„Unterschied zwischen dem Geist der Geometrie und dem Geist des Feinsinns.
Die Prinzipien des einen sind handgreiflich, aber abseits alltäglicher Anwendung, deshalb macht es Mühe, sich ihnen zuzuwenden, da die Gewohnheit fehlt; sobald man sich aber ihnen zuwendet, übersieht man die Prinzipien vollständig, und man müßte einen völlig verkehrten Verstand haben, wenn man auf Grund von Prinzipien, die so faßbar sind, daß es fast unmöglich ist, daß sie uns entschlüpfen, falsch schließen sollte.
Die Prinzipien des Feinsinns aber sind im allgemeinen Gebrauch und jedem vor Augen. Man braucht sich weder nach ihnen umzuwenden noch sich Gewalt anzutun, man braucht nur ein gutes Auge, das aber muß gut sein, denn die Prinzipien sind so verstreut, und es gibt ihrer so viele, daß es fast unmöglich ist, keins zu übersehen. Nun, läßt man eins der Prinzipien fort, so führt das zum Irrtum, also muß man einen sehr sicheren Blick haben, um alle Prinzipien zu sehen, und alsdenn den rechten Verstand, um nicht Falsches an Hand bekannter Prinzipien zu folgern. …“
aus: Blaise Pascal, Gedanken, Reclam, Die Wissenschaft vom Menschen, S. 21, 1984, ISBN 3-15.001621-5
vgl. mit Kant Zitat 2
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