Um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Psychotherapie und der Meditation hervorzuheben, sei es erlaubt einzelne Aspekte akzentuiert begrifflich darzustellen – auch wenn dies in absoluter Form natürlich nicht zutrifft.
Selbstverständlich kommen ”meditative Elemente” in vielen psychotherapeutischen Praktiken vor – je nach Methode und Lehre – mehr oder weniger ausgeprägt. Andererseits enthalten meditative Praktiken – je nach Art der meditativen Praxis – mehr oder weniger “psychotherapeutische Elemente”.
Akzentuiert formuliert kann man sagen: Die Psychotherapie erforscht und beeinflusst die Seele von “außen” unter Verwendung von Theorien und Methoden wogegen in der Meditation die Seele von „innen“ erforscht und beeinflusst wird.
In der Psychotherapie sucht der Betroffene nach Verständnis, Erklärungen und Linderung seines Leidens. Er berichtet und stellt eventuell Fragen an den Therapeut dieser gibt eventuell Antworten (Erklärungen / Deutungen) ab. Derjenige, der Psychotherapie in Anspruch nimmt sucht also unter Beihilfe des Therapeuten vermehrtes Verständnis für seine Situation um sodann eine Problemlösung zu finden. Die Psychotherapie kommt also zur Anwendung wenn eine Fragestellung, wenn ein “Problem” besteht.
In der Meditation betrachtet (erforscht) die Person ihre eigenes so „Sein”, ihre Psyche, von “innen”. Der Meditierende sucht für sich (primär) keine Problemlösung, sondern ist die Praxis der “Weg” und das “Ziel”. Der, der Meditation praktiziert “schaut”, was sich im Laufe der Zeit, infolge der meditativen Erfahrung ergibt bzw. erfährt er im Laufe der Zeit wohin ihn der “Weg” führt.
Die Psychotherapie ist im wissenschaftsorientierten Abendland entstanden und methodisch entwickelt worden. Meditation wird überall auf der Welt, seit jeher – besonders aber im beschaulichen Morgenland – praktiziert und ist dort durch Jahrtausende hindurch kultiviert und entwickelt worden.
Übrigens befindet sich JedermannFrau auf dem “Weg” und entwickelt sich JedermannFrau fortwährend – auch wenn man sich dessen gar nicht bewusst ist.
Auch wenn man keine systematische Meditation betreibt und auch wenn man sich nicht in Psychotherapie begibt, hat das, was man erlebt, und das was man tut permanent einen Einfluss auf die persönliche Entwicklung.
Daher kann man berechtigt sagen: Jede Person befindet sich auf ihrem persönlichen Weg. Es macht jedoch einen Unterschied aus, ob Jemand einfach nur “so” vor sich hinlebt, oder ob Jemand mit Achtsamkeit lebt und bewusst eine meditative Praxis betreibt – welcher Form auch immer.
Mit anderen Worten es macht einen Unterschied, ob man über die Dinge “reflektiert” (=philosophiert) und ob man “meditiert” bzw. mit besonderer Achtsamkeit das eigene “Sein” erlebt, oder ob keine solche Kultur betrieben wird.
Es macht also einen Unterschied aus, ob jemand eine Kultur der Achtsamkeit “pflegt”, indem er bewusst auf die Dinge achtet, oder ob er unreflektiert sich treiben und sich wahllos durch die äußeren Reize beeinflussen lässt.
Gleicherweise macht es auch einen Unterschied aus, ob jemand beim Auftreten eines Problems oder einer gesundheitlichen Störung – mit der er selber nicht mehr klar kommt – sich in Therapie / Psychotherapie begibt und sich unter Beihilfe mit gewissen Fragen und Themen beschäftigt, oder ob er dies nicht macht.
Das was der Mensch tut, mit wem er es tut, und auf welche Art und Weise er es tut beeinflusst zweifelsohne seine Entwicklung.
Es gilt also der Spruch: “alles wirkt”.
und besonders wirkt das, was den Menschen “beeindruckt”; das was er versteht und was er nicht versteht – was ihn wiederholt beeindruckt – hat umso mehr Einfluss auf seine Entwicklung.
Alles was wir regelmäßig und wiederholt tun – beeinflusst uns ganz besonders.
(letztes update 10.1.2011)
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