Funktionalität

Die Funktionalität ist die Fähigkeit eine bestimmte Funktion zu leisten.

Und zwar in mehrfacher Hinsicht:

Etwa im in Bezug auf die Geschwindigkeit, die Genauigkeit, die Ausdauer, die Flexibilität oder sonstige Eigenheiten.

Es geht dabei also um die Leistungsfähigkeit der Funktion in jeglicher Hinsicht.

Man kann auch sagen, dass die potenzielle Funktionalität das Vermögen ist eine gewisse Funktion – etwa in Bezug auf die genannten Eigenheiten – zu leisten.

Ebenso kann man sagen, dass die potenzielle Funktionalität die Fähigkeit ist eine gewisse Leistung diesbezüglich zu erbringen.

 

In diesem Sinn macht die Funktionalität eine Aussage über das was tatsächlich geleistet wird, wie es geleistet wird, was potenziell geleistet werden kann usw.

Bessere Funktionalität ergibt qualitativ und quantitativ bessere Arbeit / Leistung / bessere Ergebnisse.

Größere Funktionalität ergibt quantitativ mehr Leistung.

Bei der Funktionalität muss man unterscheiden, ob damit eine bestimmte Funktion gemeint ist, die physikalisch gemessen werden kann, oder ob dies eine Funktion bzw. eine Funktionalität ist, die nur geistig, also nur meta-physisch gemessen werden kann.

Im zuerst genannten Fall gibt es einen allgemein gültigen – also einen objektiven Maßstab.

Im zweit genannten Fall gibt es keinen allgemein gültigen Maßstab, sondern es muss der Sachverhalt mit dem persönlichen geistigen Maßstab durch den Begriff der Idee aufgefasst und dadurch geistig „gemessen“ bzw. subjektiv gültig geistig abgeschätzt / geschätzt werden.

Daher kann ein solcher Sachverhalt nur durch die persönlich definierte Norm gemessen bzw. beurteilt werden.

 

 

Nachfolgend wird die Funktionalität in verschiedenen Bereichen diskutiert:

Funktionalität in der Technik:

Ein technisches Gerät, etwa ein Staubsauger hat eine gewisse Funktionalität, die durch eine physikalische Messung bestimmt werden kann. Ebenso hat ein Radio, ein Mobiltelefon, ein Computer, ein Computer-System usf. eine gewisse Funktionalität. Diese kann mehr oder weniger intakt sein und es kann demgemäß das Gerät gut oder weniger gut funktionieren.

In diesem Sinn ist auch die künstliche Intelligenz (KI) ein Maß für ein derartiges System.

 

Funktionalität bei Lebewesen:

Bei Lebewesen ergab es sich dass deren Entwicklung in der Natur zu besonderer Funktionalität bei den unterschiedlichen Pflanzen, Tieren – und schließlich auch beim Menschen geführt.

Schon bei den niederen Lebewesen den Bakterien, und bei sonstigen Einzellern kann man deren Funktionalität unter dem Mikroskop studieren.

Ebenso kann man die Funktionalität bei höher entwickelten Lebewesen beobachten:

Z. B. kann ein gesunder Vogel ab einem gewissen Entwicklungsstadium fliegen, manch einer kann auch schwimmen, er kann auf dem Land gehen usf.

Ein normal entwickeltes Lebewesen kann bei normaler Entwicklung in der Natur durch optimale Funktionalität sich sich den Lebensbedingungen in seiner Umwelt optimal anpassen.

Durch die höhere Funktionalität kann es zum Leittier in seiner Gruppe werden und sich demgemäß besser fortpflanzen und überleben.

Funktionalität beim Menschen:

Der Mensch zeichnet sich unter den Lebewesen durch die am höchsten entwickelte Funktionalität aus.

In diesem Sinn kennt man die Funktionalität im Spitzen Sport, wie diese schon mit der Auswahl der talentierten Kinder und Jugendlichen beginnt und durch gezielte Förderung zu höchsten Leistungen führt.

Auf diese Art und Weise kann die körperliche Funktion, die psychische Funktion und auch die geistige Funktion durch geeignete Förderung bzw. Training zu höhen Leistungen gelangen.

Übung, Gewöhnung und Gewohnheit – überhaupt die regelmäßige Praxis – und zwar schon in jungen Jahren – spielen dabei eine große Rolle.

 

Funktionalität des Nervensystems:

Die Funktionalität des Nervensystems entscheidet welche Leistung von diesem System erbracht werden kann.

Man kann etwa eine Funktionalität des Nervensystems im Hinblick auf die Bewegungsfunktionen beschreiben, wie diese etwa in einer Disziplin eines Sports erbracht wird. Etwa die Funktionalität wie sie von einem Turner an einem Sportgerät (am Barren, am Reck usf.) im Leistungssport im Wettbewerb erbracht wird und von kundigen Schiedsrichtern beurteilt wird.

Oder man kennt die Funktionalität des Nervensystems durch die insgesamt die neuronale Funktion geleistet wird.

Man kann diesbezüglich sagen, dass dies die neuronale Funktionalität ist.

Dabei kann diese Funktionalität in Teilfunktionen gegliedert werden: in die psychische Funktion, neurologische Funktion, vegetative Funktion und sonstige Spezialfunktionen, etwa im Verbund mit den Sinnesorganen ( Tastsinn, Sehen, Hören, Geruchssinn, Geschmackssinn) ferner in die Motorik und die Sensibilität.

Weil diese Funktionen und damit die entsprechende Funktionalität durch eine gesundheitliche Störung des Körpers oder der Psyche also durch eine psychische Störung im Sinne einer Funktionsstörung beeinträchtigt sein kann, kennt man in der Heilkunde unterschiedliche Beeinträchtigungen der Funktionalität.

So kennt man etwa in der Medizin Störungen der Funktionalität, wie sie in der Inneren Medizin etwa am Herz, am Herzkreislaufsystem, in Bezug auf die Atmung, die Lungenfunktion untersucht und abgeklärt werden. Ferner Störungen der Funktionalität wie sie in der Neurologie durch diverse neurologische Phänomene zur Beobachtung gelangen und die Folge von neurologischen Störungen sind. Ferner die beeinträchtigte Funktionalität wie sie in den Fachbereichen: Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Gynäkologie im Hinblick auf die einzelnen Organe und Organfunktionen untersucht, abgeklärt und therapiert wird.

Weiteres zur Funktionalität in der Medizin:

In der Medizin kennt man die Funktion und damit die Funktionalität etwa von einem Organ (Leber, Niere oder einem Gelenk usf.). Oder man kennt die Funktionstüchtigkeit und damit die Funktionalität des ganzen Organismus bzw. des Körpers in Bezug auf seine einzelnen Funktionen.

Weitere Anmerkungen zur Funktionalität in allgemeiner Hinsicht:

Von einer gut ausgebildeten Fachperson kann eine höhere Funktionalität erwartet werden. So kann man etwa von einem gut ausgebildeten Arzt erwarten, dass er mehr leisten kann, weil er die Sachverhalte – hier die gesundheitlichen Störungen (Krankheiten) besser und treffender in der Diagnostik erkennt, und man kann daher von einer höheren Funktionalität in der Ausübung des Berufes sprechen. Mit anderen Worten: der eine Arzt kann seine Funktion besser erfüllen als der andere, falls dieser schlecht ausgebildet ist.

Oder es kann ein Arzt in der Psychiatrie – also ein Psychiater bzw. eine Psychiaterin – die gestellten Aufgaben besser erfüllen, wenn er / sie die psychischen Störungen besser kennt und therapieren kann, weil er /sie in der Klinik bzw. in der klinischen Psychiatrie besser ausgebildet ist.

Man kann also auch hier von einer Funktionalität im Zusammenhang mit der Professionalität sprechen, die die Folge von verschiedenen Faktoren ist (Beispiel: wenn etwa in der Forensik / Forensischen Psychiatrie / Forensischen Psychologie ein Psychiater oder ein Psychologe als Sachverständiger ein Gutachten im Hinblick auf die Auswirkungen einer psychischen Störung / psychischen Krankheit erstattet, dann kann vom Psychologen nicht dasselbe Tüchtigkeit und somit dieselbe Funktion / Funktionalität erwartet werden, wie vom Psychiater der ein Medizinstudium absolviert hat, eine mehrjährige Ausbildung in der Psychiatrischen Klinik absolviert hat und bei dieser Gelegenheit das ganze Spektrum der psychischen Störungen kennen gelernt hat und entsprechende klinische Erfahrung erworben hat. Wohingegen der Psychologe an der Philosophischen Fakultät das Psychologie Studium absolviert hat – und jedenfalls mit der Physiologie des Körpers und damit auch im Hinblick auf die Funktion des Nervensystems und der psychischen Störungen nicht so ausgebildet ist wie ein Mediziner bzw. ein Arzt.

Auf diese Art und Weise wirkt sich die Funktionalität in den verschiedensten Bereichen auf die zu erbringende Leistung aus.

Hier insbesondere auch im Bereich des Gutachterwesens, wenn etwa vom Gericht in einem Rechtsverfahren im Hinblick einer gesundheitlichen Störung der Psyche, wie sie in der Forensik und hier besonders in der Forensischen Psychiatrie durch die Erstattung eines Gutachtens  zu beantworten sind.

Beurteilung der Funktionalität in der Forschung und Wissenschaft:

Im Hinblick auf das Nervensystemswird zum Beispiel die Funktionalität in Abhängigkeit von der Neuroplastizität untersucht und in der Wissenschaft systematisch studiert, etwa in welchem Umfang die neuronale Funktion bzw. die neurologische Funktion im Rahmen der Rehabilitation gefördert werden kann und durch die Heilung, Aktivierung und Aktivität zunimmt. Es wird in diesem Sinn etwa nach einem Schlaganfall beobachtet und registriert in welchem Umfang die Funktionalität durch die gezielte Förderung und Aktivität (Physiotherapie, Ergotherapie, Logotherapie usf.) gefördert und verbessert werden kann. Ähnlich hat man auch der Psychiatrie (Sozialpsychiatrie) bemerkt, dass die geeignete Förderung / Aktivierung (Kreativtherapie, Arbeitstherapie, Musiktherapie, Psychoedukation, Soziales Training usf.) die Befindlichkeit, auch die soziale Kompetenz, die Eingliederung in die Gesellschaft usf. fördert, und kann in dieser Hinsicht die Funktionalität und damit im weitesten Sinn die psychische Funktion bzw. Lebenstüchtigkeit als Funktion der Psyche (psychische Belastbarkeit, Anpassung an reale Gegebenheiten etc.) verbessert werden. In diesem Sinn geht es auch nach der Entwöhnungsbebhandlung nach einer Sucht (etwa nach Alkoholabhängigkeit, Heroinsucht etc.) um die Förderung der Funktionalität („leben lernen ohne das Suchtmittel“ bei einer Substanz-gebundenen-Sucht, oder „leben lernen“ ohne das pathologische selbst-schädigende Verhalten bei einer nicht-Sustanz gebundenen Sucht (Spielsucht, Einkaufsucht / Kaufzwang etc.)).

Beurteilung der Funktionalität in der Rechtsprechung:

Im Rahmen der Beurteilung der Arbeitsfähigkeit oder der Berufsfähigkeit wird bei Gericht beurteilt, ob etwa Berufsfähigkeit oder Arbeitsfähigkeit im Sinn des Gesetzes noch gegeben ist, oder ob eine Berufsunfähigkeitspension bzw. eine IV – Pension wegen Berufsunfähigkeit oder Arbeitsunfähigkeit zu gewähren ist. In einem solchen Rechtsverfahren wird in der Regel ein Sachverständiger ein Gutachten zur Frage der Arbeitsfähigkeit erstatten und das Leistungskalkül im konkreten Fall aus der Sicht seines Faches beschreiben. So wird etwa ein Orthopäde die Funktionalität des Bewegungsapparats beurteilen, oder ein Neurologe die Funktionalität des Nervensystems, etwa im Hinblick auf eine Lähmung, wie diese seit einem Unfall bestehend ist usf.

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(letzte Änderung 15.02.2024, abgelegt unter: Begriff, Definition, Erkennen, Erklären, Forensik, Forensische Psychiatrie, Funktion, Gesundheit, Krankheit / gesundheitliche Störung, Medizin, Neurologie, Psyche, Psychiatrie, Rechtsprechung, Verstehen)

zuletzt pos 1 am 30.06.2023

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