Forschung

Die Forschung ist das Erkennen durch das Erkunden.

Man kann daher auch sagen: die Forschung ist das systematische Suchen das zum Finden und Erkennen führt / oder führen kann.

Durch die Forschung werden zum Teil Entdeckungen gemacht und zum anderen Teil Zusammenhänge erkannt.

Man kann durch die Entdeckungen in der Forschung also gewisse Zusammenhänge erkennen diese dadurch verstehen und erklären (Beispiel: Marcello Malpighi konnte durch seine Entdeckung der Kapillaren im Mikroskop erklären wie das Blut von den Arterien über die kleinsten Gefäße, nämlich über die Kapillaren in die Venen und damit zurück zum Herz gelangt – und er konnte damit als erster die Funktion des Blutkreislaufs physisch/biologisch/physiologisch begründet aufzeigen und damit den allgemein gültigen Beweis für das Zutreffen der bereits früher von William Harvey formulierten Theorie des Blutkreislaufes liefern).

Daher sind durch die Forschung wesentliche Zusammenhänge erkannt und zum Teil nützliche Theorien und Konzepte definiert worden.

In der Wissenschaft wird in diesem Sinn die systematische Forschung betrieben. Es beruht hier die Forschung also auf einem System bzw. einer Systematik.

Man muss bei der Forschung allerdings unterscheiden, ob nach einem Erkenntnisobjekt geforscht wird das durch Fakten bzw. durch Objekte erkennbar ist, oder ob es sich um ein Erkenntnisobjekt handelt das nur durch den Begriff der  Idee und daher nur durch die systematische Einheit der Idee (vgl. mit Kant Zitat 7) erkennbar ist.

Im zuerst genannten Fall kann ich den Gegenstand der Forschung als Gegenstand schlechthin und deswegen tatsächlich finden und daher auf der „Ebene der Objekte“ entdecken, ihn als solchen also durch eine faktische Einheit erkennen/beschreiben und als zu einer Gattung zugehörig bestimmen (vgl. mit Kant Zitat 7 und mit Jaspers Zitat). Ich erkenne in der Forschung ein solches Erkenntnisobjekt also auf der Grundlage von objektiver Evidenz und es handelt sich dabei um objektives Wissens bzw. um allgemein gültiges Wissen.

Im zweit genannten Fall ist mir der Gegenstand der Forschung nur als Gegenstand in der Idee gegeben und ich kann ihn daher nur durch den Begriff der Idee (vgl. mit Kant Zitat 7) bzw. nur in Bezug auf einen Typ (vgl. mit Jaspers Zitat) erkennen/beschreiben/diagnostizieren/definieren.

Ich kann in diesem Fall den Forschungsgegenstand also nicht physisch (biologisch, physiologisch, physikalisch, chemisch, biochemisch, bildgebend etc. begründet) erkennen, beschreiben und bestimmen, sondern ich muss ihn durch den Begriff der Idee beschreiben/umschreiben und durch die systematische Einheit der Idee bestimmen. In einem solchen Fall erkenne ich das Erkenntnisobjekt indem ich die Merkmale der Idee durch das Schema der Idee geistig auffasse (vgl. mit Kant Zitat 7). Und ich erlangte in diesem Fall wegen der Grundlage des Wissens nur subjektives Wissen das gleichzeitig auch beschränktes Wissen ist.*

Dies hat in der Diagnostik zur Folge, dass ich in diesem Fall das Ganze – oder ich kann auch sagen die diagnostische Einheit (die Entität) nur in Bezug auf den – auf der „Ebene der Ideen“ – definierten Typus bestimmen kann.

Demgemäß macht es einen großen Unterschied ob ich in der Praxis, in der Wissenschaft und Forschung mit faktischen Einheiten oder mit systematischen Einheiten befasst bind.

Diesen Sachverhalt hat in der Psychiatrie der Psychiater und Philosoph Karl Jaspers erkannt (vgl. mit Jaspers Zitat).

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Weiteres zum Grad des Wissens in Praxis, Wissenschaft und Forschung in meinem Buch:

Diagnostik, Klassifikation und Systematik in Psychiatrie und Medizin

erschienen im April 2019 im Verlag tredition

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(letzte Änderung 22.12.2017, abgelegt unter: Begriff, Beweis, Biologie, Definition, Diagnose, Diagnostik, Diagnostizieren, Heilkunde, Medizin, Philosophie, Physiologie, Psyche, Psychiatrie, Psychologie, Wissenschaft)

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