“Der Verstand mag ein Vermögen der Einheit der Erscheinungen vermittelst der Regeln sein, so ist die Vernunft das Vermögen der Einheit der Verstandesregeln unter Prinzipien. Sie geht also niemals zuerst auf Erfahrung, oder auf irgend einen Gegenstand, sondern auf den Verstand, um den mannigfaltigen Erkenntnissen desselben Einheit a priori durch Begriffe zu geben, welche Vernunfteinheit heißen mag, und von ganz anderer Art ist, als sie vom Verstande geleistet werden kann. Dies ist der allgemeine Begriff von dem Vernunftvermögen, so weit er, bei gänzlichem Mangel an Beispielen (als die erst in der Folge gegeben werden sollen), hat begrifflich gemacht werden können.” (Ende des Zitats)
Zitat aus Band III, Gesammelte Werke, Immanuel Kant: “Kritik der reinen Vernunft”, Transzendentale Dialektik, Von der Vernunft überhaupt, Seite 314, Suhrkamp Taschenbuchausgabe, herausgegeben von Wilhelm Weischedel, 1. Auflage 1974, ISBN 3-538-27653-7
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Wenn Sie, im von Google digitalisierten Werk in sechs Bänden von Immanuel Kant, Wilhelm Weischedel nachsehen wollen, um dort das Zitat im Zusammenhang mit dem Text zu sehen, so finden Sie dieses dort auf der Seite 314 – über diesen Link.
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(letzte Änderung 17.10.2020, abgelegt unter: Definition, denken, medical diagnostics/psychiatric diagnostics, Philosophie, Prinzip, Vernunft, Verstehen)
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„The understanding may be a faculty for the production of unity of phenomena by virtue of rules; the reason is a faculty for the production of unity of rules (of the understanding) under principles. Reason, therefore, never applies directly to experience, or to any sensuous object; its object is, on the contrary, the understanding, to the manifold cognition of which it gives a unity à priori by means of conceptions – a unity which may be called rational unity, and which is of a nature very different from that of the unity produced by the understanding. The above is the general conception of the faculty of reason, in so far as it has been possible to make it comprehensible in the absence of examples. These will be given in the sequel.“
Immanuel Kant, Critique of Pure Reason, Dover Philosophical Classics, 2003, unabridged republication of J. M. D. Meiklejohn`s translation as published in 1900 by the Colonial Press, London and New York, page 191-192.
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