Gewebsanpassungsfähigkeit

Die Gewebsanpassungsfähigkeit ist die Fähigkeit eines Gewebes sich den Anforderungen anzupassen.

Dabei kann die Anpassung des Gewebes sich auf die Struktur und auf die Funktion beziehen.

Es kommt hierbei also sowohl in Bezug auf die Morphologie wie auch in Bezug auf die Funktion zu Veränderungen und damit zur Anpassung an die veränderte Situation.

Unter einem anderen Blickwinkel betrachtet kann man auch sagen, dass die Gewebsanpassungsfähigkeit die Anpassungsfähigkeit des Gewebes ist sich auf die neue Situation / den neuen Sachverhalt einzustellen.

 

Die Erfahrung lehrt dass Lebewesen sich anpassen können:

Die Erfahrung lehrt, dass selbst Bakterien und Einzeller  – in einem gewissen Umfang – sich an veränderte Verhältnisse anpassen können.

Analog kann man eine derartige Anpassungsfähigkeit auch bei Geweben und hier bei einzelnen Zellen beobachten.

Weil diese Eigenheit praktisch bei allen Lebewesen zu beobachten ist, kann man sagen, dass dies ein natürliches Phänomen ist das das Leben hervorgebracht hat.

Man kann dieses Phänomen also auch Pflanzen und in größerem Ausmaß bei Tieren und beim Menschen beobachten.

 

Fähigkeit der Gewebsanpassung – in verschiedenen Bereichen des menschlichen Organismus:

Man weiß aus der eigenen und auch aus der klinischen Erfahrung dass verschiedene Strukturen des Körpers sich den Anforderungen in einem gewissen Umfang anpassen können.

Zum Beispiel kennt man in Bezug auf das Nervensystem das Phänomen der Neuroplastizität.

Diesbezüglich kann man sagen, dass hier die erhöhte Anforderung die Gewebsanpassung der neuronalen Struktur bewirkt.

Oder man denke an die Veränderungen wie sie am Bewegungsapparat im Zusammenhang mit der Aktivität auftreten. Wie hier das Muskelgewebe sich infolge des Trainings anpasst bzw. entwickelt.

Man kann also sagen, dass hier die Gewebsanpassungsfähigkeit die erhöhte Leistung ermöglicht.

Etwa im Sport aber auch im Rahmen sonstiger Aktivitäten.

Dank der Gewebsanpassung entwickelt sich die quergestreifte Muskulatur und können die Aktionen und Aktivitäten gesteigert werden.

Auch bei der glatten Muskulatur kann es zur Anpassung kommen – man denke an den Herzmuskel der sich bei einem Sportler anpasst und erweitert.

Natürliche Anpassung und pathologische Anpassung des Gewebe:

Wie am vorangehenden Beispiel etwa des Sport beschrieben kommt es zur positiven und damit zur natürlichen Anpassung des Gewebes im Bereich der Muskeln, Sehnen und Bänder und auch der Knochen in einem gewissen Umfang beim einzelnen Individuum.

Andererseits kann es auch im Rahmen von gesundheitlichen Störungen zu pathologischer Anpassung des Gewebes kommen.

Man denke etwa an die Hypertrophie des Herzmuskels als Folge der Hypertonie.

Hier kommt es infolge des abnorm bzw. infolge des pathologischen Blutdrucks zur Hypertrophie des Herzen.

Auch das Plattenepithel bzw. die Hornhaut kann sich bei Belastung anpassen (Hornhautschwiele, Schwielenbildung) als normale Reaktion oder im Rahmen eines pathologischen Vorgangs die Ausbildung eines Hühnerauges an der Fußsohle.

In diesem Sinn können sich diverse Gewebe des Organismus bei Belastung der Situation auf natürliche Art und Weise sich anpassen und kann man daher sagen, dass es sich dabei um ein natürliches Phänomen handelt.

Wie geschildert kann die Gewebeanpassung als normale natürliche Reaktion auftreten – man spricht dann auch von einer physiologischen Anpassung, oder sie kann im Rahmen einer Störung der Gesundheit auftreten und handelt es sich sodann um eine pathologische Reaktion im Rahmen einer gesundheitlichen Störung.

Bei Lebewesen sind also verschiedene Gewebe fähig sich an veränderte Situationen anpassen und kommt es dadurch zu Änderungen in Bezug auf die Struktur und die Funktion.

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(letzte Änderung 18.02.2024, abgelegt unter: Biologie, Definition, Natur, Nervensystem)

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