Ideenlehre

Eine Ideenlehre ist eine Lehre, die sich auf Ideen gründet.

Man kann daher auch sagen eine Ideenlehre ist eine Ideologie.

Dabei muss man unterscheiden, ob eine Idee auf der Ebene der Objekte bzw. auf der Ebene der Fakten überprüft werden kann, oder ob dies nicht möglich ist.

Wenn eine Idee bzw. mehrere Ideen und damit eine Ideenlehre sich auf Ideen gründet, die nicht auf der Ebene der Fakten bzw. die nicht auf der Ebene der Objekte überprüft werden können, dann handelt es sich bei einer solchen Ideenlehre – philosophisch betrachtet – um eine Dogmatik.

Es gibt also unter den Ideenlehren solche, die auf der Grundlage der Erfahrung entstanden sind und die sich hinreichend bewährt haben, die jedoch nicht am Probierstein der Erfahrung überprüft werden können. (vgl. mit Kant Zitat 10)

So bilden zum Beispiel die Ideen, die eine Religion bilden eine solche Ideenlehre.

Oder es bilden die psychiatrisch-diagnostischen Ideen einer psychiatrischen Klassifikation eine solche Ideenlehre, die sich in der psychiatrischen Praxis und in der psychiatrischen Wissenschaft zwar hinreichend bewährt hat, die man jedoch nicht „physisch“ überprüfen kann.

Oder es bilden die Ideen und Theorien durch die man sich den Zusammenhang der neuronalen Funktion des Nervensystems mit den psychischen Phänomenen in der Biologischen Psychiatrie erklärt eine solche Ideenlehre. Oder es bilden die einzelnen Ideen und Theorien durch die man sich die Psyche in der Psychologie (Psychotherapie) und Psychiatrie erklärt und durch die man die Psyche verstehen kann eine solche Ideenlehre.

Erkenntnistheoretisch bzw. philosophisch betrachtet erkennt man, dass eine solche Ideenlehre in gewissen Bereichen des Erkennens sich auf transzendente Objekte (transzendente Erkenntnisobjekte) und damit auf transzendentale Ideen gründet (vgl. mit Kant Zitat 8a), die zwar empirisch entstanden sind, die man jedoch nicht auf der Ebene der Objekte bzw. auf der Ebene der Fakten überprüfen kann.

Weil man eine solche Idee und damit auch eine solche Ideenlehre nur auf der Ebene der Vorstellungen subjektiv gültig überprüfen kann, ist eine solche Ideenlehre eine Dogmatik im philosophischen Sinn. (vgl. mit Kant Zitat 10)

Neben der Ideenlehre in der Psychologie und Psychiatrie gibt es in vielen anderen Bereichen definierte Ideen, die in ihrer Gesamtheit jeweils eine definierte Ideenlehre bilden. So bilden etwa die Ideen in der Rechtswissenschaft, die die Grundlage der einzelnen Gesetze sind und die nach einer gewissen Ordnung in verschiedene Kategorien gegliedert sind eine solche definierte Ideenlehre.

In gleicher Weise sind in vielen anderen Bereichen des Wissens Ideen entwickelt worden bzw. sind in vielen Bereichen aus bereits bekannten Ideen neue Ideen hervorgegangen und diese damit definiert worden und es haben sich diese neuen geistigen Konstrukte bzw. diese neuen Konzepte in der Praxis und in der Theorie bewährt.

Man kann also durch die Begriffe der Ideen die jeweiligen Sachverhalte geistig auffassen und damit die Inhalte intellektuell kommunizieren.

In diesem Sinn werden in den verschiedensten Bereichen des Wissens die Inhalte durch Ideen erfasst und können diese im Rahmen einer den Fachleuten bekannten Ideenlehre kommuniziert werden.

In diesem Sinn beruht das Wissen in vielen Bereichen auf Ideenlehren.

Man denke hier nur an das Bankenwesen, an das Finanzwesen, an die Konventionen in der Ökonomie und viele anderen Bereichen in denen das Wissen primär auf der Ebene von Ideen auf der Grundlage einer Ideenlehre kommuniziert und abgehandelt wird.

Oder man denke an das Wissen wie es in den Naturwissenschaften auf der Grundlage von Ideen und Ideenlehren kommuniziert wird.

Oder wie es in der Medizin in der jeweiligen Zeit auf der Grundlage eines gewissen theoretischen Verständnisses und damit auf der Grundlage einer gewissen Ideenlehre kommuniziert wird.

In gleicher Weise kennt man auch in der Psychiatrie, in der Psychologie und auch in der Psychotherapie gewisse Formen des Verstehens und Erklärens, die jeweils auf einer Ideenlehren beruhen.

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(letzte Änderung am 4.12.2013, abgelegt unter philosophische Begriffe, Definition, Medizin, Psychiatrie, Psychologie)

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