im zentralen Nervensystems eine neuronale Funktionsstörung auftritt, die das klinische Erscheinungsbild der Schizophrenie hervorruft. Als Arzt kann sich also vorstellen, dass bei dieser Form von psychischer Störung die neuronale Funktion …

Psychiatrie ohne Philosophie – ist das möglich?

Die Psychiatrie der Gegenwart versteht sich vielfach als Psychiatrie, die nicht mehr auf die Philosophie angewiesen ist. Die Psychiatrie der Gegenwart und damit die psychiatrische Wissenschaft, insbesondere die biologische Psychiatrie möchte frei sein von jeglicher Ideologie, sie möchte so sein wie die Medizin, die ihre Erkenntnisse in weiten Bereichen auf eine biologische Basis gründet und ihre Diagnosen daher in vielen …

psychiatrische Diagnose – medizinische Diagnose – der Unterschied

Eine psychiatrische Diagnose ist etwas ganz anderes als eine objektiv bestimmbare medizinische Diagnose. Eine psychiatrische Diagnose gründet sich auf eine Idee. Im Gegensatz dazu gründet sich eine objektiv bestimmbare medizinische Diagnose auf ein Objekt bzw. auf Fakten (vgl. mit Kant Zitat 7). Daher ist eine psychiatrische Diagnose nur subjektiv gültig, wohingegen eine auf Fakten begründete medizinische Diagnose objektiv gültig und damit allgemein gültig ist (vgl. …