neurologische Systematik

Die neurologische Systematik ist die Systematik die in der Neurologie entwickelt worden ist.

Zum  Teil beruht die neurologische Systematik auf der Ätiologie der neurologischen Krankheiten bzw. neurologischen Störungen und zum anderen Teil auf den neurologischen Phänomenen bzw. den neurologischen Symptomenkomplexen und somit auf der klinischen Erscheinung – man kann auch sagen: auf den klinischen Erscheinungsbildern der neurologischen Störungen. Damit beruht die Diagnostik, die Klassifikation und die Systematik dieser neurologischen Störungen auf der Phänomenologie – oder man kann auch sagen: auf der Syndromatologie (=Syndromlehre).

Es werden in der Neurologie die neurologischen Störungen und damit die neurologischen Diagnosen zum Teil nach Ätiologie bzw. nach der Ursache (Kausalität) benannt (z. B. : Hirninfarkt, Entzündungen des Gehirns und/oder der Hirnhäute (Meningen), Tumore, Entzündungen der peripheren Nerven: Neuritis usf.), wohingegen andere neurologische Diagnosen auf Grundlage der klinischen Erscheinung, nämlich auf Grundlage der neurologischen Symptome und/oder der neurologischen Phänomene oder auf Grund der neurologischen Symptomenkomplexe in der neurologischen Diagnostik durch die Begriffe (der Ideen) benannt und bestimmt werden (zum Beispiel: Krampfanfälle: epileptische Krampfanfälle, funktionelle Krampfanfälle und ebenso werden auch unterschiedliche Formen der primären Kopfschmerzen (Migräne, Spannungskopfschmerzen u. a.) – also die, die nicht auf ein körperliches Agens zurückgeführt werden können – bzw. deren Diagnosen nicht kausal begründet bestimmt werden können. Vielmehr können diese neurologischen Störungen und damit die entsprechenden neurologischen Diagnosen nur aufgrund der klinischen Erscheinung erkannt in der neurologischen Diagnostik erkannt und in der neurologischen Klassifikation klassifiziert werden. Dabei können allerdings bei gewissen neurologischen Störungen körperliche Befunde in mehr oder weniger typischer Ausprägung aufgefunden und demonstriert werden (Beispiel: eine Multiple Sklerose wird primär durch den Symptomenkomplex als Verdachtsdiagnose erfasst und es können hier in der Regel physische Befunde (Liquorbefund, auffällige evozierte Potenziale, bildgebende Befunde u. andere) nachgewiesen werden und kann die neurologische Diagnose gemäß dem diagnostischen Schema (der Idee) mehr oder weniger validiert gestellt werden).*

Für die Diagnostik in der Neurologie ist in diesem Teilbereich also die neurologische Syndromatologie (plus der Nachweis der genannten körperlichen Befunde bzw. der physischen Befunde in gewissen Fällen) entscheidend, hingegen sind für den anderen Bereich die Ätiologie/bzw. die Kausalität – man kann auch sagen: die Biologie der Ursache der neurologischen Störung.

Und man kann daher berechtigt sagen, dass die Diagnostik, die Klassifikation und die Systematik der neurologischen Störungen in einem Teilbereich auf systematischen Einheiten (vgl. mit Kant Zitat 7) im Sinne von Immanuel Kant beruht. Es sind dies nämlich die diagnostischen Einheiten, die auf der „Ebene der Ideen“ unter sich als gleichartige systematische Einheiten ein definiertes  System – infolge der aufeinander abgestimmten Symptomenkomplexe – bilden, gemäß dem im konkreten Fall die einzelne diagnostische Einheit und damit die neurologische Diagnose durch das Vergleichen und Gewichten der Ideen – mit Hilfe der philosophischen Methode der Dialektik bestimmt werden kann.*

Zum Schluss kann man also festhalten, dass die Systematik in der Neurologie – so wie in anderen Bereichen der Medizin – einerseits aus systematischen Einheiten und andrerseits aus faktischen Einheiten aufgebaut ist.

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Hinweis:

Weiteres* zur Systematik in der Neurologie auf Grundlage der Erkenntnistheorie von Immanuel Kant in meinem Buch:

Diagnostik, Klassifikation und Systematik in Psychiatrie und Medizin

erschienen im Verlag tredition, April 2019.

(letzte Änderung 16.03.2020, abgelegt unter: Diagnostik, Klassifikation, Medizin, Neurologie, Systematik, Wissenschaft)

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