Kant Zitat 4 – psychologische Idee

“Aus einer solchen psychologischen Idee kann nun nichts anderes als Vorteil entspringen, wenn man sich nur hütet, sie für etwas mehr als bloße Idee, d.i. bloß relativistisch auf den systematischen Vernunftgebrauch in Ansehung der Erscheinungen unserer Seele, gelten zu lassen. Denn da mengen sich keine Gesetze körperlicher Erscheinungen, die ganz von anderer Art sind, in die Erklärungen dessen, was bloß …

Kant Zitat 5 – hypothetische Vernunftgebrauch

           „Der hypothetische Gebrauch der Vernunft aus zum Grunde gelegten Ideen, als problematischer Begriffe, ist eigentlich nicht konstitutiv, nämlich nicht so beschaffen, daß dadurch, wenn man nach aller Strenge urteilen will, die Wahrheit der allgemeinen Regel, die als Hypothese angenommen worden, folge; denn wie will man alle mögliche Folgen wissen, die, indem sie aus demselben angenommenen Grundsatze folgen, seine …

Kant Zitat 6: empirisches Urteil – Wahrnehmungsurteil / Erfahrungsurteil

“ Empirische Urteile, so fern sie objektive Gültigkeit haben, sind Erfahrungsurteile, die aber, so nur subjektiv gültig sind, nenne ich bloße Wahrnehmungsurteile. Die letzteren bedürfen keines reinen Verstandesbegriffs, sondern nur der logischen Verknüpfung der Wahrnehmungen in einem denkenden Subjekt. Die erstern aber erfordern jederzeit über die Vorstellungen der sinnlichen Anschauung, noch besondere im  Verstande ursprünglich erzeugte Begriffe, welche es eben machen, …

Kant Zitat 7 – Gegenstand schlechthin versus Gegenstand in der Idee Kant Zitat 7 – Gegenstand schlechthin versus Gegenstand in der Idee

         “ Es ist ein großer Unterschied, ob etwas meiner Vernunft, als ein Gegenstand schlechthin, oder nur als ein Gegenstand in der Idee gegeben wird. In dem ersteren Falle gehen meine Begriffe dahin, den Gegenstand zu bestimmen; im zweiten ist es wirklich nur ein Schema, dem direkt kein Gegenstand auch nicht einmal hypothetisch zugegeben wird, sondern welches nur dazu dient, um …

Zur Geschichte des psychiatrischen Diagnostizierens

Am Beginn des 19. Jahrhunderts gab es noch keine psychiatrische Krankheitlehre (psychiatrischen Nosologie) im heutigen Sinn. Es gab bis dahin keine psychiatrische Klassifikation, die es ermöglichte die vorkommenden psychischen Störungen nach einer psychiatrischen Systematik zu bestimmen. Bis dahin war nicht bekannt, wie die einzelnen psychischen Störungen definiert und gegeneinander abgegrenzt sind. Da man die psychischen Störungen nicht auf körperliche Krankheitsursachen zurückführen konnte war derzeit nur eine Einteilung und Definition der psychischen Krankheitszustände auf der Grundlage der …

über die Grenzen der Diagnostizierbarkeit

Diagnosen sind regulative Einheiten, die es uns ermöglichen  Krankheitszustände unter gewissen Krankheitseinheiten aufzufassen. Mit anderen Worten: Die real vorkommenden Krankheitszustände können damit einzelnen Krankheitseinheiten zugeordnet werden. Dabei gründen sich die Krankheitseinheiten auf einzelne Krankheitsmerkmale. In der Regel sind Symptome und Befunde (engl. symptoms and signs) die klinischen Krankheitsmerkmale. Wenn in einem Fall die Krankheitsmerkmale hinreichend deutlich ausgeprägt sind dann ist auf der Grundlage dieser Merkmale und …

Wechsel der DiagnoseWechsel der Diagnose

Der Ersatz bzw. Wechsel einer Diagnose durch eine andere Diagnose ist unter Umständen angezeigt: Die Beschreibung eines realen Krankheitszustandes durch eine Diagnose ist eine relative Sache. Es kann unter Umständen vorkommen, dass die diagnostische Beschreibung einen realen Krankheitszustand nur mangelhaft erfasst. Mit anderen Worten: die Theorie wird in diesem Fall der Realität nur mangelhaft gerecht. Die Geschichte der Medizin liefert genügend Beispiele …

über das menschliche Erkennen, das medizinische und psychiatrische Diagnostizierenüber das menschliche Erkennen, das medizinische und psychiatrische Diagnostizieren

Alles Erkennen gründet sich auf den Vergleich von Informationen. Sei es eine Biene, die zurück in den Bienenstock findet, ein Mensch, der einen anderen Menschen wiedererkennt, oder ein Arzt, der eine Krankheit erkennt – immer geht es dabei um den Vergleich von Informationen.  Beim Diagnostizieren erkennt ein Arzt ein „Krankheitsbild“, wenn er schon zuvor einen gleichartigen Fall gesehen hat, oder wenn er das …

Diagnostizieren

Das Diagnostizieren ist das Erkennen und Entscheiden was zutreffend ist. Demgemäß gründet sich das Diagnostizieren letztlich also auf die zutreffende Entscheidung, die entweder auf einem Wahrnehmungsurteil oder einem Erfahrungsurteil im Sinne von Immanuel Kant beruht. Durch das Diagnostizieren wird die zutreffende Diagnose erkannt und bestimmt. In der Heilkunde führt das Diagnostizieren zum Erkennen und damit zur Bestimmung der Störung der Gesundheit bzw. zur …