nicht-tun-Phänomen (nicht-anstrengung-Phänomen)

Ein nicht-tun Phänomen ist ein Phänomen das auf der Indifferenz beruht.

„neti-neti“,

„nicht dies – nicht das“,

„weder-noch“,

Man kann dieses Phänomen auch als nicht-anstrengung-Phänomen bezeichnen

und zwar sowohl in Bezug auf das praktische Tun wie auch in Bezug auf das Denken.

Ein Beispiel für ein nicht-tun-Phänomen:

Einschlafen bzw. der Schlaf ist ein nicht-tun-Phänomen.

Osho spricht hier von einem no-effort phenomenon (vgl. mit Osho Zitat 11A2).

Anmerkung: Ein no-effort phenomenon – kann man dem Sinn nach auf englisch als non-doing phenomenon bezeichnen.

Hierbei handelt es sich also um ein Phänomen das nur dann in Erscheinung tritt – falls jegliches Tun unterbleibt.

Falls das Lebewesen also nicht aktiv ist – dann kann sich das nicht-tun Phänomen als natürliches Phänomen entfalten bzw. verwirklichen.

Weitere nicht-tun-Phänomene sind:

das passive Schauen,

die reine innere Schau,

das reine Bewusstsein,

die innere Hingabe,

die natürliche Entspannung,

usf.

Der Wille verhindert die Verwirklichung des nicht-tun Phänomens:

Falls ein Wille oder eine Absicht vorhanden ist, dann verhindert dies die Verwirklichung des nicht-tun Phänomens.

Man kann willentlich dieses Ziel vorhersehbar nicht erreichen – weil dies der Verwirklichung des nicht-tun Phänomens im Wege steht.

In anderen Worten kann man sagen, dass das nicht-tun Phänomen nur spontan sich entwickeln kann.

Beziehungsweise beruht dessen Verwirklichung auf dem natürlichen Prozess der im Lebewesen spontan sich entfaltet, falls im kein Hindernis/kein Widerstand ihm entgegen steht.

Dies bedeutet, dass die Möglichkeit zur Verwirklichung des nicht-tun Phänomens – in der Anlage des Lebewesens vorhanden sein muss – es muss dies also in seiner Natur angelegt sein.

Man kann auch sagen, dass dies in den Genen liegen muss bzw. muss dies angeboren sein.

Dies trifft etwa auf einen Trieb bzw. auf triebhaftes Geschehen zu. Und es trifft dies auch auf den Instinkt bzw. auf instinktives Handeln zu.

Derartiges Geschehen ist ein natürliches – und somit ein spontanes Geschehen das vom Lebewesen pathisch erlebt wird.

Hierbei handelt es sich also um ein passives Geschehen das dem Individuum zuteil wird, weil es dies gleichsam von innen her kommend „erleidet“.

Man sagt daher dass der Schlaf ihn wegen der Müdigkeit überwältigt hat.

Der Säugling wurde gestillt – und jetzt schläft er – bzw. ist er anschließend in den Schlaf „gefallen“.

Man hat dabei keine Kontrolle was geschieht – die innere Hingabe ist hier also entscheidend.

Es dominiert hier das passive Geschehen das ohne Bewusstsein geschieht.

Es ist dies ein Vorgang der mir als Person „passiert“.

Durch die innere Hingabe kommt es zur Umschaltung der neuronalen Funktion. Die Funktion wechselt vom aktiven Modus in den passiven Modus.

Mit anderen Worten: der Wille muss hier pausieren – respektive man muss sich dem Geschehen hingeben – nur dann geschieht es. Oder in weniger intensiver Form man macht eine Pause – und erholt sich dadurch zum mindesten teilweise.

Wesentlich ist die Passivität – die Hingabe:

Man sollte sich also in keine „Richtung bemühen, ja selbst der Wunsch in irgend eine Richtung – etwa einschlafen zu wollen – ist kontraproduktiv – weil er auf einer inneren Absicht – im Sinn einer Aktivität beruht.

Die willentliche Haltung muss losgelassen werden – nur dann verwirklicht sich das nicht-tun-Phänomen.

Das ist das was eine Person die unter einer Schlafstörung leidet – gründlich verstehen muss um sich richtig zu verhalten.

Das Loslassen des Wunsches sollte also das Erste sein. Damit dies getan wird – ist allerdings das diesbezügliche Verständnis – das Erkennen der Zusammenhänge entscheidend.

Was gibt es für nicht-tun Phänomene?:

Einschlafen ist ein nicht-tun Phänomen (non doing phenomenon) – ein no-effort phenomenon (vgl. mit Osho Zitat 11A2).

Generell ist die Entspannung ein nicht-tun Phänomen (non doing phenomenon).

Das Loslassen der Haltung oder der Spannung – ist ein nicht-tun Phänomen.

Bei einer Schlafstörung ist dieses richtig Verständnis in den meisten Fällen entscheidend – und sollte dies in der Therapie berücksichtigt werden. Die wirkliche Behebung dieser gesundheitlichen Störung wird also nur dadurch und nicht durch die symptomatische Verabreichung eins Mittels (Pharmakons/Schlaftablette/Tranquilizer) gelingen.

Von anderen Menschen geliebt/bewundert/geschätzt zu werden usf. – sind genau genommen nicht-tun Phänomene, weil alls dies von anderen Personen und nicht von mir abhängt.

Ein nicht-tun Phänomen kann nur indirekt begünstigt werden:

Dies bedeutet man kann nur indirekt das Eintreten eines nicht-tun Phänomens begünstigen – aktiv kann man das Phänomen nicht verwirklichen – wie dies ja allseits bekannt ist.

Demgemäß ist nur die Vorbereitung der günstigen Umstände möglich – die Faktoren die letztlich das Phänomen bzw. das passive Geschehen – das hier ein pathisches Geschehen – ein Vorgang den man erleidet – der einem zuteil wird – nur das kann begünstigt bzw. befördert werden.

Das Geschehen an sich, der Prozess der Verwirklichung des Phänomens führt, kann nicht durch ein Tun bzw. kann nicht durch eine Aktivität erreicht werden.

Das heißt jede Aktivität in diese Richtung sollte unterlassen werden.

Daher ist das richtige Verständnis des Sachverhalts elementar und wichtig.

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(letzte Änderung 30.01.2023, abgelegt unter: Begriff, Biologie, Definition, Natur, Psyche)

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