Verständnis

Das Verständnis ergibt sich aus dem Zusammenhang.

Dadurch kann man den Sinn erkennen.

Das Verständnis ergibt sich also durch das persönliche Verstehen.

Dabei wird vor allem dass innere Verstehen – das sich selbst verstehen – durch die Selbstreflexion erlangt.

 

Man kann deswegen auch sagen, dass das persönliche Verständnis sich aus dem individuellen Erkennen des Zusammenhangs ergibt, und dass dies zum Beispiel zu einer Theorie führt, durch die man den Sachverhalt bzw. den Zusammenhang sinnvoll verstehen und erklären kann.

Durch das erlangte Verständnis kann man weiteres Wissen über den Zusammenhang erlangen und auf diesem Weg das eigene bzw. das persönliche Verstehen vertiefen.

Oder man kann dadurch auch äußere Zusammenhänge in größerer Tief bzw. in größerem Umfang / Weite verstehen.

Man kann auch sagen:

Das Verständnis ist das Wissen das aus der Erkenntnis resultiert, das eine Person über einen Sachverhalt erlangt hat.

Daher kann man auch sagen: das Verständnis macht eine Aussage über die Art und Weise wie diese Person den Sachverhalt versteht. Somit zeigt das Verständnis die Sichtweise dieser Person. Es offenbart das Verständnis also die Art und Weise, wie die Person denkt und es macht damit das Verständnis eine Aussage über das Denken der Person.

Es ist das Verständnis also die Folge der persönlichen Sichtweise, die bestimmt wie die Dinge und Sachverhalte in der Welt von diesem Individuum gesehen werden.

Das persönliche oder man kann auch sagen das individuelle Verständnis führt zum persönlichen / individuellen Verstehen der Zusammenhänge und der Dinge und es ist dies das Ergebnis des Verstandes und der Vernunft der jeweiligen Person, wenn diese sich um das Wissen bemüht.

Daher kann man auch sagen, dass das Verständnis infolge der vernünftigen Überlegung und Wahrnehmung im Zustand der Besonnenheit entsteht. Und ebenso kann man sagen, dass das zutreffende Verständnis sich aus dem gesunden Hausverstand ergibt.

In der Theorie und in der Praxis ergibt sich in diesem Sinn das Verständnis für eine bestimmte Person aus der jeweiligen Sichtweise.

Über das Verständnis in verschiedenen Bereichen:

In der Medizin entscheidet die Sichtweise und damit das Verständnis des Arztes zum Beispiel ob er eine gewisse Indikation für eine bestimmte therapeutische Maßnahme sieht.

Ebenso wenn der Arzt empfiehlt eine andere Therapie zu unternehmen oder zu unterlassen, eine chirurgische Maßnahme (Operation), oder eine Chemotherapie, eine Bestrahlungstherapie, eine Physiotherapie, eine sonstige Therapie mit Medikamenten oder sonst eine Therapie so ist der Ausgangspunkt dafür die jeweilige Sichtweise bzw. das jeweilige Verständnis.

Auch in der Psychiatrie bestimmt das Verständnis der Fachperson ihre therapeutische Empfehlung. Auch die psychiatrischen Diagnose resultiert weitgehend aus dem Verständnis bzw. der Sichtweise des Psychiaters, insofern der Sachverhalt in der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) unter Umständen „so“ oder auch „anders“ gesehen werden kann, weil man den Zusammenhang hier oftmals unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten kann und nicht nur eine einzige Sichtweise als die einzig richtige bezeichnet werden kann.

Es ist demgemäß das Verständnis für die Psychiatrische Diagnostik und ebenso für die Therapie in der Psychiatrie von Relevanz. So  entscheidet etwa ein Psychiater als Folge seiner Sichtweise und damit als Folge seiner Verstehensweise respektive seines Verständnisses ob etwa primär eine  biologische Therapie, oder primär eine psychologische Therapie sprich eine Psychotherapie oder sonst eine Therapie im konkreten Fall indiziert ist und diese unternommen werden soll, oder ob gleich ab dem Beginn der Behandlung eine kombinierte Therapie mit Psychopharmaka, Gesprächen und anderen Unternehmungen durchzuführen ist.

Das Verständnis ist also sowohl für die Praxis, wie auch für die Wissenschaft in vielen Fällen entscheidend, und es ergibt sich daraus die jeweilige Handlung, die von der jeweiligen Person (Fachperson) subjektiv als richtig und daher als zielführend und somit als zweckmäßig angesehen wird (vgl. mit Kant Zitat 2).

Ebenso wie in der Psychiatrie ist auch in der Psychologie und in der Psychotherapie das persönliche Verständnis in vielen Fällen entscheidend.

Dies gilt insbesondere auch für die Psychotherapie, wo bekanntlich bei einem gegebenen Sachverhalt unter Umständen die eine Methode durch den Psychotherapeuten empfohlen zur Anwendung kommt (Psychoanalyse, Existenzanalyse, Daseinsanalyse, Verhaltenstherapie usf.), weil er in dieser Methode ausgebildet worden ist und daher das entsprechende Verständnis entwickelt hat und geneigt ist Sachverhalte in diesem Zusammenhang aufzufassen zu erklären und zu verstehen.

Man erkennt damit, dass das Verständnis insbesondere in Bezug auf die Psyche und die psychischen Störungen weitgehend vom persönlichen Verständnis der Fachperson abhängig ist, insofern man den Sachverhalt in vielen Fällen unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten, geistig auffassen und verstehen kann.

Auch in der Rechtsprechung kommt es vor, dass ein Richter infolge seines Verständnisses den Sachverhalt „so“ oder auch „anders“ versteht. Dabei ist oftmals die Sichtweise und damit das Verständnis des bestellten Sachverständigen entscheidend. Wenn es etwa um die Frage des Besuchsrechts beim leiblichen Kind geht und der Richter die Sichtweise, auf der Grundlage des vorliegenden psychologischen Gutachtens oder des psychiatrischen Gutachtens vertritt, dass eine bestimmte Vorgehensweise für das Kindeswohl förderlich oder nicht förderlich sei.

Was vorab in Bezug auf das Verständnis am Beispiel der Medizin, Psychiatrie und Rechtsprechung an Beispielen diskutiert worden ist gilt in ähnlicher Weise auch für viele Bereiche des menschlichen Lebens, Erkennens und Handelns.

Erkenntnistheoretische bzw. philosophisch betrachtet erkennt man dass das Verständnis grundsätzlich auf einer Idee beruht.

In gewissen Fällen kann diese Idee auf der Ebene der Objekte überprüft werden und es ist sodann zu erwarten, dass alle Menschen, die mit Besonnenheit an den Sachverhalt herangehen zur selben Sichtweise und damit zum selben Verständnis gelangen. Bei anderen Sachverhalten ist dies nicht zu erwarten, weil das Verständnis auf einer Sichtweise beruht, in die subjektive Voraussetzungen mit einfließen. In einem solchen Fall resultiert das Verständnis aus einem Wahrnehmungsurteil, wohingegen es im zuerst genannten Fall aus einem Erfahrungsurteil im Sinn von Immanuel Kant sich ergibt.

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(letzte  Änderung 08.02.2024, abgelegt unter: Begriff, Definition, Methode, Erkennen, Philosophie, Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie, Sicht, Theorie, Verstehen, Wissen, Wissenschaft)

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