Selbstdenken

Selbstdenken ist Denken das sich selbst sein Urteil bildet.

Man kann Selbstdenken auch als eigenständiges Denken bezeichnen.

Selbstdenken verleiht der Person Würde, weil sie sich dadurch von der Masse der „Nicht-selbst-Denkenden“ unterscheidet.

 

Vergleich: „eigenständiges Denken“ mit „nicht-selbst-Denken“:

Das eigenständige Denken führt durch den Hausverstand bzw. durch den gesunden Menschenverstand zum Ziel.

Mit anderen Worten kann man auch sagen, dass das eigenständige Denken durch den eigenen Verstand und durch die eigene Vernunft  geleitet zum besten Ergebnis bzw. zur besten Lösung für die anstehende Aufgabe führt.

Im Gegensatz dazu kann das „nicht-selbst-Denken“ diese Lösung nicht finden, weil sie einen „Führer“ braucht. Diese Personen haben nicht gelernt durch eigene Überlegung die Lösung des Problems zu finden.

Wenn ein Problem auftritt suchen sie eine andere Person die ihnen sagt was zu tun ist, wie das Problem angegangen werden kann. Was man machen kann um ans Ziel zu gelangen.

In Bezug auf die Lösung des Problems bedeutet dies, dass die Person, die nicht gelernt hat den Sachverhalt selbst zu beurteilen. auf eine andere Person angewiesen ist das passende bzw. das bestmögliche Urteil zu finden.

In manchen Fällen ist es tatsächlich so dass man diesbezüglich auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Letztendlich sollte man in der Regel jedoch selbst entscheiden, welcher Weg unter den bekannten möglichen Wegen der best geeignete Weg ist.

Eben, weil die andere Person nicht all die persönlichen Umstände kennt die dabei beachtet werden müssen.

Ein Beispiel dazu: Der Arzt kann dem Patienten raten was er im gegenständlichen Fall zu tun ist. Ob dies jedoch die bestmögliche Lösung angesichts der persönliche Situation ist – kann der Arzt in der Regel nicht wissen.

Das heißt als betroffene Person muss man in einem derartigen Fall die verschiedenen Möglichkeiten – die verschiedenen Weg der Behandlung prüfen. Man muss überlegen was mit welcher Konsequenz verbunden ist um sich erst dann für den einen oder den anderen Weg zu entscheiden.

Oftmals ist es daher ratsam eine zweite fachliche Meinung  (second opinion) – eine zweite fachliche Sichtweise – einzuholen, ob es etwa ratsam ist die Operation durchzuführen oder ob es besser ist die konservative Behandlung zu unternehmen.

Wenn die verschiedenen Wege mit den verschiedenen Konsequenzen – aufgezeigt sind kann auch ein Laie – entscheiden was für ihn das besser ist.

 

Eigenständiges Denken will gelernt sein:

Eigenständiges Denken muss man lernen.

Durch die Praxis und durch die Übung hat die eigenständig denkende Person gelernt – falls sie das Problem selbst lösen kann – das Problem selbst zu analysieren – um sodann nach der Analyse durch das eigene Nachdenken zur besten Lösung zu gelangen.

Man kann auch sagen, dass diese Person nach der Analyse des Sachverhalts durch die eigene Synthese zur besten Lösung gelangt.

Die Nicht-selbst-denkende Person wird hingegen, um sich blicken und bei anderen die Antwort auf die anstehende Frage suchen.

Neuerdings wird diese Person möglicherweise mit Hilfe des Internets und mit Hilfe der künstlichen Intelligenz (KI) die Lösung suchen. Natürlich kann sie dadurch irgend eine Antwort finden. Aber ob dies in Anbetracht ihrer persönliche Situation – die bestmögliche Antwort bzw. Lösung ist – bleibt dahingestellt.

Anmerkung: Man erkennt damit das große Problem das durch den unkritischen Einsatz der sogenannten künstlichen Intelligenz entstehen wird.

Natürlich ist es bequem durch die KI die Lösung zu suchen und zu finden. Die Folge wird aber sein, dass die Menschen verdummen.

Viele Menschen werden ihr Denkvermögen nicht mehr schulen und üben – weil der Mensch an sich bequem ist. Der Preis dafür wird sein, dass viele Menschen verblöden. Die Dummheit wird also der Preis für die Denkfaulheit sein. Durch den unkritischen Einsatz der KI kommt es vorhersehbar zur Volksverblödung.

 

Auch die eigenständig denkende Person wird fallweise Hilfe benötigen:

Die selbstdenkende Person – wird in einem Fall in dem sie nicht fachkundig ist sich Hilfe besorgen. Sie wird eine Fachperson konsultieren.

Sie wird in unklaren Fällen jedoch mehrere fachliche Meinungen einholen um erst sodann selbst zu entscheiden was am besten zu tun ist.

Das heißt sich wird die eine fachliche Meinung mit der anderen fachlichen Meinungen vergleichen.

Auf diesem Weg kann sie – selbst wenn sie nicht über das diesbezügliche fachliche Wissen verfügt herausfinden was am besten zu tun ist (Einholen einer zweiten oder auch einer dritten Meinung).

Beziehungsweise wird die selbstdenkende Person – insbesondere in einem Grenzfall sich nicht auf die erst beste fachliche Meinung verlassen bzw. wird sie nicht blind an diese fachliche Sichtweise glauben – dass dies die beste Antwort bzw. die beste Lösung ist.

Vielmehr wird sie, falls die sie beratende Person vehement auf ihren fachlichen Glauben gepocht hat – diesen durch den Vergleich mit anderen fachlichen Sichtweisen kritisch prüfen.

Das heißt, sie wird sich also die Mühe machen den Sachverhalt durch ihr eigenes Denken und Nachdenken zu prüfen.

Mit anderen Worten: sie wird sich nicht scheuen und denkfaul sein. Sondern, sie wird  den Sachverhalt unter allen möglichen Gesichtspunkten betrachten und analysieren, um auf diesem Weg durch die eigene Überlegung zur besten Lösung bzw. zum besten eigenen Urteil zu gelangen.

Die selbst-denkende-Person wird sich also auf ihren eigenen Verstand und  ihre eigene Vernunft verlassen um letztlich selbst die  beste Lösung zu finden.

Deswegen wird sie, nach dem sie selbst die Antwort auf die Frage gefunden hat, ihre persönliche Sichtweise durch treffende Argumente begründen können.

Hingegen wird die „nicht-selbst-denkende-Person“ sich lediglich auf die Argumentation der Fachperson verlassen – die ihr persönliches Wissen als angeboten hat bzw. die ihr angesagt hat was zu tun ist.

Sie wird sich also auf einen geistigen Vormund verlassen – dem sie sich blind anvertraut hat (vgl. mit Kant Zitat 11).

Ihrer Sichtweise wird also die Sichtweise einer anderen Person sein – der sie vertraut – dass diese für sie die beste Lösung gefunden hat.

Da es sich hierbei in der Regel um eine Meinung oder um einen Glauben handelt – wird sie sich dieser anderen Sichtweise anschließen.

Letztlich wird die „nicht-selbst-denkende“ Person also nicht nicht durch ihr eigenes Urteil erkennen wie der Sachverhalt gelegen ist.

Daher sagt man zu Recht, dass die „nicht-selbst-denkende“ Personen einen „Leithammel“ benötigt.

Man erkennt damit in welcher Hinsicht eine solche Person gefährdet ist verführt zu werden.

Beziehungsweise ist eine solcher Person gefährdet zu Verhaltensweisen angeleitet zu werden, die ihnen nicht zum Wohle bzw. nicht zum Vorteil gereichen.

Daher glaube wenig, prüfe alles und denke selbst.

Selbstdenken lernen – ist mit Mühe verbunden – jedoch- es lohnt sich:

Zweifelsohne lohnt es sich wenn man sich die Mühe macht eine anstehenden Frage und den damit verbundenen Sachverhalt unter allen möglichen Gesichtspunkten zu beleuchtet und beurteilt um die Aufgabe bestmöglich zu lösen. Dies ist wie leicht einzusehen. Allerdings wird damit auch auch klar dass dies mit Mühe und Aufwand verbunden ist. Das heißt es kostet Anstrengung. Aber so ist nun mal das Leben ohne Fleiß kein Preis.

Und so ist es auch mit dem Denken lernen – so wie mit dem praktischen Tun.

Und bis zu einem gewissen Grad kann man es tatsächlich auch das Selbstdenken lernen – vor allem wenn es durch das Vorbild die Eltern und durch die verständigen Lehrer gelehrt wird.

Es gilt nämlich auch hier – wie bei vielem im Leben – die Übung macht den Meister.

Fördert die künstliche Intelligenz (KI) das Selbstdenken und das praktische Tun?

Wir leben seit kurzem in der Zeit in der die Maschinen und Programme vorhanden sind um für uns zu „Denken“.

Das praktische Tun wird bekanntlich schon seit längerem von den verschiedenen Geräten für uns in vielen Bereichen erfolgreich erledigt.

Bezüglich des Denkens bietet sich der Computer an:

Man ruft das Programm auf – tippt die Frage ins Suchfenster – und bekommt die Lösung. So einfach ist das! – warum daher heutzutage noch Selbstdenken und denken lernen?

Ja die Maschine liefert eine Antwort – gemäß Auswertung der verfügbaren Information die im Internet von den Suchprogrammen gefunden und sortiert worden ist. Aber ist dies für die konkrete Frage die bestmögliche Antwort?

Für manche Fragen mag dies zutreffend sein.

Vieles kann man im Internet finden – aber das Selbstdenken und überprüfen der gefundenen Antwort bzw. Lösung sollte man sich nicht ersparen – denn wer weiß ob diese überhaupt die passende bzw. die bestmögliche Antwort ist?

Vielleicht ist der Lehrer in der Schule oder Universität mit dem Multiple-Choice-Ergebnis zufrieden und kann er sich als für die qualifizierte Ausbildung verantwortliche Person das Leben selbst auch „erleichtern“.

Ja, der Schüler und Student kann sich durch den Einsatz der Künstlichen Intelligenz das mühsame Lernen und das mühsame Studieren „ersparen“.

Auswirkung der künstlichen Intelligenz auf das Nervensystem:

Das Nervensystem wird zweifelsohne in gewisser Hinsicht durch die Arbeit der Maschine (Computer) die mit dem Internet verbunden ist – „entlastet“. Und zweifelsohne in gewisser Hinsicht kann dies nützlich sein. Was ist jedoch die Folge falls diese Entlastung dazu führt, dass der Schüler / Student das Denken – und damit auch das Selbstdenken – nicht lernt?

Wie wirkt sich dies auf das Gehirn und andere Bereiche des zentralen Nervensystems – und überhaupt auf den Organismus und letztlich auf das Können aus?

Ich denken auch diese Frage kann man leicht selbst beantworten – die Verdummung – früher hieß es die Verblödung ist die zwingende Folge.

Damit wird klar dass der unkritische Einsatz der künstlichen Intelligenz nicht die Klugheit sondern die Dummheit der fördert – falls diese Möglichkeit auf unkluge Art und Weise zum Einsatz kommt.

Und nach dem der Mensch an sich bequem ist – er gerne andere für sich arbeiten lässt – und im Finden dieser Entlastung kreativ ist – sind diese Folgen nicht unwahrscheinlich.

Entlastung des Nervensystems – durch künstliche Intelligenz:

Bekanntlich ist das Lernen mit Mühe verbunden. Die Anstrengung und die Mühe ist allerdings erforderlich weil sich das Nervensystem erst bei Anforderung dank der Neuroplastizität sich im Bereich der neuronalen Feinstruktur entwickelt. Daher ist zum Beispiel das spielerische Lernen – so wie man es bei den jungen Tieren die in der Wildnis aufwachsen – sehen kann – so wichtig und ist dies für das erfolgreiche zukünftige Leben so wesentlich und unabdingbar. Erst durch das praktische Tun und durch die Übung erwirbt das Lebewesen die Fähigkeiten und Fertigkeiten die es für das spätere selbstständige erfolgreiche Leben dringend benötigt.

Nicht anderes ist es beim Menschen!

Die neuronale Feinstruktur und damit die Fähigkeiten und Fertigkeit entwickelte sich also erst infolge der Praxis – infolge der Mühe und Anstrengung – oder kennt jemand einen Meister der vom Himmel gefallen ist ?- oder einen Klavierspieler oder gar einen Konzertpianisten der es ohne Übung zu dieser Meisterschaft gebracht hat? Oder einen berühmten erfolgreichen Fussballspieler der ohne spielerisches Lernen und ohne Training es soweit gebracht hat?

Ich denke – man kann leicht einsehen dass die „Entlastung“ des Nervensystems durch die Künstliche Intelligenz und auch sonst die Entlastung des Organismus durch die Maschinen schnell problematisch werden kann – und tatsächlich problematisch ist. Man denke etwa an den Bewegungsmangel –  die nachteiligen Auswirkungen auf die Geschicklichkeit, auf das Übergewicht (Adipositas) das deswegen angesetzt wird.

Nichts gegen Elektro-Scooter und Computer – aber eben alles mit Maß und Ziel eingesetzt- ansonsten ist der Schaden größer als der Nutzen.

Damit wird klar wie wichtig das kritische Selbstdenken für ein erfolgreiches und glückliches Leben auch in ferner Zukunft sein wird.

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(letzte Änderung 17.01.2024, abgelegt unter: Begriff, Definition, denken, Vernunft)

zuvor pos 1 am 21.12.2023

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