Jaspers Zitat 3 – Schemata sind notwendig

“Man muß bei systematischem theoretischem Auffassen einer Sache unvermeidlich Schemata bilden, sonst bleibt man aphoristisch, entbehrt eines fruchtbaren Vehikels zur Entdeckung von Beziehungen und Lücken, verliert die Möglichkeit eines Überblicks über das Ganze, das man bis dahin erreicht hat.  Aber man kann mit vielen systematischen Ordnungen an jeden Gegenstand herangehen. Jede Systematik wird etwas anderes deutlicher zeigen; jede hat irgendwie Recht und jede Unrecht, sobald sie sich für die allein berechtigte ausgibt. Man tut daher gut, auch tatsächlich mit möglichst vielen systematischen Gesichtspunkten sich einer Sache zu nähern, möglichst viel aus ihr herauszuholen.”

Aus:

Karl Jaspers: Psychologie der Weltanschauungen, 6. Auflage, Springer-Verlag, Berlin-Heidelberg-New York, 1971, Seite 18

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Anmerkung zum Zitat:

Man erkennt aus dem Zitat, dass Karl Jaspers sich dessen bewusst war, dass man beim systematischen theoretischen Auffassen in der Psychologie – und damit auch in der Psychiatrie – Schemata bilden muss um das Ganze möglichst gut zu erkennen. Und es zeigt Karl Jaspers damit auf, dass man damit aber immer nur beschränktes Wissen erlangen kann. Und man daher mit möglichst vielen systematischen Gesichtspunkten sich einer Sache nähern soll.

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Hinweis:

Weiteres zu dieser Thematik in meinem Buch:

Diagnostik, Klassifikation und Systematik in Psychiatrie und Medizin

erschienen im Verlag tredition, April 2019.

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(letzte Änderung 15.06.2020, abgelegt unter:Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Psychopathologie, Zitate)

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