Zur Entstehung der Psychiatrie als Wissenschaft

Die Psychiatrie entstand als Wissenschaft als Ärzte gewisse psychische Auffälligkeiten als Krankheiten der Psyche erkannten und anfingen diese systematisch zu studieren. Philippe Pinel hat den Wahnsinn als psychische Krankheit bzw. als krankheitswertige psychische Störung erkannt und beschrieben (vgl. mit Pinel Zitat 2) Obwohl der Begriff Psychiatrie damals noch gar nicht bekannt war – hat Pinel durch seinen kritischen Beobachtungsgeist, die aphoristische Sprache und die Methode der Classifikation erste …

Aufklärung

Die Aufklärung ist das Streben nach größerer persönlicher Handlungsfreiheit (Emanzipation), die letztlich – unter anderem – auch zur Toleranz geführt hat. Sie ist also das Ergebnis der geistigen Entwicklung, die zum (notwendigen) persönlichen Wissen geführt hat, das sich der Grenzen des eigenen Wissens bewusst ist und die damit – unter anderem – die Bedeutung und den Stellenwert der Toleranz erkannt hat. …

psychopathologischer Befund

Ein psychopathologischer Befund ist ein Befund wie er von einer Fachperson der Psychiatrie (Psychiater/Psychiaterin) bei der Untersuchung der krankheitswertigen psychischen Auffälligkeiten festgestellt wird. Man kann daher auch sagen, dass der psychopathologische Befund auf psychopathologischen Phänomenen beruht. Dabei erhebt die psychiatrische Fachperson den psychopathologischen Befund auf Grundlage ihrer klinischen Erfahrung durch ihr psychopathologisches Denken. Auf dieser Grundlage werden von der Fachperson einzelne …

Psychopathologie

Psychopathologie ist die Wissenschaft und die Lehre von den krankheitswertigen Erscheinungen des Seelenlebens. Dies ist also die Lehre und die Wissenschaft von den krankheitwertigen Phänomenen der Psyche wie sich dies durch die psychopathologischen Phänomene manifestiert. Diesen Sachverhalt hat als Erster der französische Arzt Philippe Pinel erkannt, wenn er schreibt: „Soll uns der auffallende Fortgang, den der Beobachtungsgeist, die aphoristische Sprache, und die Methode der Classification, …

falsifizieren

Falsifizieren heißt prüfen, ob Etwas falsch ist. In der Medizin kann man in vielen Fällen auf der Ebene der Objekte objektiv gültig prüfen, ob eine medizinische Einheit, z.B. eine medizinische Diagnose zutreffend oder nicht zutreffend und damit falsch ist. Man kann also in der Medizin eine falsche Verdachtsdiagnose „falsifizieren“. Man kann in der Medizin in vielen Fällen allgemein gültig beweisen …

Psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 3. Teil

In der Medizin kann man einen Teil der medizinischen Diagnosen objektiv gültig und damit unzweifelhaft gewiss bestimmen. In der Psychiatrie kann man die psychiatrischen Diagnosen in manchen Fällen zwar allgemein anerkannt erklären (z.B. wenn eine körperliche Ursache gefunden wird, die die psychische Störung erklärt). Im Zweifelsfall kann man jedoch nicht objektiv gültig entscheiden, ob die in Betracht stehende psychiatrische Diagnose …

psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 2. Teil

Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen auf psychische Phänomene. Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen also auf Erscheinungen, die im Bewusstsein der erkennenden Person erscheinen, wenn diese ein gewisses klinisches Erscheinungsbild auffasst. Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet gründet sich das psychiatrische Wissen – und damit auch das Wissen der psychiatrischen Wissenschaft – auf Ideen, die im Bewusstsein der erkennenden Person in …

Kritik an der Psychiatrie

Die Kritik an der Psychiatrie ist zum Teil berechtigt  und zum anderen Teil nicht berechtigt. Nicht berechtigt ist die Kritik an der Psychiatrie, wenn von Teilen der Antipsychiatrie (-> Wikibeitrag) behauptet wird, dass die Psychiatrie den Menschen mehr schadet als sie ihnen nützt. Wer könnte berechtigt behaupten, dass es den Menschen mit psychischen Störungen im Mittelalter, oder in der Zeit vor …

Wahrscheinlichkeit in der psychiatrischen Wissenschaft

Psychiatrisches Wissen basiert auf psychischen Phänomenen, also auf psychischen Erscheinungen (gr. phenomenon – das was erscheint, das Erscheinende). Daher nimmt das Wissen in der psychiatrischen Wissenschaft seinen Ausgang von psychischen Erscheinungen, die gezählt und statistisch verrechnet werden. Wissen das von psychischen Erscheinungen seinen Ausgang nimmt ist subjektives Wissen und es hat daher Wissen in der Psychiatrie und in der Psychologie den Erkenntniswert einer Scheinbarkeit im Vergleich …

Eine psychologische Idee ist relativ gültig – Auswirkung auf die psychiatrische Wissenschaft

Man neigt dazu eine psychologische Idee bzw. eine psychiatrische Idee, wenn man sie gefunden hat als etwas Fixes, als etwas Gültiges anzusehen. Dies ist eine Folge unserer Denkgewohnheiten. Wir sind geneigt die Dinge so zu betrachten, als ob sie uneingeschränkt zutreffen, wenn wir sie erkannt haben. Wir sind geneigt psychologische und psychiatrische Erkenntnisse, und damit auch psychiatrische Diagnosen so anzusehen, wie etwas Faktisches das als physisches Objekt …