Kontrollverlust

Der Kontrollverlust ist der Verlust über die Kontrolle.

Bei einer Sucht ist der Kontrollverlust das Unvermögen ein gewisses Verhalten durch den freien Willen zu bestimmen bzw. zu kontrollieren.

Man spricht daher in der in der Psychiatrie (Psychologie), und hier insbesondere in der Suchttherapie vom Phänomen des Kontrollverlusts, wenn die süchtige Person nicht mehr in der Lage ist kontrolliert den Konsum des Mittels – das hier ein Suchtmittel ist – willentlich zu bestimmen (Beispiel: „das war heute mein letztes Glas Wein“ – kann die betroffene Person nicht bestimmen). Es wird die betroffene Person also den Konsum fortsetzen bis sonstige Umstände zum Abbruch des Konsums führen (etwa die Schließung des Lokals, oder kein Geld mehr vorhanden ist um Alkohol zu kaufen, oder es treten massive gesundheitliche Probleme auf, oder die Person fällt betrunken unter den Tisch etc.).

Auch bei Essstörungen kennt man das Phänomen des Kontrollverlusts, insofern die esssüchtige Person mit dem Essen nicht aufhören kann – und dies auf Dauer zu einer massiven Adipositats (morbide Adipositas) mit gravierender gesundheitlicher Störung führt. Ebenso kann auch eine Person, die unter einer massiven Anorexie leidet, oder die unter einer Ess-Brech-Sucht (Bulimie) leidet, ihr Essverhalten nicht mehr willentlich gesteuert angemessen kontrollieren.

Auch bei der Spielsucht und bei sonstigen Süchten gibt es das Phänomen des Kontrollverlusts.

Es ist hier der Kontrollverlust also ein psychisches Phänomen, wie es bei einer psychischen Störung vorkommt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die betroffene Person ihr Verhalten nicht durch den freien Willen  bzw. nicht durch ihre vernünftige Einsicht und durch angemessenes rationales Handeln kontrollieren kann.*

Dies ist der betroffenen Person nicht möglich, weil der innere Drang, wie er sich in ihrer Psyche manifestiert, weiter zu konsumieren – bzw. das Suchtverhalten fortzusetzen – stärker ist als der Wille, dies zu unterlassen – das Ergebnis ist der Kontrollverlust.

Dabei spielt in der eingetreten Situation, im Fall einer substanzgebundenen Sucht, die gegebene Drogenwirkung – oder man kann auch sagen die aktuelle Verfassung infolge des Rausches – eine wesentliche Rolle und es spielt auch die Konditionierung infolge der Suchtentwicklung – wie sie in der Vorzeit (bei den substanzgebundenen Süchten und auch bei den nicht-substanzgebundenen Süchten) eingetreten ist – neben anderen Faktoren eine wesentliche Rolle.

* bezüglich der psychischen Störungen sind hier vor allem die Suchtkrankheiten im engeren Sinn: Alkoholabhängigkeit respektive der Alkoholismus, die Drogensucht im engeren Sinn (Heroin, Kokain, Cannabis etc.) auch die Sucht Nicotin zu konsumieren (Nicotinsucht, Tabaksucht, Tabakabhängigkeit) und andere Süchte (Spielsucht, Internetsucht etc.) gemeint.

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(letzte Änderung 15.11.2022, Definition, Psychiatrie, Psyche, Psychologie, psychische Störung)

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weiter zum Beitrag: Sucht-Suchtentwicklung

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