Robert Jütte schreibt in seinem Buch Geschichte der Alternativen Medizin (Buchnachweis siehe unten) wie folgt: 1.4 „Naturheilkunde“ kontra „naturwissenschaftliche“ Medizin (1850-1880) „Die „wissenschaftliche Medizin„, von der bereits Hufeland gesprochen hatte, war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts stark zersplittert. Erst allmählich konnte die naturwissenschaftliche Richtung, die sich an Pariser Vorbildern orientierte, an Boden gewinnen. Noch war ein Großteil der studierten …
Aufklärung
Die Aufklärung ist das Streben nach größerer persönlicher Handlungsfreiheit (Emanzipation). Sie ist das Ergebnis der geistigen Entwicklung, die zum persönlichen Wissen geführt hat, das sich der Grenzen des eigenen Wissens bewusst ist. Dadurch konnte bzw. kann der Grad des jeweiligen eigenen Wissens bestimmt werden (vgl. mit Kant Zitat 9). In weiterer Folge können, infolge der damit gegebenen Bewusstheit, die damit verbundenen Beschränkungen …
„hat“
Man sagt: man „hat“ ein körperliches Objekt, zum Beispiel eine Münze, oder sonst ein demonstrierbares Objekt. Wenn man hingegen sagt: man „hat“ ein Gefühl, dann kann man nicht sagen, dass man mit derselben Gewissheit ein Gefühl „hat“, wie man ein körperliches Objekt „hat“, weil ein Gefühl als Gegenstand in der Idee im Bewusstsein erscheint. Es handelt sich dabei also um eine …
kritisch
Kritisch ist, wer zuerst überlegt, alle Grundlagen und Argumente prüft, und erst dann urteilt, entscheidet und handelt. Es ist also kritisch, wer einen Sachverhalt in jeglicher Hinsicht in Frage stellt, bevor er durch seine Entscheidung zu seinem Urteil und infolge zu seiner Handlung schreitet. In hohem Maß ist kritisch, wer bis an die Grenzen des Wissens und damit bis an die Grenzen …
Psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 3. Teil
In der Medizin kann man einen Teil der medizinischen Diagnosen objektiv gültig und damit unzweifelhaft gewiss bestimmen. In der Psychiatrie kann man die psychiatrischen Diagnosen in manchen Fällen zwar allgemein anerkannt erklären (z.B. wenn eine körperliche Ursache gefunden wird, die die psychische Störung erklärt). Im Zweifelsfall kann man jedoch nicht objektiv gültig entscheiden, ob die in Betracht stehende psychiatrische Diagnose …
psychiatrische Wissenschaft – zum Grad der Wissenschaftlichkeit – 2. Teil
Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen auf psychische Phänomene. Die psychiatrische Wissenschaft gründet ihr Wissen also auf Erscheinungen, die im Bewusstsein der erkennenden Person erscheinen, wenn diese ein gewisses klinisches Erscheinungsbild auffasst. Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet gründet sich das psychiatrische Wissen – und damit auch das Wissen der psychiatrischen Wissenschaft – auf Ideen, die im Bewusstsein der erkennenden Person in …
Kritik an der Psychiatrie
Die Kritik an der Psychiatrie ist zum Teil berechtigt und zum anderen Teil nicht berechtigt. Nicht berechtigt ist die Kritik an der Psychiatrie, wenn von Teilen der Antipsychiatrie (-> Wikibeitrag) behauptet wird, dass die Psychiatrie den Menschen mehr schadet als sie ihnen nützt. Wer könnte berechtigt behaupten, dass es den Menschen mit psychischen Störungen im Mittelalter, oder in der Zeit vor …
Man sollte die Ideen in der Psychiatrie flexibel verwenden
Man sollte die Ideen in der Psychiatrie flexibel verwenden. Man sollte sich dessen bewusst sein, dass eine psychiatrische Idee eine relative Sache ist. Eine psychiatrische Idee ist als Konzept entstanden, und ist etwas, das nur auf der Ebene der Ideen erfasst werden kann. Daher sollte man eine psychiatrische Idee flexibel verwenden. Missversteht man eine psychiatrische Idee und glaubt man eine …
aufgeklärt
Aufgeklärt im Sinn der Aufklärung ist, wer sich der Grenzen seines eigenen Wissens bewusst ist. Wer also kritisch zwischen subjektivem Wissen und objektivem Wissen unterscheidet, den kann man als aufgeklärt im Sinn der Aufklärung (vgl. mit Kant Zitat 10) bezeichnen. Wer sich des Grades des von ihm erlangten Wissens nicht bewusst ist, den kann man nicht im Sinne der Aufklärung als aufgeklärt …
Exorzismus – Ergebnis der falschen Verwendung einer Idee
An Besessenheit zu glauben und als Psychiater den Exorzismus (-> WikipediaArtikel) als geeignete Therapie zu empfehlen resultiert, wie gezeigt werden kann, aus dem falschen Gebrauch einer Idee. Die Vorstellung dass die betroffene Person vom Teufel oder einem Dämon besessen ist, resultiert nämlich aus subjektivem Wissen das einer kritischen Prüfung nicht standhält. Viel besser wäre es der Person keine solche Vorstellung anzusagen – respektive …
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