Empirie

Die Empirie ist das Wissen das durch die Erfahrung erlangt wird (vgl. mit Kant Zitat 16).

Empirie (von griechisch εμπειρία empeiría, Erfahrung im Sinn von erlangtem Wissen, Erfahrungswissen)

Es ist dies entweder objektives Wissen das durch die Erfahrung auf der Grundlage von objektiver Evidenz erlangt wird.

Oder es ist die Empirie subjektives Wissen das durch die Erfahrung auf der Grundlage von subjektiver Evidenz erlangt wird.

Demgemäß beruht die Erfahrung entweder auf Fakten oder auf Ideen (vgl. mit Kant Zitat 7), die zum Erfahrungswissen und damit zur Empirie geführt haben.

Dabei kann also das empirische Wissen entweder durch die sinnliche Wahrnehmung unmittelbar auf der Grundlage von Fakten bzw. objektiven Befunden erkannt worden sein, oder es ist das empirische Wissen aus subjektiven Befunden hervorgegangen, die aus der Erfahrung abgeleitet worden sind. In diesem Fall handelt es sich beim empirischen Wissen, um aus der Erfahrung abgeleitetes Wissendas zu Ideen bzw. zu Vorstellungen geführt hat.

Demgemäß kann das empirische Wissen durch das: Messen, Registrieren, Dokumentieren von Dingen / Objekten – zum Beispiel in den empirisch begründeten Naturwissenschaften (Astronomie, Physik, Geologie, Chemie, Biochemie, Biologie, Zoologie, Botanik, ebenso in einem Teilbereich der Medizin etwa in der Anatomie, Histologie, Physiologie, Pathologie, Histopathologie, Immunologie usf.) erlangt worden sein.

Oder es beruht Erfahrungswissen und damit die Empirie in einem Teilbereich der Medizin oder anderen Bereichen des menschlichen Wissens auf Vorstellungen und damit auf Ideen / Eindrücken / Empfindungen / subjektiven Wahrnehmungen / Gedächtnisinhalten / Erinnerungen / somit auf Inhalten des Gedächtnis, die sich ein erkennendes Lebewesen bzw. das erkennende Subjekt gemerkt hat.

Man muss demgemäß unterscheiden, ob die Empirie auf Objekten / Fakten oder auf Ideen bzw. den Begriffen der jeweiligen Ideen beruht (vgl. mit Kant Zitat 7).

Demgemäß muss man bezüglich der Empirie unterscheiden, ob etwa die Studien in der Forschung und in der Wissenschaft auf empirischem Wissen beruht das auf der Grundlage von faktischen Einheiten erlangt worden ist, oder auf Basis von systematischen Einheiten (vgl. mit Kant Zitat 7).

Im zuerst genannten Fall ist das erlangte empirische Wissen objektiv gültig und es kann unabhängig, von den in der Forschung tätigen bzw. wissenschaftlich tätigen Person erkannt werden.

Oder es ist das empirische Wissen vom erkennenden Subjekt abhängig, insofern das in der Empirie erlangte Wissen nicht unabhängig vom erkennenden Subjekt erlangt bzw. erkannt worden ist (vgl. mit Kant Zitat 9).

Je nach dem kann also das empirische Wissen vom Grad der Gewissheit, vom Grad des Glaubens oder vom Grad einer Meinung sein (vgl. mit Kant Zitat 9).

Demgemäß muss also unterscheiden, ob es sich beim empirischen Wissen um objektives Wissen oder um subjektives Wissen handelt.

Daher ist, das infolge der Erfahrung erlangte Wissen, teils also auf Grundlage von subjektiver Evidenz entstanden und anderes auf der Grundlage von objektiver Evidenz.

Es ist also empirisch was entweder auf der Ebene der Objekte durch das Zählen, Messen, Registrieren und Dokumentieren von physischen Einheiten respektiven von physischen Erkenntnisobjekten seinen Ausgang genommen hat.

Oder es ist empirisch was auf der Ebene der Ideen durch das zählen von meta-physischen Einheiten respektive durch das zählen und registrieren von meta-physischen Erkenntnisobjekten, nämlich durch das geistige Erfassen von mentalen Einheiten also das Erfassen und Registrieren von Begriffen von Ideen erkannt worden ist, insofern hier die Einheit – die in diesem Fall eine systematische Einheit ist – durch das Schema der Idee erkannt worden ist (vgl. mit Kant Zitat 7).

Empirie in den verschiedenen Bereichen des Wissen:

Zur Empirie in der Medizin:

In der Medizin beruht die Empirie auf körperlichen Befunden. Dabei sind in der Medizin die körperlichen Befunde zum Teil faktische Befunde (physische Befunde). In diesem Fall beruht die Empirie in der Medizin auf objektiven Befunden (Beispiel: Knochenbruch in der bildgebenden Einheit sichtbar).

Oder es beruht die Empirie in der Medizin und damit das medizinische Wissen auf den klinischen Erscheinungen, die durch subjektive Befunde (Beispiel: Symptomenicht-objektivierbare Phänomene und Symptomenkomplexe) erkannt werden (Beispiel: Schmerzen, Schwächegefühl, Schwindel, Benommenheit usf.)

Zur Empirie in der Psychiatrie:

In der Psychiatrie beruht das empirische Wissen auf psychischen Befunden. Es beruht das psychiatrische Wissen nämlich auf den psychischen Phänomenen und den psychopathologischen Phänomenen. Es handelt sich hierbei also um subjektives Wissen das die jeweilige Fachperson erlangt, wenn sie den psychischen Befund bzw. den psychiatrischen Befund im Hinblick auf das Vorliegen einer psychischen Störung erhebt.

Zur Empirie in der Psychologie und Psychotherapie:

In der Psychologie und in der Psychotherapie wird, so wie in der Psychiatrie, das fachlich empirische Wissen ausgehend von den psychischen Erscheinungen, also ausgehend von den psychischen Phänomenen und psychischen Symptomen erlangt. Daher handelt es sich auch um subjektives Wissen, auch wenn dies in den Zahlen der wissenschaftlichen Studien nicht mehr augenscheinlich in Erscheinung tritt.

Man sollte also immer beachten und berücksichtigen, dass das empirische Wissen, wie es etwa in der psychiatrischen Wissenschaft oder in der psychologischen Wissenschaft oder in der psychotherapeutischen Wissenschaft erlangt wird, seinen Ausgang immer von nur subjektiv gültigem Wissen nimmt bzw. dieses Wissen aus Ideen stammt, die die jeweilige Person durch den Begriff der Ideen erlangt hat.

Es ist in einem solchen Fall also das empirische Wissen im Bewusstsein der erkennenden Person als der Begriff der Idee erschienen, wenn diese den Sachverhalt durch das Schema der Idee geistig aufgefasst hat und es gründet sich daher derartiges Wissen auf systematische Einheiten (vgl mit Kant Zitat 7) und nicht auf faktische Einheiten.

Daher hat das empirische Wissen das diese Studien liefern einen geringeren Wert bzw. sind die daraus abgeleiteten Leitlinien für die Praxis nicht in dem Ausmaß verbindlich, wie dies etwa für gewisse Teilbereiche der Medizin gültig ist, wo das empirische Wissen von Fakten seinen Ausgang genommen hat.

Zur Empirie in der Physik und Astronomie:

Die Empirie in der Physik (Astronomie usf.) beruht auf der Beobachtung. Man kann hier diverse Parameter objektiv gültig messen und daher allgemein gültig registrieren. Auf dieser Grundlage hat man ausgehend von Vorstellungen / Theorien die Naturgesetze erkannt. So hat zum Beispiel Newton das Gravitationsgesetz erkannt und es haben Astronomen (teils schon in der Antike und dann Gallileo, Kopernikus, Keppler) erkannt, dass sich die Erde um die Sonne dreht und sie haben die Mechanik der Himmelskörper berechnet. Man kann daher ausgehend von der Empirie die Bewegungen und zukünftige Lage der Planten berechnen und damit zum Beispiel vorhersagen wann eine Sonnenfinsternis eintreten wird.

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(letzte Änderung 23.07.2017, abgelegt unter: Begriff, Definition, Erfahrung, Erkennen, Medizin, Neurologie, Philosophie, Psyche , Psychiatrie, Psychologie, Wissenschaft)

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