Erinnerung

Eine Erinnerung ist persönliches Wissen das sich im Gedächtnis  befindet.

Es ist dies also Wissen der Person das als Gedächtnisinhalt ins Bewusstsein gerufen werden kann.

Demgemäß wird die Erinnerung durch eine Assoziation aus dem Unbewussten – oder aus dem Vorbewussten – ins Bewusstsein gerufen.

Die Erinnerung ist in diesem Fall also der mentale Prozess der den Gedächtnisinhalt aus dem Gedächtnis ins Bewusstsein ruft.

Dabei kann man den mentalen Prozess durch die Assoziationstheorie rational begründet verstehen und erklären.

Man kann nämlich bei Lebewesen, sowohl in Bezug auf die Erinnerung – beim Tier wie auch beim Menschen -sagen, dass der Prozess der Erinnerung auf der Assoziation beruht, weil dadurch der Gedächtnisinhalt aus dem Gedächtnis  ins Bewusstsein geholt wird.

Durch die Assoziation kommt es nämlich zur Verknüpfung des aktuellen Sachverhalts oder eines Gedächtnisinhalts mit dem gegenwärtigen Geschehen.

Auf diesem Weg kann nämlich eine frühere Erfahrung – die damals zu einem Gedächtnisinhalt geführt hat – durch die Assoziation wieder ins Bewusstsein geholt werden. Deswegen kann man bei dieser Erklärung von einer Assoziationstheorie sprechen.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass durch das Assoziieren die Erinnerung ins Bewusstsein geholt wird.

Dabei kann die Erinnerung bewusst ablaufen oder unbewusst.

Auch kann die Erinnerung verbaler Natur sein oder sie ist nonverbaler Natur.

 

Demgemäß kann man bezüglich der Erinnerung eine nonverbale Erinnerung postulieren – wie sie bei Tieren vorkommt – von einer verbalen Erinnerung – wie sie ansatzweise bei Tieren – die mit Menschen leben beobachtet werden kann – die jedoch in größerem Umfang nur dem Menschen zu eigen ist, wenn er in einer menschlichen Gesellschaft aufgewachsen ist und sich auf Grundlage einer Sprache in einer menschlichen Kultur / Gesellschaft entwickeln konnte.

 

Weiteres zum Phänomen der Erinnerung:

Neuro-biologisch betrachtet wird die Erinnerung beim Tier wie beim Menschen ausgelöst durch einen gewissen Reiz bzw. durch ein gewisses Erlebnis (z. B. ein gewisser Geruch) durch den neuronaler Prozess aus dem Gedächtnis ins menschliche und ebenso ins tierische Bewusstsein geholt.

Psychologisch betrachtet kann man zur Erinnerung in Bezug auf das verbale Gedächtnis sagen, dass z. B. ein Gedanke /ein geistiges Bild/eine konkrete Vorstellung durch den mentalen Prozess durch eine gewisse Assoziation ins Bewusstsein der Person. geholt wird die dabei diesen Gedächtnisinhalt dabei erinnert.

Ich kann in diesem Fall auch sagen, dass die Erinnerung hier als Folge der psychischen Funktion z. B. im Zusammenhang mit dem gewärtigen Erleben im Bewusstsein erscheint.

Durch die Erinnerung gelangt also ein Inhalt der Psyche aus dem Speicher der Seele ins Bewusstsein – man kann je nach Fall und Sachverhalt auch sagen aus dem Unbewussten – ins Bewusstsein der Person.

Ebenso kann man sagen: die Erinnerung ist das Memorieren eines Inhalts der Psyche ist der in früherer Zeit durch das Erleben erleben entstanden ist.

Dies kann etwa eine Erfahrung gewesen sein. Oder es kann dies eine gewisse Überlegung gewesen sein, die die Person zu einem früheren Zeitpunkt etwa in Bezug auf einen ähnlichen Sachverhalt angestellt hat.

Neurobiologisch betrachtet kann man also sagen, dass die Erinnerung auf der neuronalen Funktion beruht die entsprechende neuronale Muster reaktiviert. Im Rahmen der Erinnerung wird kommt durch einen bestimmten Reiz ausgelöst also ein gewisser neuronaler Prozess in Gang, der den entsprechenden Gedächtnisinhalt durch die Assoziation ins Bewusstsein holt.

In diesem Sinn bewirkt die Erinnerung eine bestimmte neuronale Aktivität im Nervensystem des Lebewesens.

Man kann daher etwa in Bezug auf eine verbale Erinnerung sagen, dass der psychische Vorgang der Erinnerung sich also infolge des neuronalen Prozesses in den entsprechenden neuronalen Netzwerken des Kortex im Gehirn abspielt und dadurch die spezifische Erinnerung ins Bewusstsein gelangt.

Zum Beispiel kann der neuronale Prozess durch einen irgend einen speziellen Sinnesreiz angestoßen zur Erinnerung einer bestimmten Vorstellung führen.

Auf diesem Weg können Reize von außen die Assoziation von Vorstellungen bewirken. Oder es kann bei gegebener Gelegenheit spontan ein Tagtraum im Bewusstsein der Person entstehen. Oder während dem Schlaf ein Traum.

Auch sonstige Erlebnisse die Gedächtnisspuren hinterlassen haben, können durch gewisse Reize – vor allem in ähnlicher Konstellation – wieder aktiviert werden bzw. können dadurch konkreten ähnliche Erinnerungen aktiviert werden.

Zu Einschränkungen und Störungen der Erinnerung:

Es ist evident, dass die Erinnerungsfähigkeit eingeschränkt ist wenn die normale Ermüdung eintritt. Im Zustand der massiven Übermüdung kann die Erinnerungsfähigkeit deutlich eingeschränkt sein. So auch im Zustand der nervlichen Erschöpfung respektive in dem der psychischen Erschöpfung diese Leistungsfähigkeit erheblich eingeschränkt sein.

Auch in dem Fall, wenn das Nervensystem noch nicht ausreichend aktiviert ist, etwa im Rahmen des Aufwachens ist die Erinnerungsfähigkeit – von Person zu Person verschieden mehr oder weniger eingeschränkt (Morgenmuffel). Dafür werden andere Menschen schneller am Abend müde und es fällt ihnen dann nichts mehr ein.

Störungen der Erinnerung im Rahmen von psychischen Störungen:

Bei diversen psychischen Störungen können krankheitswertige Störungen der Erinnerung bzw. der Erinnerungsfähigkeit auftreten. So kann dies etwa bei einer ausgeprägten Depression der Fall sein oder der bei einem organischen Psychosyndrom (OPS), insbesondere falls die psychische Störung das Ausmaß einer Psychose erlangt hat. So etwa bei einer Form von Demenz vom Typ der Alzheimerdemenz, Alzheimerkrankheit, vaskuläre Demenz bzw. Multi-Infarkt-Demenz usf.)

Andre Formen von Störung der Erinnerung treten bei einer  neurotischen Störung somit bei einer Neurose auf. Es ist dies eine komplexbedingte Störung der psychischen Funktion, die sich durch eine Störung der Erinnerung bzw. der Erinnerungsfähigkeit zu gewissen Themen manifestiert. Man stellt sich gemäß dieser (tiefenpsychologischen) Theorie vor, dass ein Komplex auf die Psyche einwirkt und die Erinnerung wegen gewisser Inhalt (die mit Scham/Schuld behaftet sind) blockiert wird. Es ist dies also eine Form von Störung die im Vorbewussten oder im Unbewussten (Freud`sche Fehleistung im Sinn einer komplexhaft bedingten Assoziationsstörung) auftritt und das Unvermögen der  Erinnerung im Rahmen einer gewissen Situation bewirkt.

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(letzte Änderung 15.02.2024, abgelegt unter: Bewusstheit, Definition, Demenz, Depression, Diagnostik, Diagnostizieren, Erinnerung, Erkennen, Erleben, Gedächtnis, Gedächtnistheorie, Nervensystem, Neurologie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Störung, Forensische Psychiatrie, gutachterlicher Begriff, psychiatrischer Begriff, psychologischer Begriff)

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