Schichtenlehre (Schichtenregel) nach Karl Jaspers

Die Schichtenlehre (Schichtenregel) nach Karl Jaspers ist eine Lehre (Theorie), die die psychischen Störungen in drei unterschiedliche Schichten gliedert. Dabei lehrt die Erfahrung, dass diese Gliederung der psychischen Störungen in drei Schichten sinnvoll und nützlich ist. In diesem Beitrag wird die „Schichtenlehre (Schichtenregel) nach Karl Jaspers“ auf Grundlage der Philosophie von Immanuel Kant beleuchtet und diskutiert, und es kann dabei aufgezeigt werden, dass …

Kant Zitat 12c – Regel – Zusammenhang des Verstandes mit den Erscheinungen

Regel – Zusammenhang des Verstandes mit den Erscheinungen „Jetzt wollen wir den notwendigen Zusammenhang des Verstandes mit den Erscheinungen vermittelst der Kategorien dadurch vor Augen legen, daß wir von unten auf, nämlich dem Empirischen anfangen. Das erste, was uns gegeben wird, ist Erscheinung, welche, wenn sie mit Bewußtsein verbunden ist, Wahrnehmung heißt. …. Weil aber jede Erscheinung ein Mannigfaltiges enthält, …

Allgemeines über das menschliche Erkennen und das medizinische Diagnostizieren

 Alles Erkennen gründet sich auf den Vergleich von Informationen. Sei es eine Biene, die zurück in den Bienenstock findet, ein Mensch, der einen anderen Menschen wiederekennt, oder ein Arzt, der eine Krankheit erkennt – immer geht es dabei um einen Vergleich von Informationen.  Beim Diagnostizieren erkennt ein Arzt ein Krankheitsbild, wenn er schon zuvor einen gleichartigen Fall gesehen hat oder wenn er …

Rückblick in die Geschichte der Medizin

Blickt man auf die Geschichte der Medizin zurück, so sieht man, dass die meisten der derzeit gültigen Krankheitseinheiten erst im Laufe der jüngeren Geschichte entdeckt worden sind und dass erst nach der Entdeckung der Krankheitseinheiten in weiterer Folge auch spezifische Behandlungsmethoden zur Behandlung dieser Krankheitszustände entdeckt und systematisch erprobt wurden. Zum Beispiel kann die klinische Diagnose Herzinfarkt erst gestellt werden seit …

Beginn der systematischen Diagnostik in der Psychiatrie

Die systematische Diagnostik war in der Psychiatrie im deutschen Sprachraum erstmals möglich nachdem der Nervenarzt Wilhelm Griesinger (1817-1868) in seinem Lehrbuch Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten im Jahr 1845 eine 1. psychiatrische Nosologie veröffentlicht hatte. Dies war der Beginn der systematischen psychiatrischen Diagnostik. Es gab bis dahin in der Psychiatrie keine Klassifikation, die es ermöglichte vorkommende psychische Störungen einzelnen Kategorien einer systematischen psychiatrischen Klassifikation zuzuordnen. …

Einführung zum Diagnostizieren

Man nennt die ärztliche Tätigkeit des Untersuchens und Überlegens, welche das Ziel hat einen Krankheitszustand einer Krankheitseinheit zuzuordnen Diagnostizieren. Das Diagnostizieren setzt also voraus, dass es bestimmte bzw. definierte Krankheitseinheiten gibt und, dass der Arzt diese Krankheitseinheiten kennt. Beim Diagnostizieren besteht die Aufgabe des Arztes darin, durch Überlegung und Untersuchungen herauszufinden, welcher Krankheitseinheit der vorliegende Krankheitszustand zuzuordnen ist.  Mit anderen Worten: …

psychiatrische Erkenntnisse basieren auf psychischen Erscheinungen

Psychiatrische Erkenntnisse basieren auf psychischen Erscheinungen. Dies sollte man in der Psychiatrie beachten und als Fachperson und somit als Psychiater/Psychiaterin bewusst sein. Tatsächlich gründen sich die psychiatrischen (psychologischen und psychotherapeutischen) Erkenntnisse auf psychische Phänomene, die im Bewusstsein der Fach-Person in Form des Begriffs (der Idee als systematische Einheit) erscheinen (vgl. mit Kant Zitat 7; gr. phenomenon – das was erscheint, das Erscheinende). Aus diesen …

Essstörungen

Wir können bei uns selbst beobachten, dass unser Appetit von der Befindlichkeit und von der Gemütslage abhängig ist. Anderseits machen wir auch die Erfahrung, dass durch das Essen und durch unser Essverhalten die Stimmung (die Gemütslage) und die Befindlichkeit beeinflusst werden. Unter Umständen isst man etwas, wenn es einem nicht so gut geht, z.B. wenn man nervös ist, weil sich die Stimmung …

Demenz, Demenzabklärung

Demenz, Demenzabklärung: Eine Demenz ist eine schwere psychische Störung. (lat. dementia – „ohne Geist sein“) Psychische Störungen vom Typ einer Demenz treten in Folge von verschiedenen Ursachen auf. Typischerweise treten zuerst Gedächtnisstörungen auf, dann auch Störungen betreffend die Gedankenentwicklung und die Orientierung. Es kommt auf diesem Weg also zu Orientierungsstörungen. In diesem Zusammenhang treten auch Konzentrationsstörungen auf. Es kommt zu Störungen im Kritikvermögen. Als …

psychosomatische Reaktion

Man spricht von einer psychosomatischen Reaktion wenn infolge eines psychischen Reizes eine körperliche Reaktion auftritt. Psychische Reize wirken sich nicht nur auf das subjektive Erleben, also auf die Psyche, sondern auch auf den Körper aus. Jeder Reiz wirkt sich immer auf den ganzen Menschen und damit auf seinen Organismus aus. Das heißt, jeder Reiz wirkt sich auf die Psyche und auf den Körper aus. …