neurologische Idee

Eine neurologische Idee ist eine Idee, wie sie in der Neurologie entwickelt worden ist.

Dabei ist eine neurologische Idee eine Idee, die einen neurologischen Sachverhalt beschreibt.

Durch eine neurologische Idee kann man den neurologischen Sachverhalt verstehen und in der Regel erklären.

So kann man etwa durch den neurologischen Begriff „Migräne“ die gesundheitliche Störung, die den typischen, halbseitigen Kopfschmerz bezeichnet, durch diese neurologische Idee verstehen und erklären, und man kann auf der Grundlage der neurologischen Syndromatologie durch diese neurologische Idee die neurologische Diagnose Migräne bestimmen.

Durch neurologische Ideen kann man also die unterschiedlichen neurologische Phänomene und damit die unterschiedlichen körperlichen Störungen des Nervensystems in der neurologischen Diagnostik bestimmen.

Oder man kann durch die neurologische Idee das Auftreten und damit die Ursache des neurologischen Phänomens erklären. So kann man etwa durch die fokale Entzündung im Nervensystem das Auftreten der Multiplen Sklerose erklären.

Dabei findet man einerseits neurologische Ideen, die man letztlich auf ein körperliches Faktum also auf eine faktische Ursache zurückführen kann (Beispiel: die Idee die den neurologischen Symptomenkomplex Hemiparese nach einem Infarkt der Arteria cerebri media oder einen ihrer Seitenäste erfasst und letztlich im konkreten Fall durch die erhobenen bildgebenden Befunde auf einen Hirninfarkt zurückführt) und andererseits neurologische Ideen, die man nicht in diesem Sinn auf einen faktischen Befund zurückführen kann. Derartige neurologische Ideen sind – erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet bloße Ideen (Beispiel: Migräne, Spannungskopfschmerz usf.). Weiteres dazu im Beitrag: : neurologisches Konzept.

In vielen Fällen wird in der Sachverhalt und damit das klinische Erscheinungsbild in der Neurologie durch eine neurologische Idee erfasst, hingegen in der Psychiatrie durch eine psychiatrische Idee. Dies ist etwa bei der gesundheitlichen Störung der Fall, die in der Psychiatrie als Organisches Psychosyndrom bezeichnet wird, in der Neurologie jedoch als Hirnorganische Störung.

Es wird hier also ein und derselbe Sachverhalt einerseits aus Sicht bzw. der Sichtweise – dem Gesichtspunkt – der Neurologie in der Diagnostik erfasst, und andererseits aus der Sicht – Sichtweise – dem Gesichtspunkt der Psychiatrie.

Man erinnere sich daran, dass es noch nicht lange her ist, dass Nervenärzte also Ärzte, die in der Neurologie und in der Psychiatrie tätig waren – bzw. diese Fächer noch nicht getrennt waren –  sowohl mit den Störungen der Psyche, wie auch mit den Störungen des Nervensystems im Sinn der Neurologie befasst waren. Dies zeigt sich zum Beispiel auch darin zeigt, dass diverse gesundheitiche Störungen, die das Nervensystem und die Psyche betreffen, sowohl in der Praxis der Neurologie, also in der neurologischen Klinik therapiert werden – und ebenfalls in der Praxis der psychiatrischen Klinik therapiert werden.

Und es werden demgemäß diese gesundheitlichen Störungen auch in der Wissenschaft der Neurologie und in der Wissenschaft der Psychiatrie untersucht (Beispiel: Alzheimerkrankheit, Vaskuläre Demenz als Form einer Demenz, Demenz sonstiger Ätiologie, Organisches Psychosyndrom etc.)

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(letzte Änderung am 9.3.2017, abgelegt unter Definition, Idee, Neurologie, Diagnostik, Psychiatrie, Nervensystem)

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