Denkgewohnheit

Eine Denkgewohnheit ist eine Gewohnheit die das Denken der Person betrifft.

Es ist dies eine Eigenheit der Person gewisse Denkabläufe immer wieder zu durchlaufen.

Gemäß ihrer Denkgewohnheit reagiert daher die Person auf eine für sie charakteristische Art und Weise.

So kann es etwa sein, dass die Person infolge ihrer Denkgewohnheit starr an einem bestimmten Vorurteil festhält und keine andere Sichtweise in Erwägung zieht bzw. in ihrer Überlegung nicht berücksichtigt.

Damit deutet sich an, dass starre Denkgewohnheiten schnell zu Konflikten und Problemen führen, weil die Person sich nicht flexibel mit dem Sachverhalt auseinandersetzt.

Tatsache ist dass die Realität in vielen Fällen Flexibilität erfordert um die beste Lösung zu finden.

Nachfolgend werden Denkgewohnheiten unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet:

Eine Denkgewohnheit zeichnet sich dadurch aus, dass die Person geneigt ist Sachverhalte auf ähnliche Art und Weise zu betrachten und sie demgemäß die diesbezüglichen Gedanken in einer bestimmten Sequenz zu bildet.

Damit wird deutlich, dass die Denkgewohnheit charakteristisch für einen bestimmten Menschen ist und daher als typische Eigenheit der Person bezeichnet werden kann.

Selbstverständlich gilt dies auch für Gruppen von Personen, die immer wieder dieselben Gedanken durchlaufen.

Man erkennt hierbei, dass die Übung die Gewöhnung befördert, die letztlich zur Gewohnheit wird und damit das Denkmuster bzw. die Denkgewohnheit festigt.

Man kann auch sagen, dass das Lernen und damit auch die Konditionierung mit der Denkgewohnheit Hand in Hand geht.

In diesem Sinn entwickelt sich die Denkgewohnheit im einzelnen Individuum im Laufe ihres Lebens.

Ein Beispiel: das Kind erlernt durch das Spielen und etwa durch die Bewegung im Freien – z. B. beim Fussballspielen mit anderen Kindern – die motorische und sonstige Geschicklichkeit die diese Praxis erfordert.

So wie man sich positive Denkgewohnheiten aneignet kann man sich auch unvorteilhafte und damit negative Denkgewohnheiten aneignen bzw. erlernen.

Erwerb eines negativen Denkmusters: die Wirkung und wiederholte Einnahme des psychotropen Mittels Cannabis verschafft im Moment zwar die erwünschte Beruhigung und Entspannung, führt letztlich durch den wiederholten Konsum jedoch schrittweise zur Abhängigkeit und letztlich zur Sucht.

Oder eine Person erinnert sich an ein unangenehmes Erlebnis – und gerät ob dieser Erinnerung immer wieder in dieselbe Wut. Man kann sagen: hier mobilisiert das Denkmuster die Assoziation von gewissen Gedanken aus dem Gedächtnis und befördert damit das Wiedererleben derselben psychischen Reaktion.

Durch dieses Beispiel wird deutlich wie das Gehirn je nach Konstitution/Beschaffenheit fast wie ein Automat reagiert – und ein Verlernen bzw. die Dekonditionierung schwierig sein kann – insbesondere falls sich die betroffene Person mit ihrer Denkgewohnheit und damit ihrer Gewohnheit so zu Denken positiv identifiziert.

Durch diese Erklärung kann man verstehen warum manch ein Mensch, insbesondere mit zunehmendem Alter gefährdet ist in eine sogenannte „Verbitterungsstörung“ zu geraten, weil er durch seine Denkgewohnheit immer wieder dieselben negativen Gedanken durchläuft und so gesehen leicht ein negatives Weltbild – also ein negatives geistiges Bild entwickelt von dem er im Sinn der subjektiven Wahrheit überzeugt ist, dass dies der Wirklichkeit entspricht bzw. dies die Realität zutreffend abbildet. Damit wird auch klar, dass Sturheit und mangelhafte Selbstreflexion das ihrige zur negativen Entwicklung der Persönlichkeit noch besteuern.

Biologisch betrachtet kann man damit verstehen, dass die entsprechenden neuronalen Muster auf diesem Weg sich festigen bzw. die neuronale Funktion im Nervensystem sich auf diese Art und Weise festigt. Man sieht damit wie die Psychologie und die Biologie zusammenhängen bzw. kann man durch diese biologische Theorie die psychologischen Vorgänge durch diese neurobiologischen Vorgänge biologisch begründet erklären.

Und gilt hier (weitgehend) der Spruch: Jeder ist seines Glückes Schmied

Oder wie es Blaise Pascal formuliert hat:

Wie man sich den Geist verdirbt, verdirbt man sich auch das Gefühl. Geist und Gefühl bildet man durch Gespräche, Geist und Gefühl verdirbt man sich durch Gespräche. Also bilden oder verderben sie gute oder schlechte. Deshalb ist es vor allem wichtig, daß man zu wählen versteht, um sie zu bilden und nicht zu verderben, und diese Wahl kann man nur treffen, wenn man sie schon gebildet und nicht verdorben hat. So ist hier ein Kreis, wo die glücklich sind, die ihm entkommen.“ (vgl. mit Blaise Pascal Zitat 1).

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(letzte Änderung 06.12.2022, abgelegt unter Definition, Dekonditionierung, denken, Erleben, Freiheit, Gedächtnis, Gesundheit, Lernen, Medizin, Nervensystem, Psyche, Psychiatrie, psychische Störung, Sucht, Therapie)

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