dialektisches Paar

Ein dialektisches Paar ist ein Paar das durch den Gegensatz der Ideen definiert ist.

Man kann auch sagen, dass dies ein Paar ist, das durch den Unterschied der Begriffe der Ideen definiert ist (vgl. mit Kant Zitat 7).

Hierbei handelt es sich also um dialektische Begriffe weil sie mir nur als Gegenstände in der Idee gegeben sind (vgl. mit Kant Zitat 7).

Daher kann ich einen solchen dialektischen Begriff nur aufgrund der Gegensätze (der Ideen) erkennen und bestimmen (vgl. mit Jaspers Zitat 7a).

Es sind dies also dialektische Einheiten die mir nur auf der „Ebene der Ideen“ gegeben sind, und die ich daher nur als die systematischen Einheiten der Ideen erkennen und bestimmen kann (vgl. mit Kant Zitat 7).

Ein derartiger Sachverhalt kann also nur durch die Methode der Dialektik erkannt/untersucht/analysiert/beschrieben/definiert etc. werden.

Dies bedeutet, dass ich das Ganze als Idee hier nicht geradezu erkennen kann – wie Karl Jaspers in seinem Buch „Allgemeine Psychopathologie“ – im Hinblick auf das Erkennen in der Psychiatrie – geschrieben hat (vgl. mit Jaspers Zitat), sondern ich kann mich dem Ganzen als Idee durch das Schema der Idee nur nähern (vgl. mit Jaspers Zitat).

Sachverhalte die ich durch dialektische Paare erkenne: 

Psyche versus Körper etwa im Hinblick auf die jeweilige Funktion.

Psyche versus Geist bezüglich der jeweiligen Funktion.

körperliche Funktion versus psychische Funktion

psychische Funktion versus geistige Funktion

Kognition versus Emotion

Denken versus Fühlen

Thymopsyche versus Noopsyche

neuronaler Prozess versus mentaler Prozess

Motorik versus Sensibilität

Bewegungsfunktion versus Denkfunktion

Triebe versus Instinkte

wacher Zustand versus Schlaf

männlich versus weiblich

männlich versus geschlechtslos

weiblich versus geschlechtslos

Leben versus Tod

usf.

Es gibt dialektische Begriffe – die mit mehreren gleichartigen dialektischen Begriffen dialektische Paare bilden:

Dies trifft zum Beispiel auf psychologische Begriffe zu. Man kann nämlich Sachverhalte in Bezug auf die Psyche unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. So kann man sich zum Beispiel überlegen, ob die beobachtete Person im Hinblick auf ihre Stimmung normal gestimmt ist, das heißt sie ist weder depressiv noch manisch gestimmt. Es gibt in diesem Fall also drei Möglichkeiten die Stimmung durch dialektische Begriffe zu beschreiben und auf einem Kontinuum einzuordnen. Der eine Begriff ist auf der einen Seite – als Pol – gelegen, der andere auf der anderen Seite – also als gegenüber liegender Pol. Und dann gibt es den Begriff der genau dazwischen gelegen definiert ist – als „weder noch“ Zustand im Hinblick auf die Gestimmtheit – bzw. als indifferenter/neutraler Begriff.

In diesem Sinn findet man in der Psychologie und ebenso in der Psychiatrie dialektische Begriffe – die je nach dem in mehrere Richtungen dialektische Paare bilden.

In diesem Sinn können psychologische Sachverhalte und psychiatrische Sachverhalte durch dialektische Begriffe beschrieben werden. Man kann also in der Psychologie und in der Psychiatrie – hier auf Grundlage der Phänomenologie bzw. auf Grundlage der Psychopathologie Sachverhalte beschreiben und definieren.

Demgemäß werden in der Psychologie psychische Phänomene psychologisch beschrieben.

Und in der Psychiatrie im Hinblick auf das Vorliegen einer psychischen Störung psychopathologische Phänomene psychopathologisch begründet.

All diese dialektischen Einheiten bzw. ihre Begriffe werden – durch das Abwägen und Gewichten der Ideen – von der jeweiligen Fachperson/oder in der Umgangssprache von einer Laienperson – subjektiv gültig bestimmt.

Immer wird hierbei der jeweilige Begriff in Bezug auf einen im „gegenüber“ liegenden Begriff durch aufgrund der Gegensätze geschätzt/erkannt/begründet usf. (vgl. mit Jaspers Zitat 9).

Viele Sachverhalte kann man nur durch dialektische Begriffe – die teils untereinander dialektische Paare bilden – mit Hilfe der Methode der Dialektik erkennen und Sachverhalte z. B. in der Wissenschaft auf dieser Grundlage systematisch untersuchen:

Man kann diverse Sachverhalte etwa in Bezug auf die Psyche in Relation zum Körper und zur körperlichen Funktion – und damit in Bezug auf das Nervensystem nur dialektisch erkennen, untersuchen und in der Wissenschaft systematisch studieren.

Somit kann man z. B. in der Neurologie als einer medizinischen Wissenschaft die Sachverhalte nur durch dialektische Begriffe erkennen und in dieser Wissenschaft systematisch studieren.

Analoges gilt auch für vielen Bereiche des menschlichen Wissens (Biologie, Medizin, Psychologie, Psychiatrie, Soziologie, Rechtswissenschaft, Geschichte, Geschichtswissenschaft usf.)

Es gilt dies also für empirische Wissenschaften, die teils mit der Materie befasst sind und für solche die vorwiegend nur mit Begriffen und ihren gegenseitigen Definitionen befasst sind (Beispiel: Rechtswissenschaft).

All diese Sachverhalt kann man unter verschiedenen Blickwinkeln in Praxis und Theorie – oftmals auf der Grundlage von Konzepten systematisch untersuchen und beschreiben.

Dabei findet man dass diese Begriffe in vielen Fällen die Begriffe von bloßen Ideen im Sinn von Immanuel Kant sind.

Dies bedeutet man kann diese Erkenntnisobjekte nicht auf der „Ebene der Objekte“ bestimmen. Trotzdem erweisen sie sich als nützlich weil sie zweckmäßige Einheiten sind.

Dialektische Begriffe – dialektische Paare  – beruhen auf bloßen Vorstellungen:

Es sind die Begriffe dieser dialektischen Paare also die Begriffe von (bloßen) Vorstellungen bzw. von bloßen Ideen.

Dabei ist die Natur des Nervensystems „so“ wie sie „ist“ – viele Dinge kann man physisch erkennen und bestimmen. Anders kann man jedoch nur mit der Hilfe von Konzepten bzw. nur mit der Hilfe von Begriffen erkennen und in der Wissenschaft bestimmen. Zum Beispiel kann man die Funktion des Nervensystems nur auf dieser Grundlage in den diversen Wissenschaften systematisch studieren.

Dabei braucht die Natur diese Vorstellungen nicht um ihre jeweilige Aufgabe zu erfüllen – nur wir Menschen brauchen die Begriffe dieser (bloßen) Ideen um überhaupt z. B. über die neuronale Funktion – oder über die psychische Funktion – oder über die geistige Funktion – der jeweiligen Person – sinnvoll denken und nachdenken zu können.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass man ohne diese dialektischen Begriffe bzw. ohne diese dialektischen Paare keine sinnvollen Gedanken über das Nervensystem und seine Funktion bilden könnte. Hingegen ist die Natur darauf nicht angewiesen – sie funktioniert so wie sie ist – eben, weil sie so beschaffen ist – wie sie ist – wie sie sich im Rahmen der Phylogenese auf wunderbare Art und Weise entwickelt hat.

Das heißt das Nervensystem des Menschen und auch das der sonstigen höher entwickelten Lebewesen funktioniert jeweils auf wunderbare Art und Weise – man kann sagen perfekt (vgl. mit Osho Zitat 9).

Der Grenzen des menschlichen Wissens sollte man sich bewusst sein – es gilt hier der Spruch von Johann Wolfgang von Goethe:

Die Fehler und Irrtümer sind hier immer nur die des Menschen (vgl. mit Goethe Zitat).

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Nachfolgend werden weitere dialektische Begriffe bzw. dialektische Paare diskutiert:

Kosmos – dialektische Begriffe in der Astronomie und in anderen Wissenschaften:

Der Kosmos kann in den Makrokosmos und in den Mikrokosmos gegliedert werden.

Den Kosmos als Einheit kann ich jedoch nicht anders erkennen, als nur durch den Begriff der Idee der dieses Ganze (als Idee) beschreibt (vgl. mit Kant Zitat 7).

Ich kann zwar über die einzelnen Einheiten: die Galaxien, Sonnensysteme, Planeten usf. sprechen und diese im Fernrohr oder mit dem Teleskop als physische Objekte erkennen – aber das Ganze als Kosmos – als Einheit kann ich nicht anders begreifen, als nur durch den Begriff der Idee der in meinem Bewusstsein als die systematische Einheit der Idee gegeben ist, falls ich die Merkmale der Idee durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7 und auch mit Jaspers Zitat).

Analoges kann man über den Mikrokosmos über die „Welt“ der Atome/Quanten/ über die Energie/die Wellen/die Materie etc. sagen. Gewisse Dinge kann man physisch im Experiment durch die Demonstration nachweisen/beweisen und daher objektiv gültig bestimmen, anderes kann man jedoch nicht demonstrieren und anderen Personen vorzeigen, sondern ich kann mir darüber nur selbst ein Bild – genau genommen nur ein geistiges Bild – somit nur eine Vorstellung machen. Hierbei handelt es sich also immer um subjektives Wissen bzw. um eine subjektive Erkenntnis, und nicht um objektives Wissen – jedenfalls dort, wo ich das Zutreffen der Vorstellung bzw. das Zutreffen der Idee nicht physikalisch beweisen kann, weil dabei ein allgemein gültiger Beweis nicht möglich ist.

Der Geist (einer Person) – und das Erkennen von diversen Zusammenhängen:

Der Geist kann als der Ursprung der Gedanken der Person verstanden werden. Es handelt sich hierbei also im ein Wissen das ich nur durch den Gegensatz der Ideen erlangen und bestimmen kann. Daher schreibt Karl Jaspers in seinem Buch „Allgemeine Psychopathologie“ über die Grundformen der Verstehbarkeit (vgl. mit Jaspers Zitat 9).

Entstehung und Entwicklung der Welt:

Die Entstehung und die Entwicklung der Welt kann ich mit Hilfe des Konzepts des Urknalls verstehen. Ich kann mir damit eine Vorstellung respektive ein geistiges Bild machen, wie die Welt am Anfang der Zeit entstanden ist (vgl. mit Jaspers Zitat). Diesen Hergang bzw. diesen Sachverhalt kann jedoch niemand physikalisch beweisen – sondern man kann ihn nur auf der Grundlage einer Idee erschließen/annehmen/vermuten/glauben, dass es sich so ereignet hat. Ich kann allenfalls durch meine Argumentationen einen dialektischen „Beweis“ liefern. Das heißt im günstigen Fall kann ich das Publikum durch die Plausibilität meiner Vorstellung bzw. meiner Theorie überzeugen. Und zwar falls meine Argumentation plausibler ist, als eine andere Vorstellung bzw. als eine andere Theorie.

Bei kritischer Untersuchung erkennt man durch diese Überlegung, dass es sich hierbei – bei den diskutieren Sachverhalten um bloße Ideen bzw. um transzendentale Ideen im Sinne von Immanuel Kant handelt.

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(letzte Änderung 19.01.2023, abgelegt unter: Biologie, Definition, Dialektik, Erkennen, Funktion, Kognition, Natur, Nervensystem, Philosophie, Psyche, Psychologie, Erkenntnisobjekt)

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