Kreativität

Kreativität ist das Vermögen etwas Neues zu erschaffen.

Es ist dies das Vermögen eine neue bzw. eine neuartige – bis anhin nicht bekannte – Vorstellung zu entwickeln bzw. zu generieren, die dann infolge zu einer entsprechenden Handlung etwa in der Verwirklichung eines Werkes ihren Ausdruck findet.

Auf diesem Weg kann zum Beispiel ein neues nützliches Werkzeug entstehen oder ein Kunstwerk etc.

Dabei beruht die Kreativität auf der Imagination, die die Grundlage der weiteren Aktionen ist.

Diesen Vorstellungen bzw. diese Vorstellungen bzw. diese Ideen manifestieren sich  sich etwa im sprachlichen Ausdruck oder in sonstigen Werken – etwa im Alltag, im Beruf (Erfindungen und infolge entstehen Patente), in der darstellenden Kunst (Bilder, Gedichte, Romane etc.) bzw. in den Kunstwerken von mehr oder weniger großen Wert.

Neurobiologisch betrachtet ist die Kreativität eine Folge der neuronalen Funktion im Verbund mit anderen Aktionen.

Es kommt hierbei infolge der neuronalen Aktivität zur Entstehung von neuronalen Mustern, die primär die genannten Vorstellungen generieren, die ihrerseits die Grundlage der weiteren Aktionen sind.

Die Kreativität beruht also auf einem Vermögen des Nervensystems im Verbund mit anderen Organen und Organsystemen diese Leistungen hervorbringen.

Daher ist die Kreativität im Hinblick auf die Psyche entweder das spontane oder das durch die Intention geleitete Vermögen des Geistes ausgehend vom Vorhandenem/Bekanntem durch das Denken, Überlegen und Handeln etwas Neues zu kreieren.

Die Kreativität ist bei den einzelnen Lebewesen individuell ausgeprägt, mehr oder weniger vorhanden, unter anderem mit der nützlichen Funktion sich der jeweiligen Situation bestmöglich anzupassen und darüber hinaus um für die Zukunft Vorkehrungen zu treffen.

In diesem Sinn kann der Geist der Person durch ihre Kreativität etwa im Hinblick auf die Kognition neue Zusammenhänge erkennen und dabei zum Beispiel eine neue Vorstellung hervorbringen. Es kann auf diesem Weg also eine neue Idee und damit eine neue systematische Einheit mit den daraus folgenden Konsequenzen entstehen.

Damit kann das Lebewesen als ein kreatives Individuum auf Grundlage des Vorhandenen neues erschaffen etwa eine neue Problemlösung finden oder ein Kunstwerk hervorbringen usf.

Dies kann sich auf das persönliche Wissen oder auf das allgemeine Wissen beziehen, oder es kann sich dies auf eine sonstige schaffende Aktivität bzw. Tätigkeit beziehen.

Es kann dies das Schaffen einer Theorie (Theorie-Bildung) sein oder eine Tätigkeit im Rahmen der bildenden Künste, der Musik, der Literatur, der Technik oder in einem anderen praktischen Beruf.

In diesem Sinn kann  jemand in der Theorie beim Denken oder in seiner praktischen Tätigkeit, etwa in der Küche beim Kochen, oder bei der Schaffung einer neuen Ordnung der Dinge oder bei der Kreation einen neuen Systems kreativ sein und so zum Beispiel etwas besser organisieren.

Die Kreativität ist als nicht nur auf die Erfindungen, die Kunst und auf die Wissenschaft und Forschung beschränkt, sondern man kann praktisch in jedem erdenklichen Bereich kreativ sein.

Menschen waren in diesem Sinn seit jeher kreativ.

Selbst bei den Tieren kann man beobachten, wie sie zum Teil kreativ mit Aufgaben und Problemen umgehen, und in manchen Fällen Lösungen finden, die sie sogar an ihre Jungen weiter vermitteln und damit lehren können.

Man erkennt also, dass die Menschen mehr oder weniger kreativ sind. Es geht bei der Kreation also um das Schaffen von neuen Werken und um das Schaffen und erkennen von neuen Ideen.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet beruht die Kreativität und damit Kreation beim Menschen auf der Analyse und Synthese zu der das menschliche Gehirn – oder man kann auch sagen zu der die psychische Funktion und die geistige Funktion des Individuums auf Grundlage der neuronalen Netzwerke fähig ist. So erfolgen etwa die Analyse und die Synthese auf Grundlage dessen was vorhanden ist bzw. auf der Basis dessen was im Gedächtnis des gespeichert ist.

Auf diese Art und Weise kann die Person ausgehend vom Vorhandenen durch die Assoziation der Vorstellungen kreativ sein und damit gewisse neue Vorstellungen entwickeln, die sodann auf der Ebene der Handlungen unter Umständen in Werken verwirklicht werden.

Es ist die Kreation also zuerst im Sinn der Fantasie auf der Ebene der Vorstellungen tätig, bevor in weiterer Folge die Idee durch das praktische Tun auf der Ebene der Objekte in eine Handlung und damit in ein Werk umgesetzt wird.

Man kennt die kreativen Leute in den verschiedenen Bereichen: die Kinder, die Schüler, die Lehrer, die Handwerker, die Techniker, die Architekten, die Erfinder, die Schriftsteller, wenn sie zum Beispiel einen Roman oder sonst ein Stück mit neuen Inhalten schreiben.

Oder man kennt die Werke, wie sie in der bildenden Kunst seit urdenklichen Zeiten vom Menschen geschaffen worden sind – und sich etwa in steinzeitlichen Höhlenmalereien finden.

Und schließlich sei noch der großen und kleinen Erfindungen und Entwicklungen in den verschiedensten Bereichen gedacht, wie sie im Lauf der Zeit von Menschen hervorgebracht worden sind.

Die Kreativität ist praktisch für alle Bereiche von großer Bedeutung. Es ist also nicht nur ein professioneller Erfinder kreativ, sondern es ist praktisch jede Person in ihrem Leben mehr oder weniger kreativ, wenn sie Dinge unter Verwertung der Erfahrung besser macht.

Dabei ist das Verständnis und somit der Verstand und in vielen Fällen die Vernunft maßgebend, und es sind auch die Einfälle bzw. das Vorstellungsvermögen wesentlich, wenn aus Vorhandenem Neues geschaffen wird.

In diesem Sinn sollte zum Beispiel auch in der Medizin ein praktisch tätiger Arzt im konkreten Fall auf der Grundlage seines Wissens die Zusammenhänge bestmöglich erkennen um das Ziel der Heilung, oder die angestrebte Besserung der Gesundheit oder die Linderung der Beschwerden bestmöglich beim Patienten zu realisieren. Analoges wie für die Medizin gilt für die Psychiatrie in Bezug auf die Therapie der psychischen Störungen. Und es gilt dies grundsätzlich auch für die Psychotherapie und andere Bereiche der Therapie. Ebenso ist die Kreativität im hier vorgestellten Sinn auch für die Pädagogik, die Soziologie und überhaupt für alle Bereiche des menschlichen Handelns und Tuns (Politik, Rechtsprechung, Wirtschaft, Handwerk, Gewerbe, Dienstleistung usf.) von Relevanz.

Die Kreativität ist ein spontanes Geschehen

Die Kreativität ist primär ein spontanes Geschehen. Es kann dieses Geschehen allerdings durch gewisse Umstände befördert werden und andererseits kann die Kreativität durch gewisse Umstände und Einflüsse auch behindert und gehindert werden.

Das Nervensystem funktioniert in gewisser Hinsicht wie eine Generator der unablässig Altes und auch Neues hervorbringt. Ständig entstehen neue neuronale Muster infolge der neuronalen Funktion. Man kennt aus der eigenen Erfahrung das endlose Aneinanderreihen und Verknüpfen der Vorstellungen, die infolge der Assoziation entstehen.

Und man kennt auch das kreative Spielen, wie es bei Kindern beobachtet werden kann, insbesondere wenn sie mit wenig Mitteln Neues erschaffen und sodann erklären wie es funktioniert damit man es verstehen kann.

Veränderung der Kreativität durch eine gesundheitliche oder psychische Störung

Die Kreativität kann durch gesundheitliche Störungen (Krankheiten) oder durch eine geistige Behinderung beeinträchtigt sein.

So kann etwa die Kreativität als Folge einer neurologischen Störung beeinträchtigt sein, weil hier gewisse neuronale Verknüpfungen nicht mehr möglich sind. Es können in diesem Sinn auch Entzündungen im Gehirn (Beispiel: Multiple Sklerose) oder Verletzungen des Gehirns sich nachteilig auf die Kreativität auswirken. Auch ein längerer Sauerstoffmangel (Hypoxie) oder eine Intoxikation kann eine bleibende Schädigung des Nervensystems mit Auswirkungen auf die Kreativität zur Folge haben.

In der Psychiatrie kennt man die psychischen Störungen vom Schweregrad einer Psychose (Beispiel: hochgradige Demenz), die zu einem völligen Erliegen der Kreativität führen. Auch eine psychische Störung vom Typ der Schizophrenie hat in der Regel eine Einschränkung der Kreativität zur Folge, jedenfalls im Hinblick auf die Anpassung an die Realität, auch wenn die betroffene Person in sonstiger Hinsicht kreativ sein kann.

Schließlich kennt man auch die reversiblen Einschränkungen der Kreativität, wie sie im Rahmen von akuten psychischen Störungen auftreten, etwa bei einer Depression (depressiven Störung) oder bei der Erschöpfung (Burnout).

Auf der anderen Seite kennt man die überbordende Kreativität eines Patienten in der Manie allerdings auch hier mit schlechter Realitätswahrnehmung und schlechter Einschätzung der Realität. Es kann hier also die Quantität der Kreativität vermehrt sein, in der Regel jedoch auf Kosten der Qualität.

Ähnliches kann über abnorme bzw. pathologische Zustände wie einen Rausch (Drogenrausch), Alkoholrausch, Veränderung des Bewusstseins nach Cannabiskonsum etc. gesagt werden.

.

(letzte Änderung 04.05.2023, abgelegt unter: Begriff, Definition, Erkennen, Forensik, Forensische Psychiatrie, Geist, Idee, Kognition, Konzept, Kreativität, Lernen, Medizin, Nervensystem, Philosophie, philosophische Begriffe, Psyche, Psychiatrie, Psychologie)

………………………………

weiter zum Beitrag: geistige Kraft

……………………………….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert