Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist eine Analyse, bei der gleichartige Studien in Bezug auf ihre Ergebnisse verglichen und analysiert werden.

In der Psychiatrie werden bei einer Metaanalyse zu einer gewissen Fragestellung aus den bekannten Studien gewisse Studien ausgesucht und diese in Bezug auf deren Ergebnisse miteinander verglichen.

Der Begriff Metaanlayse ist in der Psychologie bzw. in der psychologischen Wissenschaft eingeführt worden. Weiteres dazu in diesem WikiBeitrag.

Bei einer Metaanalyse in Bezug auf Studien in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) sollte man nachfolgendes beachten, wenn man die Ergebnisse dieser Analyse zur eigenen Entscheidungsfindung berücksichtigt:

1) Bei der Erstellung einer Metaanalyse werden von einer Fachperson gewisse gleichartige Studien ausgewählt und diese in die Metaanalyse aufgenommen, wohingegen andere gleichartige Studien nicht in die Metaanalyse aufgenommen werden. Es fließen damit von dieser Fachperson persönlich festgelegte Kriterien in diese Studie bzw. in diese Metaanalyse ein.

2) In der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) gründet sich eine Metaanalyse grundsätzlich auf Parameter, die nur auf der Ebene der Ideen erfasst werden können. Es handelt bei diesen diagnostischen Einheiten also um systematische Einheiten, die nach den Methoden der Statistik gezählt und verrechnet werden. (Anmerkung: Man erkennt damit wie wichtig in der Psychiatrie und in der psychiatrischen Wissenschaft die Methodenbewusstheit ist.)

Man sollte also in der Psychiatrie (Psychologie) beachten, dass in diesen Studien nicht Fakten gezählt und verrechnet werden, wie dies z.B. in der Medizin in vielen Bereichen der Fall ist, sondern es werden hier Vorstellungen bzw. die Begriffe von Vorstellungen also die Begriffe von Ideen (vgl. mit Kant Zitat 7) gezählt zu denen die erkennenden Personen gelangt ist.

Man sollte also berücksichtigen, dass in der psychiatrischen Wissenschaft generell psychische Erscheinungen (psychische Phänomene) gezählt und nach den Methoden der Statistik verrechnet werden. Die Konsequenz davon ist, dass man damit zu Scheinbarkeiten im Vergleich zu anderen Scheinbarkeiten gelangt und nicht zu einer Annäherung zur Gewissheit, wie dies in der Medizin in dem Teilbereich möglich ist, wo die wissenschaftlichen Studien von objektiven Befunden ausgehen (vgl. mit Kant Zitat 9b).

Mit anderen Worten: man kann in der psychiatrischen Wissenschaft nicht ein Wissen im Sinn der Annäherung zur Gewissheit erlangen – wie dies in der Naturwissenschaft und daher in einem Teilbereich der Medizin möglich ist (vgl. mit Kant Zitat 9b). (Weiteres dazu auf Poster 3: PROBABILITY IN MEDICINE AND IN PSYCHIATRY – IN THE LIGHT OF IMMANUEL KANT`S PHILOSOPHY)

Es wird damit deutlich, dass eine Metaanalyse in der Psychiatrie in mehrfacher Hinsicht nur beschränktes Wissen liefert.

Eine Metaanalyse in der Psychiatrie liefert erstens Wissen, das von der Auswahl einer Person abhängig ist; und weiters dass hier das Wissen grundsätzlich auf der Grundlage von Ideen und zwar auf der Grundlage von bloßen Ideen gewonnen worden ist.

Ein psychisches Phänomen kann nämlich nur auf der Grundlage eines Konzepts erkannt werden. Dies hat zur Folge, dass eine psychiatrische Diagnose grundsätzlich nur auf der Grundlage eines psychiatrischen Konzepts erkannt werden kann und nicht auf der Grundlage von biologischen bzw. körperlichen Fakten. Mit anderen Worten: eine psychiatrische Einheit kann nicht auf der Grundlage von objektiven Befunden festgestellt werden, wie dies in der Medizin vielfach möglich ist. Man kann also in der Psychiatrie in mehrerlei Hinsicht nur beschränktes Wissen erlangen und man sollte diese Beschränktheit im Wissen, wie sie insbesondere in einer Metanalyse enthalten ist berücksichtigen, wenn man die Ergebnisse einer Metaanalyse in der psychiatrischen Praxis bei der Entscheidungsfindung in einem konkreten Fall berücksichtigt.

Eine Fachperson in der Psychiatrie sollte also, wenn sie eine Metaanalyse bei ihrer Entscheidungsfindung in der psychiatrischen Praxis berücksichtigt den beschränkten Erkenntniswert dieser Ergebnisse ebenso kritisch hinterfragen, wie sie auch die Ergebnisse einer psychiatrischen Leitlinie kritisch hinterfragen soll, wenn sie diese in der Praxis berücksichtigt. Nur wenn dies geschieht wird man sagen können, dass dieser Psychiater bzw. diese Psychiaterin eine im Sinn der Aufklärung aufgeklärte Fachperson ist.

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( letzte Änderung 11.3.2017, abgelegt unter psychiatrische Wissenschaft, Wissenschaft, Definition, Diagnostik, Psychiatrie)

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