“In allen Subsumptionen eines Gegenstandes unter einen Begriff muß die Vorstellung des ersteren mit der letzteren gleichartig sein, d.i. der Begriff muß dasjenige enthalten, was in dem darunter subsumierenden Gegenstande vorgestellt wird; denn das bedeutet eben der Ausdruck: ein Gegenstand sei unter einem Begriffe enthalten. So hat der empirische Begriff eines Tellers mit dem reinen geometrischen eines Zirkels Gleichartigkeit, indem die Rundung, die in dem ersteren gedacht wird, sich im letzteren anschauen läßt.
Nun sind aber reine Verstandesbegriffe, in Vergleichung mit empirischen (ja überhaupt sinnlichen) Anschauungen, ganz ungleichartig und können niemals in irgend einer Anschauung angetroffen werden. Wie ist nun die Subsumption der letzteren unter die erste, mithin die Anwendung der Kategorie auf Erscheinungen möglich, da doch niemand sagen wird: diese, z.B. die Kausalität, könne auch durch Sinne angeschauet werden und sei in der Erscheinung enthalten? (Seite 187) ……
….. . Diese vermittelnde Vorstellung muß rein (ohne alles Empirische) und doch einerseits intellektuell, andererseits sinnlich sein. Eine solche ist das transzendentale Schema. (Seite 188) ……
….. . Das Schema ist an sich selbst jederzeit nur ein Produkt der Einbildungskraft; (Seite 189) ………
…… . Diese Vorstellung nun von einem allgemeinen Verfahren der Einbildungskraft, einem Begriff sein Bild zu verschaffen, nenne ich das Schema zu diesem Begriffe. (Seite 189) …….
…… . In der Tat liegen unsern sinnlichen Begriffen nicht Bilder der Gegenstände, sondern Schemata zum Grunde. (Seite 189). ….”
…. . Der Begriff vom Hund bedeutet eine Regel, nach welcher meine Einbildungskraft die Gestalt eines vierfüßigen Tieres allgemein verzeichnen kann, ohne auf irgend eine besondere Gestalt, die mir die Erfahrung darbietet, oder auch ein jedes mögliche Bild, was ich in concreto darstellen kann, eingeschränkt zu sein. (Seite 190)
…. . Dagegen ist das Schema eines reinen Verstandesbegriffs etwas, was in gar kein Bild gebracht werden kann, sondern ist nur eine reine Synthesis, gemäß einer Regel der Einheit nach Begriffen überhaupt, die die Kategorie ausdrückt, und ist ein transzendentales Produkt der Einbildungskraft, …….” (Seite 190)
(Ende des Zitats)
Zitat aus Band III, Gesammelte Werke, Immanuel Kant: “Kritik der reinen Vernunft”, Seite 187 – 190, suhrkamp Taschenbuchausgabe, herausgegeben von Wilhelm Weischedel, 1. Auflage 1974, ISBN 3-538-27653-7
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……………………………………………………….„In all subsumptions of an object under a conception, the representation of the object must be homogeneous with the conception; in other words, the conception must contain that which is represented in the object to be subsumed under it. For this is the meaning of the expression, An object is contained under the conception. ….
… But pure conceptions of the understanding, when compared with empirical intuitions, or even with sensuous intuitions in general, are quite heterogenous, and never can be discovered in any intuition. How then is the subsumption of the latter under the former, and consequently the application of the categories to phenomena, possible? – For it is impossible to say, for example, Causality can be intuited through the senses, and is contained in the phenomenon. …
…. This mediating representation must be pure (without any empirical content), and yet must on the one side be intellectual, on the other sensuous. Such a representation is the transcendental schema.
… The Schema is, in itself, always a mere product of the imagination. ….“
Immanuel Kant, Critique of Pure Reason, Dover Philosophical Classics, 2003, unabridged republication of J. M. D. Meiklejohn`s translation as published in 1900 by the Colonial Press, London and New York, page 100-103.
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