Die medizinische Wissenschaft ist bestrebt das Wissen durch Forschung zu erweitern damit dieses im Einzelfall genützt werden kann.
Es liegt auf der Hand, dass medizinische Sachverhalte, die objektiv bestimmt werden können, wissenschaftlich besser erforscht werden können, als solche die nur subjektiv bestimmbar sind.
Immanuel Kant hat aufgezeigt, warum manche Erkenntnisse objektiv gewiss sind und andere nicht objektiv gewiss sind auch wenn sie dem Erkennenden subjektiv gewiss erscheinen (vgl. mit Kant Zitat 9).
Die Grundlage des Wissens bewirkt, dass in der medizinischen Praxis, je nach Sachverhalt, mit größerer oder weniger großer Wahrscheinlichkeit z.B. Vorhersagen in Bezug auf des Eintreten eines zukünftigen Ereignissen in einem konkreten medizinischen Fall gemacht werden können. Genau genommen kann man, in den Fällen, in denen die Erkenntnis sich auf „bloße Ideen“ gründet, gar nicht von Wahrscheinlichkeit sprechen, sondern wäre es in einem solchen Fall treffender von einer „Scheinbarkeit“ im Vergleich zu einer anderen Scheinbarkeit (vgl. mit Kant Zitat 9b) zu sprechen – was allerdings im Sprachgebrauch nicht üblich ist.
Es ist also so, dass eine gewisse Abfolge von Ereignissen mit größerer oder weniger großer Regelmäßigkeit (Wahrscheinlichkeit) – je nach Sachverhalt verschieden – erwartet werden kann bzw. in gewissen Fällen gar nicht mehr mit einer Regelmäßigkeit im Sinn einer Regel gerechnet werden kann.
Daher können die Ergebnisse der Studien in der medizinischen Wissenschaft, die sich auf objektiv festgestellte medizinische Diagnosen gründen berechtigt mit größerer Autorität vertreten werden, als die Ergebnisse von Studien, die sich auf medizinische Diagnosen gründen, die nicht objektiv feststellbar waren. Dies ist auch der Grund warum die zuvor genannten Studien mehr Anerkennung genießen und mehr Berücksichtigung in der Anwendung in der medizinischen Praxis finden als die letzteren.
Von manchen wissenschaftlichen medizinischen Studien kann man – im Sinne von Immanuel Kant – sagen, dass sie lediglich eine Art von wissenschaftlicher Überredung (vgl. mit Kant Zitat 9) darstellen. Daher finden diese Studien lediglich innerhalb den entsprechenden „Schulen“ und beim Publikum dem eine gleiche Sichtweise zu eigen ist, Anerkennung, wogegen ein kritischer Betrachter die Sache entsprechend relativiert und nicht so „Eins zu Eins“ für „bare Münze“ nimmt. In derartigen Fällen beruht das Wissen in der Regel auf subjektiver Evidenz.
Genau genommen trifft dies natürlich auf alle medizinischen „Schulen“ zu, also auch auf die sogenannte „Schulmedizin„, weil auch hier manches mehr auf der Basis von Glauben (subjektivem Fürwahrhalten vgl. mit Kant Zitat 9) als auf der Basis von Wissen und gesicherter Erkenntnis beruht. Im Großen und Ganzen kann jedoch die „Schulmedizin“ mehr als die anderen medizinischen „Schulen“ für sich im in Anspruch nehmen, weil ihre Erkenntnisse auf objektiver Evidenz beruhen.
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( letzte Änderung 23.10.2016, abgelegt unter Medizinische Diagnostik, Medizin, Wissenschaft)
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